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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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Vom Büchermarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0300

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vom Büchermarkt. — Max Heilmaier.

573. Kinderbüste; Bronze. (Vs d. wirkl. Größe.)

noch verkörpert, entrollen uns nicht weniger kunst-
geschichtlich wie künstlerisch wertvolle und interessante
Bilder, von denen ich vor allem die beiden Dapitel
„Die christliche Dunst" und „Die religiöse Dunst seit
J885 bis zur Gegenwart" von Franz Wolter be-
sonders hervorheben möchte. Außerordentlich dan-
kenswert sind die ausführlichen und sorgfältigen bio-
graphischen Notizen über christliche Dünstier. Sie
stempeln die Festgabe zu einem brauchbaren wissen-
schaftlichen Nachschlagebuch, das eine wertvolle Er-
gänzung und vielfach eine schätzenswerte Verbesserung
von Friedrich Pechts „Geschichte der Münchener Dunst
im \ty. Jahrhundert" bedeutet. Rund 70 Abbildungen
von Dunstwerken illustrieren die verflossene Epoche
in charakteristischer weise, wer ihrem Schaffen, das
uns ja zum Teil entfremdet ist, gerecht werden will,
wird der Festgabe als eines zuverlässigen Beraters
und sicheren Führers nicht entraten können. h.

Schulz, Jakob, Die moderne Gchmiedekunft für
—^ Praxis und Schule; herausgegeben von Jakob
Schulz, Fachlehrer und Schlossermeister. Neue Ent-
würfe, neue Bearbeitungen, Details, Donstruktionen,
Werkzeuge, Dalkulationen. Verlag von Seemann &
Co., Leipzig. Preis 2\ 2.11

Jedes Jahr erscheinen Berge von Borlage-
werken, Details und Musterblättsrn für Dunstschmiede.
Legt man diese nebeneinander auf einen Tisch und
blättert sie durch, so staunt man über die Gleich-
artigkeit und Einförmigkeit des Stiles sowie der Auf-
fassung. Es hält schwer, wenn die Blätter etwas

durcheinander oder in Anordnung geraten sind, sie
wieder zusammenzufinden und in die dazugehörigen
Mappen zu stecken. Überall spukt nämlich ein sehr
nüchterner Naturalismus, man möchte fast meinen,
es gäbe keine anderen Vrnamente mehr als Da-
stanienblätter, Rosen u.dgl. Borliegendes Werk, dessen
technische Ausstattung übrigens tadellos ist, inacht
hievon leider keine Ausnahme. Für uns Münchener
wenigstens ist die Formensprache dieses Buches ein
längst überwundener Standpunkt; weil derartige
Werke von vielen Provinzhandwerkern dazu benutzt
werden, um vorkommenden Falles etwa ein kleines
Grabgitterchen, einen Torabschluß oder ähnliches
herauszunehmen und auszuführen, besteht die große
Gefahr, daß allenthalben auch diese nüchternen Ar-
beiten auftauchen. Es wäre daher.sehr zu begrüßen,
wenn endlich einmal ein richtiger Dünstler, natürlich
in Verbindung mit einem Praktiker, etwas Muster-
gültiges zustande bringen würde. Für den kleinen
Handwerker, der keine guten zeichnerischen Dräfte zur
Verfügung hat und daher auf solche Borlagewerke
angewiesen ist, ist doch das Beste gerade gut genug.

R. K. '

57-p Büste der Frau des Künstlers; lebensgroß in Linden-
holz geschnitzt.

Kunst und Handwerk. 60. Iahrg. Heft 9.

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