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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0372

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Kleine Nachrichten.

(Meine Nachrichten.

(Vereine, (Museen, Schuten, -Auestekkungen,
WetkkewerLe <re.

ayerische Gewerbeschau 1912 iu München.
Nachdem München seit zwei fahren die lange
ersehnten ständigen Ausstel-
lungshallen besitzt, muß
jetzt alljährlich irgend eine
andere Veranstaltung für die
Verzinsung des angelegten
Kapitals sorgen; 1909 war
es Vstasien, 1910 West-
asien und die muhamme-
danische Kunst, mit deren
£)ilfc dieses Ziel erreicht
werden sollte; für 1911 sollte
das ganze Land zu einer
Heerschau über das baye-
rische Gewerbe mobil ge-
macht werden. Wegen der
Kürze der Zeit hat man aber
die Abhaltung um ein Jahr
hinausgeschoben.

Die Tatsache, daß Bayern
infolge des Mangels an Koh-
len und langen Wasserstraßen
in der Herstellung von Mas-
senwaren schlechter gestellt ist
als andre Länder und darum
auf die Erzeugung von Qua-
litätsware angewiesen ist —
wozu es weder an Technikern
noch an Künstlern fehlt —
diese Tatsache hat die Anrc-
gung zu der Gewerbeschau
1912 gegeben, an deren
Förderung insbesondere der
Bayer. Verein für Volkskunst
und Volkskunde, der Bayer.

Kunstgewerbe-Verein, die
Münchner Vereinigung für-
angewandte Kunst, derVerein
Ausstellungs-Park, dann aber auch der Allgemeine
Gewerbeverein München sich beteiligen. Nach dem
vorläufigen Programm beschränkt sich die Ausstellung
auf solche Erzeugnisse von Handwerk und
Industrie, die eine Veredlung der Form
zeigen, wobei indessen Massenartikel nicht aus-
geschlossen sein sollen; ebensowenig find aber Prunk-
stücke ausgeschlossen, wenn auch der Hauptwert auf
solche Stücke gelegt wird, „die nach Gebrauchswert

und Preislage auf Marktgängigkeit Anwartschaft
haben". Vorläufig sind sieben Gruppen ins Auge ge-
faßt: 1» Textilien, 2. Holz, 3. Stein, -f. Metalle,
3. Keramik und Glas (einschl. Glasmalerei), 6. Gra-
phik, 7. Leder und Verschiedenes. — Wohnungsein-
richtungen sollen nur in beschränktem Umfang ge-
zeigt werden.

Die Ausstellung 1908
umfaßte allein Münchener
Erzeugnisse; durch die Eus-
dehnung des Einzugsgebiets
auf ganz Bayern hofft man,
auch abseits liegende künst-
lerische Betriebe an's Licht zu
ziehen, so auch namentlich
die mancherorts noch leben-
dige Volkskunst; und von
dem innigen Zusammen-
arbeiten von Künstlern und
Handwerkern — wie 19O8
— verspricht man sich eine
dauernde qualitative Förde-
rung des Handwerks im
ganzen Land.

Eine allgemeine Auf-
forderung zur Beteiligung
wird nicht erlassen; da die
Beteiligung an der Schau
schon eine 2luszeichnung sein
soll, ergehen Einladungen an
bestimmte Adressen. 2luch
findet keine Prämiierung statt.
— Die Aufmachung soll
grundsätzlich zurücktreten, wie
überhaupt nach möglichster
Verbilligung gestrebt wird;
anderseits wird für bequeme
Verkaufsgelegenheit und zur
Anknüpfung von Geschäfts-
verbindungen gesorgt werden.

Die Einrichtung einer
Arbeitsschau, bei der in ein-
gerichteten Werkstätten die
Entstehung einer Reihe von
Erzeugnissen vorgeführt wird, wird einen ganz be-
sonderen Reiz ausüben. Sehr richtig sagt darüber
der Prospekt: „Ausgedehnte Kreise der Bevölkerung
sind der Werkstatt fremd geworden, und zum Teil
daher stammt der verbreitete Mangel an Verständnis
für den wahren Wert eines gewerblichen Erzeugnisses."
Eine historische Abteilung mit Werken älterer
Handwerkskunst wird erweisen, „daß harmonisch und
beglückend wirkt, was klar gedacht und wahr emp-

722. Elektrischer Lüster;
von Eugen Ehrenböck, München.
(‘/10 d. wirk!. Größeä

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