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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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Westheim, Paul: Diez-Vignetten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0376

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-amtliche Vignetten ans den Zeiten SSt—376 find im Anstrag der Bauerschen Gießerei
in Frankfurt a. OT. von Julius Diez gezeichnet. Die Gießerei hat in dankenswerter kveife

uns die Klischees geliehen.

(Mezr (Vignetten.

gesprochen von Pauk Mesiheim.

ls die Schriftgießerei sich der Vig-
nette beinächtigte, war das zu-
nächst nur ein Vorteil materieller
Art. Das Alischcc, das in der,
wie ich einmal sagen möchte:
Illustrationszentralfabrik nach
einem zeichnerischen Entwurf hergestellt wurde, konnte
bequem vervielfältigt und dem Drucker zu verhältnis-
mäßig billigem preis überlassen werden. Der typo-
graphische Handwerksmeister war der Mühe ent-
hoben, einen Zeichner ausfindig zu machen, einen
Auftrag zu erteilen und zu bewerten, einen polzstock
schneiden oder ein Alischee Herstellen zu lassen. All
das besorgte für ihn nun die Gießerei, unter deren
Schmuckstücken er lediglich eine Auswahl zu treffen
brauchte. Auf diese Weise konnte selbst der kleinste

Provinzdrucker mit ausgezeichnetem Ziermaterial aus-
warten und für die besonderen Bedürfnisse der großen
Druckanstalten mangelte es ja trotzdem nicht an zeich-
nerischen Hilfskräften.

Die Notwendigkeit einer solchen Organisation
dieses Schmuckverlangens hat sich frühzeitig schon er-
geben. Alan weiß — oder man kann cs in zahl-
losen Abhandlungen fleißiger Aunstphilologen Nach-
lesen — mit welchem Eifer die Drucker des fä. Jahr-
hunderts bereits ihre Holzstöcke gegenseitig austauschten
oder weiter verkauften. Manche Einfassung wandert
von Drucker zu Drucker, von Buch zu Buch — und
büßt damit den Charakter des einmal verwandten,
einem bestimmten Werk organisch zugehörigen Aus-
stattungsliedes schnell ein. Was aber letzten Endes nichts
anderes bedeutet als eine Lockerung der inneren Be-

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