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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0397

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Kleine Nachrichten.

Ärmlichkeit, die nahe läge bei einem
Wirtschaften mit solch sparsamen Mit-
teln. Seine sreigewählte Askese in
diesen graphischen Dingen läßt eirren
Rückschluß zu auf das Überlegte seines
Schaffens, besagt, daß Posch mit Ge-
schick und Vermögen gewerbliche Auf-
gaben zu lösen versteht.

Meine Nachrichten.

(vereine, Museen, Kchuken, Aus-
siebungen, WettöewerKe <rc.

76t- Teeservice in Kupfer und Messing; von I. tvinhart & Lo.
(‘/4 d. wirkl. Größe.)

Den Schluß bilden einige Arbeiten eines unserer
auswärtigen Vereinsmitglieder (Abb. 767—773).

Paul Posch ist im weiteren Areise bekannt ge-
worden durch seine Gobelins und Batikarbeiten. Vor-
nehmlich durch allerlei Tierfiguren, die mit technischer
Fertigkeit in der Fläche ausgespart wurdeit. Möglich,
daß solche figurale Stilisierungen nicht gerade dem
Wachsverfahren entsprechen — mit den: Tjanting
wären sie kaum denkbar —, aber es läßt sich ver-
stehen, wenn Leute an solchen Geschicklichkeitsproben
ihre Freude haben, wenn sie einen eigenen Reiz finden
an den beiin Färben durchgesickerten Streifen, die wie
Adern den ausgesparten Tierkörper überziehen und
ihm eine Lebendigkeit geben, die der simplen Silhouette
nicht eigen. Die eine Kaffeemütze mit dem Gürteltier
gehört zu dieser Gattung, mag sie als charakteristisches
Beispiel hier vertreten.

3» der Graphik, die solch figurale Neigungen eher
verstattete, entsagt er völlig dieser leichten Bildnerei.
Die Fläche flächenhaft, fast ausschließlich mit geo-
metrischen Zügen aufzuteilen, ist da sein Streben.
Wobei der Buchdeckel durch eine tüchtige Aalli-
graphie, das Exlibris durch eine handfeste peraldik
die wechselnde Physiognomie erhalten. Durch der-
art sachliches Schmuckwerk hilft er sich hinweg über

ur Frage der heimatlichen Samm-
lungen hat Gskar Spiegelhalder
in Lenzkirch (bad. Schwarzwald) Bei-
träge geliefert, die nicht nach Zedes
Sinn sein werden; denn wenn er mit-
teilt, daß er s8ß6 eine erste Samm-
lung nach Freiburg, im letzten perbst
eine zweite nach Karlsruhe liefern
konnte und jetzt bereits eine dritte
fertiggestellt hat, die etwa (500 Gegen-
stände umfaßt und vermutlich auch
wieder nach auswärts verkauft werden
wird, so liegt die Vermutung nahe,
daß damit der Sache der peimat-
kunst kein Dienst geleistet wurde. Sammlungen
sollten Rettungsanstalten sein für Dinge, die im
wirklichen Leben keinen palt mehr haben und ohne
eine solche Anstalt verkonnnen oder verschleudert
werden, aber nicht Stapelplätze für den Ausfuhr-
handel.

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Unter dem Hamen „Höhere Fachschule für
Dekorationskunst" ist in Berlin durch den
Deutschen Verband für das kaufmännische Nnter-
richtswesen in Braunschweig, den Deutschen Werk-
bund in Dresden und den Verband Berliner Spezial-
geschäfte eine Lehranstalt gegründet worden, die am
(. September ihre Tätigkeit begonnen hat. Sowohl
der Name der gründenden Verbände, wie der der
künstlerischen Leiterin der Schule, Frau Vppler-
Legband, bieten die Gewähr dafür, daß alle auf
Förderung der Geschmacksbildung des Kaufmanns-
standes abzielenden Bestrebungen, deren hohe volks-
wirtschaftliche wie kulturell erzieherische Bedeutung
erfreulicherweise immer mehr anerkannt werden, hier
die geeignetste Pflegestätte finden dürften. Die ge-
schäftliche Leitung der pöheren Fachschule für Deko-
rationskunst liegt in den pänden des Verbandes

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