Die Ausstellung Uluhammedanischer Kunst in München.
t-t u. Fayence-Schale (Bhages; ,2. Jahrh.);
auf weißem Grund in schwarzen Umrissen, bunte Überglasur-
malerei in blaugran, grün, gelbrot. (Halbe wirkl. Größe.)
Besitzer: peytel, Paris.
schließlich zu dem großzügigen plane, der in diesen:
Sommer verwirklicht wurde.
Durch das bereitwillige Entgegenkommen fürst-
licher Häuser, von Museen, Sammlern und Händ-
lern ward es möglich, Werke des Orients in einem
Umfange zusammenzubringen, wie es bisher nie
der Hall war und wohl auch so bald nicht mehr
der Hall sein wird.
Die Lehren, welche diese Ausstellung bieten
konnte, waren so denn auch außerordentlich viel-
seitig. Die wissenschaftlichen Resultate werden
erst ganz allmählich zutage treten, da das unge-
heure gebotene Material sich nur langsam wird ver-
arbeiten lassen. Anders ist es mit den Anregungen,
die das moderne Uunstgewerbe und der
Aunstfreund aus dieser Ausstellung schöpfen konnte.
Sie waren unmittelbarer, und wir wollen im fol-
genden kurz versuchen, darzustellen, worin das neue
bestand, das die Münchener Ausstellung in dieser
Beziehung bieten konnte.
Am augenfälligsten in der orientalischen Aunst
ist ihr durchaus handwerklicher Charakter:
jedes Stück trägt das Gepräge der menschlichen
Arbeit deutlich zur Schau und die unendlichen Zu-
fälligkeiten, die sich aus der Einfachheit der Werk-
zeuge und der steten Berührung der menschlichen
Hand mit dem Rohstoffe ergeben, verleihen all diesen
Arbeiten einen ganz besonderen Zauber.
weiterhin ist an den orientalischen Arbeiten die
geradezu großartige Verachtung des wertes
der Zeit zu bemerken. Nur ein Gesichtspunkt
kommt in Betracht: die Schönheit der Arbeit. Nur
selten wird zu einer billigeren Technik gegriffen,
wenn die kostbarere und zeitraubendere auch nur einen
geringen (Hualitätsvorzug bedingt. Die Hayenceplatten
von Samarkand z. B. sind nrit dem Messer in den
feuchten Ton geschnitten; die Aontur kommt so
feiner und schöner heraus, als wenn man diese Platten
gegossen oder gepreßt hätte. Manche Seidengewebe
mit mehrfarbigem Schüsse, die heute durch die
Jacquardmaschine verhältnismäßig leicht bewältigt
Zö. Fläschchen (Rhages; \2. Iahrh.);
bunte Übcrglasurmalerei; Bordüren hellgrau mit schwärzlich
brauner Zeichnung, Figuren mit dunkelbraunen Umrissen, sonst
stumpf farbig: grün, grau, rot, schwarzbraun.
(Ejatbe wirkl. Größe.) Besitzer: H. Kevorkian, Paris.
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t-t u. Fayence-Schale (Bhages; ,2. Jahrh.);
auf weißem Grund in schwarzen Umrissen, bunte Überglasur-
malerei in blaugran, grün, gelbrot. (Halbe wirkl. Größe.)
Besitzer: peytel, Paris.
schließlich zu dem großzügigen plane, der in diesen:
Sommer verwirklicht wurde.
Durch das bereitwillige Entgegenkommen fürst-
licher Häuser, von Museen, Sammlern und Händ-
lern ward es möglich, Werke des Orients in einem
Umfange zusammenzubringen, wie es bisher nie
der Hall war und wohl auch so bald nicht mehr
der Hall sein wird.
Die Lehren, welche diese Ausstellung bieten
konnte, waren so denn auch außerordentlich viel-
seitig. Die wissenschaftlichen Resultate werden
erst ganz allmählich zutage treten, da das unge-
heure gebotene Material sich nur langsam wird ver-
arbeiten lassen. Anders ist es mit den Anregungen,
die das moderne Uunstgewerbe und der
Aunstfreund aus dieser Ausstellung schöpfen konnte.
Sie waren unmittelbarer, und wir wollen im fol-
genden kurz versuchen, darzustellen, worin das neue
bestand, das die Münchener Ausstellung in dieser
Beziehung bieten konnte.
Am augenfälligsten in der orientalischen Aunst
ist ihr durchaus handwerklicher Charakter:
jedes Stück trägt das Gepräge der menschlichen
Arbeit deutlich zur Schau und die unendlichen Zu-
fälligkeiten, die sich aus der Einfachheit der Werk-
zeuge und der steten Berührung der menschlichen
Hand mit dem Rohstoffe ergeben, verleihen all diesen
Arbeiten einen ganz besonderen Zauber.
weiterhin ist an den orientalischen Arbeiten die
geradezu großartige Verachtung des wertes
der Zeit zu bemerken. Nur ein Gesichtspunkt
kommt in Betracht: die Schönheit der Arbeit. Nur
selten wird zu einer billigeren Technik gegriffen,
wenn die kostbarere und zeitraubendere auch nur einen
geringen (Hualitätsvorzug bedingt. Die Hayenceplatten
von Samarkand z. B. sind nrit dem Messer in den
feuchten Ton geschnitten; die Aontur kommt so
feiner und schöner heraus, als wenn man diese Platten
gegossen oder gepreßt hätte. Manche Seidengewebe
mit mehrfarbigem Schüsse, die heute durch die
Jacquardmaschine verhältnismäßig leicht bewältigt
Zö. Fläschchen (Rhages; \2. Iahrh.);
bunte Übcrglasurmalerei; Bordüren hellgrau mit schwärzlich
brauner Zeichnung, Figuren mit dunkelbraunen Umrissen, sonst
stumpf farbig: grün, grau, rot, schwarzbraun.
(Ejatbe wirkl. Größe.) Besitzer: H. Kevorkian, Paris.
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