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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 61.1910-1911

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Pudor, Heinrich: Haltbarkeitsprüfungen
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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0118

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Mktoberfest-Faknen. — Kleine Nachrichten.

2:4. Einfache Fenerschiitzenfahne „ffirschschädel mit Geweih und
Münchner Kindl"; nach Entwurf von Ludwig ff 0 h l w e i n in
Lithographiedruck auf Seide angefertigt. (713 d. wirkt. Größe.)

standen. Auf der Generalversammlung des Seiden-
fabrikantenverbandes vom 26. Februar 191° wurden
folgende Garantien für die Haltbarkeit angenommen,
wobei die Kontrollanalyse durch das Kgl. Material-
prüfungsamt zu erfolgen hat. Die pöchsterfchwerung
soll bei kurzbindigen Geweben (Tafet, Faille, fas-
sonnierte Gewebe) 20 bis 35% für Kette und Einschlag
und bei langbindigen Geweben falle anderen Bin-
dungen, auch Louisine und Damas) 20 bis 55% für
Kette und 35 bis 5O°/0 für Einschlag betragen. Zur
Ermöglichung der Kontrolle hat jedes Verbands-
mitglied alle Kontntifsionskopien und Rechnungen
über „Garantiestoffe" getrennt auszustellen und mit
dem Stempel „Garantieseide, Garantiedauer . . . .
Jahre" zu versehen, desgleichen mit Stücknummern,
die es ermöglichen, den Herstellungsgang dieser Stoffe
aufzufinden." . . . Ein Fortschritt wäre hierin im-
merhin zu erblicken. Aber leider haben die Ab-
nehmerverbände der Seidenbranche die Beschlüsse des
Fabrikanten Verbundes abgelehnt und wollen neue
Verhandlungen eingeleitet wissen. Und außerdem
würde prinzipiell die falsche Richtung der Seiden
erschwerung hierdurch nicht geändert, die, kurz gesagt,
darin liegt, daß inan die Seide durch Metall statt
durch vegetabilische Stoffe beschwert. Aus dem Kgl.
Materialprüfungsamt selbst ist eine wertvolle Arbeit

„Das Blauholz und seine Nebenwirkungen", Vortrag
von vr. p. Peermann (vgl. Mitteilungen syOff, S. 228)
hervorgegangen, in der es heißt: „Schon lange ist
in der Technik der Seidenfärberei die Beobachtung
gemacht worden, daß das Blauholz der Faser einen
gewissen Gewichtszusatz verleiht, also beschwerend
wirkt. Die Gewichtszunahme kann unter Umständen
bis über \OO°/0 betragen. Unbehandelte Seide zeigt
bereits eine ausgesprochene Verwandtschaft zu Blau-
holz. Seifenzusatz befördert die Gewichtszunahme
ganz wesentlich. Das Volumen der Seide wird bei
der Blauholzbehandlung gleichzeitig ganz beträchtlich
erweitert. Die Aufdeckung dieser Verhältnisse eröffnet
der Technik der Seidenschwarzfärberei ein weites
Feld. Die Einführung dieses Verfahrens, das der
Seide geringere Mengen mineralischer Stoffe und
größere Mengen pflanzlicher Körper einverleibt, würde
auch einen wirtschaftlichen Fortschritt zugunsten der
Verbraucher bedeuten, insofern als vegetabilisch
beschwerte Seide viel höheren Anforde-
rungen an Haltbarkeit und Tragfähigkeit
genügt, als es mineralisch beschwerte
Seide tut".

Es gibt ja zwar nun seit langem sog. Kon-
ditionieranstalten für die Prüfung von Seide, die sich
indessen in der Hauptsache nur mit der Kontrolle
des Feuchtigkeitsgehaltes der Seide befassen, davon
ausgehend, daß die Seide Feuchtigkeit annimmt, und
daß der Händler daher in Gefahr kommt beim Ein-
kauf von Seide den größeren oder geringeren Feuchtig-
keitsgehalt der Seide mitzubezahlen.

Verfasser möchte also anregen, daß, ähnlich wie
in der Papierindustrie, Maschinenindustrie, im Bau-
wesen, in der Elektrizitätsindustrie, in der Farben-
industrie, in allen anderen Zweigen der Industrie
Paltbarkeitsprüfungen, also Festigkeits- und Dauer-
haftigkeitsprüfungen eingeführt werden, und zwar
nicht nur in bezug auf die Materialien, sondern
vor allem auch in bezug auf die Fertigfabrikate
selbst. —

Steine (Nachrichten.

(Vereine, Museen, Schuten, Auostektungen,
lMettkeweröe ^rc.

Weltausstellung Paris 1920, die von einigen

Senatoren angeregt wurde, scheint wenig Aus-
sicht auf Verwirklichung zu haben, nachdem bei einer
vorläufigen Rundfrage bei den größten Industriellen
Frankreichs sich über zwei Drittel derselben ent-
schieden gegen den plan ausgesprochen haben.

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