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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 65.1914-1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.8768#0020
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Den Hel-ento- für unser Vaterland

starb am S. Oktober im Mter von kaum 34 fahren

Zrieörich pöhlmann

Sildhauer und Lehrer a. d. Nunstgewerbefchule Nürnberg

Mit Friedrich pöhlmann ist ein frischer Ouell in den Schoß -er Mutter Erbe versunken,
ein natürliches Talent von derber künstlerischer Ausdrucks form, die auch in seiner
Persönlichkeit sich abspiegelte, eine rauhe Schale mit einem weichen, biegsamen Gemüt,
flus einer kinöerreichen Zamilie in München stammend, früh verwaist, hatte er nicht das
Glück, -aß sorgende Hände seine Jugend beschützten, sondern mußte schon von kindlichem
Mer an Entbehrung und Sorge kennen lernen.

Ein unermüdlicher flrbeitsgeist war ihm angeboren und durch eigene Tatkraft arbeitete
er stch zu einer in weiten Nreifen geschätzten künstlerischen höhe empor,
vor einigen Jahren wurde ihm auf Grund seiner Arbeiten die Lehrstelle für Gold-
schmiede und Ziseleure an der Ngl. Nunstgewerbeschule in Nürnberg übertragen, und in
dieser Stellung bewährte er stch glänzend und erzielte außerordentliche Erfolge mit
seinen Schülern. Durch seine originelle Mt und seine Tüchtigkeit wurden auch weitere
Nreise außer unserem engeren vaterlande auf ihn aufmerksam, so daß zu befürchten
war, die Schule könnte diese Nraft verlieren, denn von dem Lehrkörper einer angesehenen
deutschen Nunstgewerbeschule wurde pöhlmann unter über so Gewerbern für eine Pro-
fessur dem Landesherrn in Vorschlag gebracht, Me künstlerischen Bestrebungen Näher-
stehenden werden stch noch gut an die phantastevollen und technisch interessanten Werke"
pöhlmanns (Tafelaufsätze und Schmucksachen in den letzten Iahresausstellungen der
Nürnberger Nunstgenossenfchaftj erinnern, von größeren Arbeiten feien nur die vier
großen in Nupfer getriebenen Eckstguren an der Nuppel der Südfriedhofshalle und als
letzte Arbeit der schöne Tabernakel zum Mar der St. Mtoniuskirche in Nürnberg genannt.
Mit ihm ist einer der hoffnungsreichsten Vertreter der deutschen Goldschmiedekunst

dahingegangen.

Rgl. Prof, tzeilmaier

Ngl. Prof. Schieftl
 
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