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JOSEF OANGL

Zwei Engel (Holzschnitzerei)

Baukunst hätten: Je nach
dem Geschmack des einzelnen
sei die Form des Bauwerkes
verschieden und veränderlich
und durch keinerlei künstle-
rische Vorschriften einzuschrän-
ken. Das ist der gewöhnliche
Fehler der Unwissenheit, die
behauptet, was sie nicht kennt,
existiere auch nicht.

LEON BATTISTA ALBERTi:
Zehn Bücher über die Baukunst.
VI. Kap. 2.

(Nach der Ubersetzung von Max
Theuer, 1912, S. 291—294.)

JOSEF GANOL
Petschaftgriff (Elfenbein)

REFORM DER
KÜNSTLERISCHEN
ERZIEHUNG

In der Geschichte haben wir
uns gewöhnt, die Architektur
als das getreueste Abbild
der künstlerischen Auffassung
einer Zeit anzusehen. Sie er-
öffnet unmittelbarer und sinn-
fälliger als andere Kunst-
äußerung das Wesen und den
seelischen Inhalt einer Epoche.
Die landläufigen Bezeichnungen
der einzelnen Stile treffen zu-
nächst ihre Architekturformen
und erst dann auch den Form-
gehalt der übrigen Künste. Diese
Betrachtungsweise müßte, auf
unsere Zeit angewandt, auch
zutreffend sein: sie gibt dann
— allerdings im Gegensatz
zu früheren — ein Bild voll-

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