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NÜRNBERGER ZINNFIGUREN DER FAMILIE HILPERT

Bis jetzt hat die künstlerische und kunst-
gewerbliche Bedeutung der Zinngießer-
familie Hilpert in erster Linie auf den
vielfach verbreiteten Zinnmedaillons mit
Porträts berühmter Zeitgenossen beruht. Seit
vor kurzem das Bayerische Nationalmuseum
eine Serie von 51 Zinnfiguren, die aus ihrer
Werkstatt hervorgegangen sind, erworben hat,
wird man diese den Medaillons, von denen das
Museum ebenfalls mit 22 Stück die größte
Kollektion besitzt, bei weitem vorziehen.
Die Medaillons sind doch schließlich nur
billige, volkstümliche Nachahmungen von Por-
zellanmedaillons, Stichen und Silhouetten,
wenn auch schon teilweise in sehr guter Be-

malung. Die Zinnfiguren dürfen aber, was
Ausformung und Bemalung anbetrifft, ihren
eigenen stilistischen und kunstgewerblichen
Wert beanspruchen.

Die urkundlichen Tatsachen über die
Familie sind seit C. Fr. Geberts Unter-
suchungen völlig klar1). Der Begründer der
Werkstatt war Johann Gottfried Hilpert,
geboren 1732 zu Koburg, seit 1760 Meister
in Nürnberg, gestorben 1801 ebenda. Sein
Bruder Johann Georg, geboren 1736, war
Geselle in der brüderlichen Werkstatt und,

Carl Friedrich Gebert, Die Zinngießer Hilpert
in Nürnberg; Mitt. a. d. Germ. Nationalsammlung
1914/15, S. 133 ff.

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