Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 71.1921

DOI Artikel:
Thiele, Walther: Alte Techniken, [1]
DOI Artikel:
Aus dem Leben des Vereins / Kleine Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8622#0081
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Grüne Dinten zu machen. Nimb frische Holderblät-
ter / stosse sie / unnd vermengs mit Alaun / so hastu eine
gute grüne Dinten.

Eine gelbe Dinten zu machen. Nimb der gelben
Schmaltzbliimlein / die auff den Wiesen wachsen / drucke
den Safft davon / unnd thue auch ein wenig Alaun darunter.

Oder Saffran mit Alaunwasser angemacht / gibt auch ein
hüpsche gelbe Dinten.

Von allerhand Farben/Tuch /Schnür/unndanders zu Färben.

Veyhelbraun zu Färben. Nimb Presilienspän / thus
in einen gläsernen Hafen / Weichs eine Nacht in einer guten
Laugen / laß ziemblich sieden / unnd wann es gnug gesotten /
so thue darunter klein gestossenen Grünspan / rührs wohl /
probiers / wie sie sich schickt / hat es nicht genug / so muß
man ihn mit dein Grünspan nachsetzen.

Gelb zu Färben. Nimb Goldfarbspän / von den wilden
Apffelkeren / weichs eine Nacht in Laugen / sieds wol / unnd
wann sie gesotten / thue klein gestossenen Alaun darein /
stoß das Tuch darein / unnd Winds ein wenig auß / laß es
trucken werden / doch nicht an der Sonnen / also magstu
auch mit der obgeschriebenen Färb thun.

Roth zu Färben. Zu einer Maß Wassers / nimb zwey
Loth guter Presilien / weichs ein weil eyn / darnach laß
ein Sud zwey oder drey drüber gehen / rucks dann vom
Fewer hinweg / unnd thu für ein Heller klein gestossen
Alaun darein/setz wieder zum Fewer / unnd laß ein Sud
oder zwey darüber gehen / rücks wieder vom Fewer hin-
weg / unnd laß überschlagen / damit magstu Färben / was
dir beliebet.

(Fortsetzung folgt.)

AUS DEM LEBEN DES VEREINS

Die Reihe der winterlichen Veranstaltungen eröffnete
die am 15. November stattfindende Lehrlingsfeier
mit Preisverteilung. Es ist in Aussicht genommen,
während der Monate November, Dezember, Januar,
Februar und März wieder Vorträge in unserem großen
Saal abzuhalten, ferner sollen auch die beliebten ge-
selligen Abende im November beginnen. Die hohen Porto-
kosten erlauben es uns aber nicht, für jeden Vortrag
und jede Veranstaltung eine eigene Einladung ergehen
zu lassen; die jeweils stattfindenden Veranstaltungen
werden auf dem schwarzen Brett in der Halle zur Kenntnis
gebracht. Ferner werden auch die größeren Vorträge
in den Tageszeitungen unter »Vereinsnachrichten«
veröffentlicht. Wir bitten unsere Mitglieder dringend,
diese Veröffentlichungen zu beachten.

Berufsberatung im Kunstgewerbe. Wir machen unsere
Mitglieder auf unsere seit dem vorigen Jahr angelegte
Berufsberatungsstelle im Kunstgewerbe aufmerksam. Die-
selbe ist bestrebt, den Eltern, Vormündern und Lehrern
ratend an die Hand zu gehen. Die Berufsberatung ist
unentgeltlich und findet die Sprechstunde hierfür Samstag
nachmittags zwischen 3 und 5 Uhr statt.

Jahresbeitrag. Nach § 7/1 der Satzung muß der Jahres-
beitrag (50 M.) unaufgefordert am 1. Januar jedes Jahres
einbezahlt werden. Da noch verschiedene unserer Mit-

glieder mit ihren Beiträgen im Rückstände sind, ersuchen
wir an dieser Stelle nochmals, den Beitrag für das Jahr
1921 umgehend an die Geschäftsstelle einzusenden.

Einsendung von Ausstellungsgegenständen. Wir ersuchen
wiederholt, bei Einsendung von Ausstellungsgegenständen
an uns auch jedesmal Aufstellung beizulegen mit dem neuen
Vermerk: Für die Halle, für die Musterschau, Glaspalast,
Leipziger Messe usw. Aufstellungen, bei denen der Ver-
merk fehlt, für welche Abteilung die eingesandten Arbeiten
bestimmt sind, bleiben unerledigt. Wir bitten auch bei
den sonstigen Schriftstücken obiges dringend zu be-
achten.

Neubauten für die Leipziger Frühjahrsmesse. Wie wir

erfahren, beabsichtigt die im Zentralverband der deut-
schen elektrotechnischen Industrie zusammengeschlossene
Elektrizitäts-Industrie auf dem Gelände der Technischen
Messe in Leipzig eine neue große Halle zu errichten.
Der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabrikanten hat
bereits für die Frühjahrsmesse 1922 einen erheblich
größeren Raumbedarf angemeldet; es wird deshalb mit
Hilfe eines vom Verein zur Verfügung gestellten Bau-
darlehens das System der Betonhalle durch einen Neu-
bau ergänzt. Außerdem wird versucht werden, dem Verein
eine weitere bereits vorhandene Halle zur Verfügung zu
stellen.

KLEINE NACHRICHTEN

Deutsche Gewerbeschau 1922.

Ein Kultbau Peter Behrens*. Für die Sondergruppe
religiöser Kunst auf der deutschen Gewerbeschau München
1922 wird die Errichtung eines Kultbaus unter der künst-
lerischen Leitung von Peter Behrens geplant. Darin soll
an Einzelstücken vor allem das erscheinen, was für die
Raumwirkung förderlich sein kann. Geeignete Kunstwerke
sollen vor ihrer Verbringung an den Bestimmungsort der
Gewerbeschau als Ausstellungsgegenstände zu diesem Zwecke
überlassen werden.

Über die Mitwirkung Österreichs an der Deutschen
Gewerbeschau berichtet die „Neue Freie Presse": Öster-
reich wird sich an dieser Ausstellung beteiligen, die seit

geraumer Zeit und auf lange hinaus die einzige Gelegen-
heit bieten wird, den Beweis der ungebrochenen Arbeits-
freudigkeit und Leistungsfähigkeit Österreichs im Auslande
zu erbringen. Die Gliederung der Ausstellung, bei der alle
Zweige der gewerblichen Arbeit vertreten sein sollen,
wird nach Fachgruppen erfolgen, in welche sich die Länder
einzufügen haben; dem Kunstgewerbe wird in diesem
Rahmen eine wichtige Rolle zufallen. In Würdigung der
großen moralischen und wirtschaftlichen Bedeutung des
geplanten Unternehmens, dem in der vielfach erprobten
Ausstellungsstadt München ein wohl vorbereiteter Boden
zur Verfügung steht, hat das Bundesministerium für Handel
und Gewerbe, Industrie und Bauten schon vor längerer

65
 
Annotationen