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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 76.1926

DOI Artikel:
Kiener, Hans: Die Neue Sammlung
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https://doi.org/10.11588/diglit.7093#0059

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JOSEF WACK ERLE
TERRAKOTTA, GEBRANNT VON DER PORZELLANMANUFAKTUR NYMPHENBURG

DIE NEUE SAMMLUNG

Die Fachsammlungen des Bayerischen National*
museums, haben eine wertvolle Bereicherung in der
„Neuen Sammlung" gefunden. Die denFachsamm*
lungen des Bayer. Nationalmuseums angegliederte,
unter der Oberleitung von Geh. Rat Ph.M. Halm,
von Dr. G. Frhr. v. Pechmann betreute Abteilung
für Gewerbekunst stellt eine Fortführung dieser
Fachsammlungen bis in die Gegenwart herein dar.

Sie enthält im wesentlichen Erzeugnisse des letz*
ten Vierteljahrhunderts, der Zeit, da der von Eng*
land ausgehende Impuls auch bei uns Anstoß gab,
das Unmögliche und Unfruchtbare der unfreien
Nachahmungalter Stileeinzusehen, noch dazu hau*
hg genug einer Nachahmung, die beider unwesent*
liehen Einzelform stehen blieb und allen Sinn
für den organischen Zusammenhang verloren hatte.
Jener kräftigen und ausgezeichneten Bewegung,
die im „Kunstwart" vertreten wurde, dieaufprak*

tische Geschmacksbildung hinarbeitete und so
wertvolle und kunsterzieherisch brauchbare Bücher
zeitigte wie die Kulturarbeiten von Schultze*Naum*
bürg, kam es nicht so sehr darauf an, etwas schlecht*
hin Neues zu finden, als vielmehr den Wust fort*
zuräumen, die,,Hausgreuel",diedas späte 19.Jahr*
hundert aufgehäuft hatte, und den Sinn wieder zu
öffnen für die Schönheit schlichter, sachlicher Ar*
beitaus echtem Material. Und es war nur eine Folge
der Sachlichkeit, daß man sich lebhaft auch um die
Grundlagen der optischen Gestaltung kümmerte;
denn für Dinge, die durch das Auge aufgenommen
werden wollen, ist die Gestaltung für das Auge
lebenswichtig.

Die Aufgabe der Sammlung ist bleibend Wert*
volles unseres lebendigen Kunstgewerbes zu be*
wahren und dem Künstler zur Anregung, dem
Publikum zur Läuterung des Geschmackes vorzu*

unst und Handwerk 1926. 3. Heft

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