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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 76.1926

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Kleine Mitteilungen
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Aus dem Leben des Vereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.7093#0168

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lebendigen Bild heutigen keramischen Schaffens vereinigt.
Man hat es vermieden, historische Entwicklungen zu ver-
anschaulichen, auch der Technik allzubreite Darstellung
zu widmen, wogegen als wesentlicher Grundzug die Ge-
staltungsfreude des schaffenden Menschen heraustritt.
Der andere Flügel der Sammlung ist dem Porzellan ge-
widmet. Nach knappem Überblick über Beginn und
Blütezeit alter europäischer Porzellankunst sind in figür-
lichen und. Gebrauchsstücken die Leistungen unserer
großen Manufakturen und privaten Fabriken zu sehen.
Es ist zu wünschen, daß die Raumnot der neuen Samm-
lung, die zur Zeit noch bei jeder Sonderveranstaltung die
völlige Beseitigung der Museumsbestände erfordert, bald
einer glücklichen Lösung weicht, um der zielbewußten
und segensreichen Betätigung der Anstalt erweiterte
Möglichkeiten zu sichern.

Die Deutsche Gesellschaft für rationelle Mal-
verfahren E.V. in München hat ihr vierzigjähriges Be-
stehen begangen. Ihr Gründer war Adolf Wilhelm Keim,
der zusammen mit Fachleuten und Künstlern die Mal-
technik wissenschaftlich auszubauen und so der Kunst
dienstbar zu machen strebte. Als Ziel war u. a. die „Er-
weckung des allgemeinen Interesses und Verständnisses
für den technischen Teil der Malerei in den beteiligten
Kreisen" aufgestellt. Die von der Gesellschaft ins Leben
gerufene Versuchsanstalt wurde 1906 vom Staate über-
nommen und der Technischen Hochschule München an-
gegliedert. Sie wird heute von Prof. Eibner geleitet. Der
Wirkungskreis der Gesellschaft und ihrer Unterorgani-
sationen erstreckt sich über ganz Deutschland, Osterreich,
Ungarn, Schweiz, Niederlande, Belgien, Italien, Spanien,
Rußland, Schweden, Finnland, auch in den Vereinigten
Staaten von Nordamerika wurde Fuß gefaßt. Die Be-
strebungen werden durch die Verbandszeitschrift „Tech-
nische Mitteilungen für Malerei" unterstützt.

Plakat-Preisausschreiben der Ausstellung Mün-
chen 1927 „Das bayerische Handwerk". Bei über joo Ein-
sendungen wurden folgende Preise zuerkannt: I. Preis
F. P. Glass, München, II. Preis F. P.Glass, München, III. Preis
O. Ottler, München. Angekauft wurden 8 Entwürfe von
K. Busch, Kullenried in der Oberpfalz, F. P. Glass, O. Ottler,
P. Neu, H. Keimel, Zietara, E. R. Vogenauer, M. Eschle,
letztere sämtlich in München.

Vor Veröffentlichung der Entscheidung wurden die
Entwürfe während einer Woche der Jurierung der Öffent-
lichkeit unterstellt. Die von den Besuchern abgegebenen
Stimmen führten zu der gleichen Auswahl der drei preis-
gekrönten Entwürfe, nur ergab sich die Reihenfolge um-
gekehrt, so daß der Entwurf O. Ottler an erster Stelle
erschien.

Preisausschreiben für den Neubau des Völker-
bund-Palastes in Genf. Zugelassen sind Architekten aller
Völkerbundsstaaten einschließlich Deutschland, Danzig
und Saargebiet. Schlußtermin für Einsendung ist der
2J. Januar 1927. Die Baukosten dürfen 13,$ Millionen
Schweizer Franken nicht überschreiten. Als Preise sind
vorgesehen: 30000, 25000, 20000, 15:000, ijooo, $000,
j 000 Franken, ferner voraussichtlich zehn Trostpreise zu
je 2 500 Franken. Honorar für die Ausführung 5% der
Baukosten.

Der Wettbewerb der Bayer. Landesgewerbe An-
stalt für Spielwaren und Gebrauchsgegenstände, die in
Hausarbeit hergestellt werden können, hatte folgendes
Ergebnis: Preis zu M. 200: Otto Haaß, Nürnberg. Preise
zu je M. 100: Hans Fischer, Holschnitzer, Bischofsheim
(Rhön), Hellmut von Geyer, München (Staad. Kunstge-
werbeschule). Preise zu je M. $0: Math. Schmeckenbacher,
München. Berta Volk, Ofterschwang, Ludw. Wäger,
Nürnberg, M. Zacherl-Klee, München. Außerdem wur-
den 9 Preise zu je M. 25 vergeben.

AUS DEM LEBEN DES VEREINS

Leipziger Herbstmesse. Der Verein besuchte die
Leipziger Herbstmesse und stellte dort erstmals im
neuen Grassi-Museum aus, nachdem die Verlegung der
Grassi-Messe in den Neubau, die für Frühjahr 1927 in
Aussicht genommen war, vorzeitig schon jetzt erfolgen
mußte. Die neuen nur für Messezwecke bestimmten
Räume an der Hospitalstraße, stadteinwärts des Buch-
gewerbehauses liegen sehr günstig und erwiesen sich als
durchaus zweckmäßig. Im Viereck um einen sehr hüb-
schen Garten gelegen, gegen die Straße zu mit modernen
Schaufenstern versehen, zeigte sich die ganze Gestaltung
der neuen Messeräume, die praktische Anordnung mit
schlichtem Schmuck verbindet, als sehr vorteilhaft. Der
Bayerische Kunstgewerbeverein stellte in dem 28m
langen Mittelsaal aus, der bis zum Frühjahr als „Bayern-
saal" ausgestaltet werden soll. Vorerst beteiligten sich

16 Mitaussteller, für die nächste Messe sind bereits viele
weitere vorgemerkt. Der Geschäftsgang war gut und
übertraf alle vorherigen Messen seit 1924 wesentlich. Die
Grassi-Messeschau hat mit Verlegung in das neue Haus
die Raumnot überwunden und durch die Neugestaltung
naturgemäß an Interesse und Bedeutung gewonnen. Auch
war der Besuch seitens des Auslandes beachtenswert.
Nächste Veranstaltungen: 5. Okt.: Mitglieder-
Abend. Wirtschaftliche Besprechung, Messe- und Wirt-
schaftsbericht, Vorschau für Weihnachten, Geschäftliches,
Aussprache. 19. Okt.: Herbst-Tanz. 26. Okt.: Vortrag
des Herrn Min.-Rat Dr. Goetz über die Ausstellung 1927
„Bayerisches Handwerk". 9. Nov.: Vortrag des Herrn
Eßwein: „Münchens kulturelle Zukunft". 23. Nov.:
Familienabend mit Tanz. 7. Dez.: Nikolaus-Abend.
14. Dez.: Vortrag des Herrn Prof. Alexander von Müller.

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