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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 77.1927

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Kleine Mitteilungen
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Aus dem Leben des Vereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.7094#0176

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worden war, ist folgendes: den ersten Preis erhielt
E. Landwehr-Duisburg, den zweiten Alb. Hammel-Heil-
bronn, zwei dritte fielen auf Hanns Both-Berlin und Georg
Reitz-Heroldsberg bei Nürnberg, 7 Entwürfe wurden an-
gekauft.

Münchener Galerien. Bei Hans Goltz zeigte die
Juni-Ausstellung das zeichnerische Werk von Konrad
Westphal und neue Arbeiten (Zeichnungen und Holz-
schnitte) von Carl Rabus.

Bei Thannhauser folgte der Ausstellung moderner
französischer Malerei im Juni eine Sonderausstellung
von Gemälden von H. Weber-Tyrol und von Aquarellen
von F. Schaefler.

Lichtreklame in München. In der Sitzung der
Münchener Handelskammer vom 23. Mai berichtete der
erste Vizepräsident Geheimrat Gautsch über diese Frage.
Er ging dabei von dem unverrückbaren und allseits an-
erkannten Standpunkt aus, daß Münchens Eigenart und
sein Stadtbild durch irgendwelche Lichtreklame keine
schädliche Einwirkung erfahren dürfe. Anhänger rück-
sichtsloser Modernisierung teilen zwar diesen Stand-
punkt nicht durchweg, bringen aber zu Unrecht ein
angebliches Nachlassen des Fremdenverkehrs damit in
Zusammenhang. Das Gegenteil ist richtig, der Fremden-
verkehr steigt unablässig, obwohl z. Zt. eine Lichtre-
klame nur in beschränktem Umfange zugelassen ist.
Es wäre auch kaum verständlich, wenn die Fremden
in München gerade die Lichtreklame schmerzlich ent-
behren würden, sie suchen hier sicher anderes. Da-
gegen kann der Industrie und dem Handel der Wunsch
nach Freigabe der Lichtreklame nicht verargt werden,
und der Vortragende vertrat denn auch die Wünsche
der Gastwirte, Fabrikanten und Handeltreibenden. Er
sprach Dank und Anerkennung der Kammer den Kreisen
der Geschäftswelt aus, die in den letzten Jahren in der
Gestaltung der Schaufenster große und erfolgreiche
Anstrengungen gemacht haben, auch der aufopferungs-
vollen Mitarbeit der Künstlerschaft, insbesondere dem
Münchener Bund, der s. Zt. durch einen Schaufenster-
Wettbewerb rege Werbung für die Sache betrieben
und mit Rat und Tat den Geschäftsleuten zur Hand
gegangen ist. Um was es sich jetzt handelt, ist die Zu-
lassung einer vermehrten Außenbeleuchtung. Die
Wirksamkeit einer schreienden Reklame sei indes zu
bezweifeln, besonders bestehe bei der sogenannten lau-
fenden Schrift oder Wechselbildern die Gefahr unan-

genehmer Aufdringlichkeit. Dagegen sei es im Sinne eben-
so der Künstler wie der Geschäftswelt, eine geschmack-
volle, das Stadtbild voll umfassende Reklamebeleuch-
tung durchzuführen, und daraus könne mehrfacher
Nutzen entstehen: durch Förderung der Kauflust, durch
Beschäftigung der Künstler und durch erziehliche Wir-
kung auf das Publikum. Auch könnte man der Reichs-
bahn das dringend notwendige Beispiel geben, wie die
Reklameausgestaltung der Bahnhöfe zu handhaben sei.
Der Bericht schloß mit dem Antrag, daß der Licht-
reklame in München in weiterem Maße als bisher (sie
darf sich z. Zt. nicht über das erste Stockwerk hinauf
erstrecken) stattgegeben werden solle. In der Aus-
sprache traten die Herren Landauer und Kommerzien-
rat Bäumler dem Referenten bei, wogegen Kommerzien-
rat Dr. Jodlbauer hervorhob, daß gerade die Beschrän-
kung der Lichtreklame auf die unteren Stockwerke
und Schaufenster die Aufmerksamkeit des Käufers auf
die Ware und deren Qualität lenke, also direkt dem
Qualitätsgedanken und der Anlockung der Käufer diene,
ferner daß der Fremde in München die vornehme Ruhe
in den Straßen gegenüber anderen Städten schätze.
Eine Ausdehnung der Lichtreklame müsse als Voraus-
setzung haben, daß der künstlerische Einfluß und An-
passung an das Stadtbild gewahrt, Dachreklame z. B.
grundsätzlich auf große Plätze beschränkt würde.

Der Fachverband für die wirtschaftlichen In-
teressen des Kunstgewerbes hat am 25. März seine dies-
jährige Generalversammlung abgehalten und verbindet
den Geschäftsbericht mit einem Rückblick auf das bis-
herige Wirken. Seit der Gründung des Verbandes ist
ein Vierteljahrhundert verflossen, das der Bericht zu
zwei Dritteln als Aufstieg, im letzten Drittel als Fest-
halten an dem früher Errungenen bezeichnet. Der Rück-
blick erinnert an die gegen die Ausstellung Köln 1914
und gegen das „Deutsche Warenbuch“ 1915, gegen spätere
Auslandsausstellungen geführten Kämpfe, an die Arbeit
des Verbandes bezüglich der Umsatz- und Luxussteuer,
der Lehrlingsnot, ferner seine Bemühungen um Sanierung
des Ausstellung^ und des Submissionswesens, um die
angemessene Honorierung von Entwürfen, die Aus-
schaltung der Konkurrenz öffentlicher Schulen usw. und
widmet den um den Verband verdienten Führern,
Asmus Friederichsen und Kommerzienrat Sy Worte des
Dankes. Der Verband steht jetzt unter Leitung von
Wilhelm Kimbel.

AUS DEM LEBEN DES VEREINS

Jury. Die Jury für das laufende Vereins jahr Professor Fritz Schmidt, Schilling. Zu jeder Sitzung wer-
setzt sich nach vollzogener Neuwahl wie folgt zusammen: den außer dem Vorsitzenden im Wechsel sechs Mit-

Vorsitz: Ober-Studien-Direktor Ant. Wiederanders, Mit- glieder geladen.

glieder: Professor Else Jaskolla, Bergmann, Professor Redaktionelle Berichtigung. Die Aufnahmen

Bieber, Heubner, Professor Killer, Professor Klein, Carl der Abbildungen auf S. 100 und S. 108 in Heft 4 wur-

Leipfinger, Maur. Pfeiffer, Studien-Rat Jul. Schneider, den von Photograph Witzig hergestellt.

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