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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 77.1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.7094#0189

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birgt einen reizenden Wohnsaal, der durch anderthalb
Geschosse reicht und dessen niedrigere Seitenschiffe
so weit herabgezogen sind, daß im Obergeschoß ge-
räumige Hängestuben als Schlafzimmer ausgespart
werden. Es liegt eine leise Galanterie über dem Gan-
zen, der gesellige Geist der Trianons. In der Tat denkt
man sich das Haus nicht von vielköpfigen Familien
bewohnt, sondern von luxuriösen Menschen, die ent-
sprechende Gäste haben. Da liegt dann auch das Be-
denkliche: wer so viel aufwendet, sollte schon lieber
in Stein bauen. Daß aber Lechners Kunst nicht im
Luxuriösen befangen bleibt, lehrt sein Isartalhaus, das
als Blockhaus mit weit vorspringenden Dächern auf-
gebaut ist und äußerlich sowohl wie innerlich am
meisten echte, handwerkliche Bodenständigkeit be-
sitzt (Ausführung Matthias Bauer, Ebenhausen). Die
beiden letzten Häuser der Reihe, Haus „Eden“ von
H. Grünzweig und das Wochenendhaus von Jakob
Kader verfolgen die Idee, in kleinstem Rahmen ver-
wöhnten Ansprüchen zu genügen, im Geschmack-
lichen sowohl wie in der Berücksichtigung von Kom-
fortbedürfnissen. Sie beide gestatten keinen Troß von
Gesellschaft und Bedienung. Aber sie verlangen ihn
auch nicht. Es sind intime Häuser. Man wird sie am
besten nur zu Zweien bewohnen und selbst bewirt-
schaften. Das erstere möchte man sich in den Dünen

vorstellen. Der lichte Olfarbenanstrich, die sauber ge-
faßten Fenster und das flache, kräftig vorspringende
Dach legen diesen Gedanken irgendwie nah. Aber er
ist nicht zwingend. Das Haus ist vielmehr =—
seitigst brauchbare von allen. Gerade wegciE-^ Odlty
persönlichen Charakters seiner Eleganz paß E_r
schaftlich und sozial in alle Zonen. Das zweite E.
von Kader entworfene, wird man sich liebe
telgebirge an einem See wünschen. Es sei E_

Klima und eine Gegend voraus, die eher 1 = ^
drohend ist. Im praktischen Gebrauch witE
zweifellos als vorteilhaft erweisen, daß der = o
am steilen Giebeldach festgehalten und die V' E
mit dem ländlichen Nutzbau gewahrt hat. M =T
schließlich Abstellräume auch auf dem IE-^
schließlich wird man bedenken müssen, daijE-
die Hitze keinen besseren Schutz gibt, als aE_®
dach. Gerade im Holzhaus, das sich so lei< E.
hitzt, würde mir dieser Gesichtspunkt w E s
scheinen. Innen machen beide Häuser Geb EE_
der Schönheit der Holzmaserung. Speziell = ^

Eden verkleidet seinen geistvoll geformten V EE

an Wand und Decke mit Täfelungen von u E

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lieh diskretem Geschmack. Da unsere Vorst -
größeren Räumen ihren Ausgang nimmt, =-
wie die vollständige Wandtäfelung als etwa E-^

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