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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 78.1928

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Vereinsnachrichten / Ausstellungen / Verschiedenes
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https://doi.org/10.11588/diglit.7095#0198
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VEREINSNACHRICHTEN

Tagung der Atbeitsgemeinfchaft füddeutfcher Kunftge-
werbe-Vereine. Am 4. Juli fanden fleh die Vertreter der
füddeutfehen Kunftgewerbe-Vereine zu einer Tagung
in München ein. Diefe diente hauptfächlidi einer
Ausfpradie über organifatorifche Fragen. Hinfiditlich
der Geftaltung des gemeinfamen Veröffentlichungs-
organes »Kunft und Handwerk« wurde völlige Ueber-
einftimmung erzielt, audi fanden Vorfchläge für die
taufchweife Veranftaltung von Ausfüllungen, wie
folche in den Satzungen der Arbeitsgemeinfchaft vor-
gefehen find, allfeitige Zuftimmung. Der Kunftge-
werbe-Verein Pforzheim wird fchon im kommenden
Herbst in feinen Räumen bayerifche Arbeiten zeigen,
weitere ähnliche Veranftaltungen find in Ausficht
genommen. Aufrichtig begrüßt wurde die mit dem
Wiener Kunftgewerbe-Verein hergeftellte engere
Beziehung.

Nächfte Veranftaltungen des Kunftgewerbe-Vereins
München:

2h Oktober: Befiditigung des neuen ftädtifchen
Altersheimes St. Jofeph, Waldfriedhofftrafie 2, unter
perfönlicher Führung des Erbauers Herrn Geheimrat
Profeffor Dr. Gräffel.

6. November: Vortrag im Künftlerhaus-Feftfaal:
Dr. Hans Ankwicz-Kleehoven-Wien über Dagobert
Peche und die Wiener Werkftätten.

zo. November: Familienabend mit Tanz.

27. November: Vortrag im Künftlerhaus-Feftfaal:
Thema noch unbeffimmt.

4. Dezember: Nikolausabend.

Die Abendveranftaltungen beginnen um 20.15 Uhr.

Außerdem finden jeden Dienstag 20.15 Uhr Zu-
fammenkünfte in der Trinkftube ftatt, die dem Aus-
taufch beruflicher Erfahrungen und der Ausfprache
über Berufs- und Wirtfchaftsfragen dienen.

Ausfteliung Pforzheim. Auf Einladung des Kunft-

gewerbevereins Pforzheim wird in deffen Räumen

im Laufe des Oktober eine Ausfteliung bayerifcher

kunftgewerblicher Arbeiten ftattftnden.



Warnung. Unfer ehemaliger Vertreter in Hamburg
Herr Hartlaub hat keine Berechtigung für uns noch
irgendwelche Aufträge entgegenzunehmen. Er ift an
verfchiedene unferer Mitglieder mit dem Erfuchen
herangetreten, ihm Mufter zu überlaffen. Wir emp-
fehlen im Bedarfsfalle Auskunft über ihn in unferem
Sekretariat einzuholen.

PERSONALIEN

Franz von Stuck f. Es ift hier nidit der Ort, die
Schwere des Verluftes, den das Hinfeheiden diefes
Künftlers bedeutet, in feinem ganzen Umfang zu
würdigen, aber mit einem Wort foll daran erinnert
werden, was auch das Kunfthandwerk der Perfön-
lichkeit Stucks verdankt. Der Radius feiner künft-
lerifchen Energie war fo groß, daß er das Gebiet der
Werkkunft, namentlich wo fie unmittelbar an die
Architektur anknüpft, nadihaltig befruchtet hat. Es
bleibt immer zu bedauern, daß Stuck vor keine zahl-
reicheren architektonifchen Aufgaben geftellt wurde,
er hätte mehr Beifpiele ftraffer Raumgeftaltung, ftil-
voller, gefchmacklich fein abgewogener Flächenver-
teilung und Linienführung gefchaffen, wie fie feine
Villa darftellt. Fragen und Forderungen der ange-
wandten Kunft, wie fie heute nodi lebendig find und
um deren Verwirklidiung in unferem Zeittum ge-

rungen wird, hat er fchon in feiner Weife formvoll
gelbft. Es ift noch nicht abzufehen, wie weit die le-
bendige Wirkung diefes Künftlertums reichen wird,
jedenfalls wird eine Zeit, in der Klaffizität der Rich-
tungspunkt alles Schaffens fein wird, immer wieder
audi zu Stuck zurückkehren. Und daß er den Begriff
des Klaffifchen durch allen Wechfel getragen und
hochgehalten hat. das wird ihm eine kommende Ge-
neration noch danken. Hg(.


JofefKccn igba uer t. Am 2. September erlag unfer Mit-
glied Herr Jofef Kcenigbauer einem langjährigen Lei-
den. Mit ihm ift ein Keramiker von feltenem Können
dahingegangen und wir beklagen einen fchmerzlichen
Verluft. Einer alten niederbayerifchen Töpferfamilie
entftammend. konnte lieh Kcenigbauer einer tüditigen
handwerklichen Ausbildung erfreuen, kam aber erft

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