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Bild 46. Mein Nest ist das Best. Farbigo Zeichnung Jn Privatbesitz.
indes sein in den Baumzweigen
sitzender Gesell den auch zum
Gottesreich gehörigen Meisen
vorbläst. Ein Friedensbogen
wölbt sich über dieses heilige
Walten. Fürwahr: Gottes Reich
ist zu uns herabgestiegen; wer es
aber nicht nimmt als ein Kind,
wird schwerlich hineinkommen.
„Sein Wille geschehe wie im
Himmel also auch auf Erden",
sagt der scheidende Schiffer, der
weg muß von Weib, Kind und
Mutter, hinaus über die weite
See. Das alte Lied: „Es ist be-
stimmt in Gottes Rat, daß man
vom Liebsten, was man hat, muß
scheiden", klingt dazwischen. Zur
Ergänzungdient dasSeitenbild:
zwei Kinder schmücken mit Röse-
lein ein Grab, doch weinen sie
nicht, denn sie wissen: „AufWie-
dersehen!" und ziehen gotter-
geben weiter.
„Das tägliche Brot", — dar-
über hat auch die Jugendschriftstellerin Jsabella
Braun ein schönes, von dem mit Richter gleich-
sühlenden Ferdinand Rothbart illustriertes Buch
(und ein gleiches über „Die Uhr") geschrieben.
Hier fleht der Säemann, bitten die Kleinen am
Felde, und die Mutter gibt den Bittenden ihr
Süpplein; auch das Hündchen, welches knurren-
den Magens die Ohren spitzt, kriegt sein Teil ab.
Gott, der alles erhält, sorgt auch sür die Vögel
im Nest; selbst aus der Blume kommt der Engel
und bietet dem Bienchen seine Labe im Kruge.
Alsdann bringt Richter den verlornen Sohn,
der um Aufnahme beim Vater bittet. Und der
Alte im Hausrock und Pantoffel, der zur Trö-
stung in seiner Verlassenheit unter der Geißblatt-
laube soeben in der Bibel gelesen, eilt dem reuig
und zerknirscht Zurückkehrenden gerührt entgegen.
Das neugierig am Brunnen schmählende Völk-
chen und die schnatternden Gänse erläutern leicht-
verständlich diesen Vorgang.
Die Bitte, uns nicht in Versuchung zu führen,
istangedeutet durch einenBauerntanz: wildesTol-
Bild 47. Kartoffelernte. Braun und farbig getönte Zeichnung. Jn Privatbesitz.
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Bild 46. Mein Nest ist das Best. Farbigo Zeichnung Jn Privatbesitz.
indes sein in den Baumzweigen
sitzender Gesell den auch zum
Gottesreich gehörigen Meisen
vorbläst. Ein Friedensbogen
wölbt sich über dieses heilige
Walten. Fürwahr: Gottes Reich
ist zu uns herabgestiegen; wer es
aber nicht nimmt als ein Kind,
wird schwerlich hineinkommen.
„Sein Wille geschehe wie im
Himmel also auch auf Erden",
sagt der scheidende Schiffer, der
weg muß von Weib, Kind und
Mutter, hinaus über die weite
See. Das alte Lied: „Es ist be-
stimmt in Gottes Rat, daß man
vom Liebsten, was man hat, muß
scheiden", klingt dazwischen. Zur
Ergänzungdient dasSeitenbild:
zwei Kinder schmücken mit Röse-
lein ein Grab, doch weinen sie
nicht, denn sie wissen: „AufWie-
dersehen!" und ziehen gotter-
geben weiter.
„Das tägliche Brot", — dar-
über hat auch die Jugendschriftstellerin Jsabella
Braun ein schönes, von dem mit Richter gleich-
sühlenden Ferdinand Rothbart illustriertes Buch
(und ein gleiches über „Die Uhr") geschrieben.
Hier fleht der Säemann, bitten die Kleinen am
Felde, und die Mutter gibt den Bittenden ihr
Süpplein; auch das Hündchen, welches knurren-
den Magens die Ohren spitzt, kriegt sein Teil ab.
Gott, der alles erhält, sorgt auch sür die Vögel
im Nest; selbst aus der Blume kommt der Engel
und bietet dem Bienchen seine Labe im Kruge.
Alsdann bringt Richter den verlornen Sohn,
der um Aufnahme beim Vater bittet. Und der
Alte im Hausrock und Pantoffel, der zur Trö-
stung in seiner Verlassenheit unter der Geißblatt-
laube soeben in der Bibel gelesen, eilt dem reuig
und zerknirscht Zurückkehrenden gerührt entgegen.
Das neugierig am Brunnen schmählende Völk-
chen und die schnatternden Gänse erläutern leicht-
verständlich diesen Vorgang.
Die Bitte, uns nicht in Versuchung zu führen,
istangedeutet durch einenBauerntanz: wildesTol-
Bild 47. Kartoffelernte. Braun und farbig getönte Zeichnung. Jn Privatbesitz.
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