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Bild 56. Das Lob des Weibes. 1849. Aus Beschauliches und Erbauliches.
wird dem geehrten Publikum vorgeseht. Na, ich
weiß was „gruseln" ist?») Vei alledem muß
ich sagen, daß sich dic Holzschneider mit meinen
Sachen die erdenklichste Mühe geben, aber so
selten gelingt einmal etwas nach Wunsch." — „Es
wäre schon ganz hübsch (schreibtRichter aus Dres-
dennachLeipzig), wennSiemal herkümen, kommen
Sie aber nicht, so schicken Sie mir wohl noch
100 Rtlr. auf Bechstein, ich bin wieder ohne
„Moos" (d. h. Monetten)." Bald darauf heißt
es, dankbar gerührt, da Wigand sich freiwillig
erbietet, den Sohn Heinrich Richter während
dessen weiterer musikalischer Ausbildung in Leip-
zig in die Wohnung zu nehmen: „Jch komme
mir vor, wie ein voller Topf an das Feuer
Jhrer Liebe gesetzt, der schier überlaufen will, was
bei einem Menschenkinde ein wunderlicher Zustand
ist. Tränen, Lachen, Händefalten! usw. Vergeben
Sie meinen confusen Styl."
Mit Recht sagt der Herausgeber Eugen Kalk-
schmidt über Richters Briefe, es ströme daraus
„ein unzerstörbares Fluidum seelischer Reinheit
Holland, Ludwig Richter
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Bild 56. Das Lob des Weibes. 1849. Aus Beschauliches und Erbauliches.
wird dem geehrten Publikum vorgeseht. Na, ich
weiß was „gruseln" ist?») Vei alledem muß
ich sagen, daß sich dic Holzschneider mit meinen
Sachen die erdenklichste Mühe geben, aber so
selten gelingt einmal etwas nach Wunsch." — „Es
wäre schon ganz hübsch (schreibtRichter aus Dres-
dennachLeipzig), wennSiemal herkümen, kommen
Sie aber nicht, so schicken Sie mir wohl noch
100 Rtlr. auf Bechstein, ich bin wieder ohne
„Moos" (d. h. Monetten)." Bald darauf heißt
es, dankbar gerührt, da Wigand sich freiwillig
erbietet, den Sohn Heinrich Richter während
dessen weiterer musikalischer Ausbildung in Leip-
zig in die Wohnung zu nehmen: „Jch komme
mir vor, wie ein voller Topf an das Feuer
Jhrer Liebe gesetzt, der schier überlaufen will, was
bei einem Menschenkinde ein wunderlicher Zustand
ist. Tränen, Lachen, Händefalten! usw. Vergeben
Sie meinen confusen Styl."
Mit Recht sagt der Herausgeber Eugen Kalk-
schmidt über Richters Briefe, es ströme daraus
„ein unzerstörbares Fluidum seelischer Reinheit
Holland, Ludwig Richter
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