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Vermählung Mariä Abb. 8 (Text S. 15 und 16) Abb. 9 Heirnsuchuug
drücklich in der Chronik oon Fiesole, daß Fra
Angelico den Habit der Kleriker empfing. Daß er
auch zum Priester gemeiht murde, ergibt sich
aus einer Urkunde vom Jahre 1450, wo er als
Prior seines Klosters in Fiesole ermähnt wird;
die Priormürde konn-
ten aber nur Priester
bekleiden.
Da in Fiesole kein
Noviziat bestand,
wurde Fra Giovanni
mit seinem Bruder
nach Cortona ge-
schickt, um dort unter
der Leitung des seligen
Laurentius von Ripa-
fratta seinen Beruf zu
prüfen und in die
Kenntnis des geist-
lichen Lebens und ser-
ner Ordenssatzungen
eingeführt zu merden.
Ueber die nächsten
Jahre ist nichts Sicheres bekannt. Vielleicht blieb
er, nachdem er 1408 die heiligen Ordcnsgelübde
abgelegt hatte, bis 1418 in Cortona; möglich
auch, daß er nach Fiesole zurückkehrle. Jm letztc-
ren Falle hat er mit seinen Ordensbrüdern 1409
die Verbannung teilen müssen, die sie ermählten,
um dem Papste Gregor XII. treu zu bleiben gegen
den vom unrechtmäßigen Pisaner Konzile aufgc-
stellten Gegenpapst Alexander V. Bei Nacht ver-
ließen sie ihr Kloster und flohen in den ihnen be-
sreundeten Dominikanerkonvent zu Foligno, von
wo sie 1414 durch die
Pest vertrieben mur-
den und nach Cortona
zogen.
FürFraAngelicos
religiöse Entwick-
lung und seine ganze
Geistesrichtung war
es von großer Bedeu-
tung, daß er hier, ab-
seits vom Getriebe der
Welt, mit heiligmäßi-
gen Ordensbrüdern
zusammenlebte, von
denen mehrere später
von der Kirche selig-
gesprochen murden.
Sein Oberer war der
selige Joh. Dominici, sein Novizenmeister der
selige Laurentius von Ripafratta, seine Mitno-
vizen u. a. der heilige Antoninus, der spätere
Erzbischof von Florenz, und der selige Petrus
von Tiferno, dessen Gebeine noch heute unter dcm
Hochaltare der Klosterkirche von Cortona ruhen.
Abb. 10
Anbetung dcr hl. Drei Könige. — Tcxt S. ISi
Darstellung im Tcmpel Abb. 11 Abb 12 Grablegung Mariii
Die Abb. 8—12 bilden die Prcdella der Vcrkiindigung lAbb. 7i
(Text S. 18)
Vermählung Mariä Abb. 8 (Text S. 15 und 16) Abb. 9 Heirnsuchuug
drücklich in der Chronik oon Fiesole, daß Fra
Angelico den Habit der Kleriker empfing. Daß er
auch zum Priester gemeiht murde, ergibt sich
aus einer Urkunde vom Jahre 1450, wo er als
Prior seines Klosters in Fiesole ermähnt wird;
die Priormürde konn-
ten aber nur Priester
bekleiden.
Da in Fiesole kein
Noviziat bestand,
wurde Fra Giovanni
mit seinem Bruder
nach Cortona ge-
schickt, um dort unter
der Leitung des seligen
Laurentius von Ripa-
fratta seinen Beruf zu
prüfen und in die
Kenntnis des geist-
lichen Lebens und ser-
ner Ordenssatzungen
eingeführt zu merden.
Ueber die nächsten
Jahre ist nichts Sicheres bekannt. Vielleicht blieb
er, nachdem er 1408 die heiligen Ordcnsgelübde
abgelegt hatte, bis 1418 in Cortona; möglich
auch, daß er nach Fiesole zurückkehrle. Jm letztc-
ren Falle hat er mit seinen Ordensbrüdern 1409
die Verbannung teilen müssen, die sie ermählten,
um dem Papste Gregor XII. treu zu bleiben gegen
den vom unrechtmäßigen Pisaner Konzile aufgc-
stellten Gegenpapst Alexander V. Bei Nacht ver-
ließen sie ihr Kloster und flohen in den ihnen be-
sreundeten Dominikanerkonvent zu Foligno, von
wo sie 1414 durch die
Pest vertrieben mur-
den und nach Cortona
zogen.
FürFraAngelicos
religiöse Entwick-
lung und seine ganze
Geistesrichtung war
es von großer Bedeu-
tung, daß er hier, ab-
seits vom Getriebe der
Welt, mit heiligmäßi-
gen Ordensbrüdern
zusammenlebte, von
denen mehrere später
von der Kirche selig-
gesprochen murden.
Sein Oberer war der
selige Joh. Dominici, sein Novizenmeister der
selige Laurentius von Ripafratta, seine Mitno-
vizen u. a. der heilige Antoninus, der spätere
Erzbischof von Florenz, und der selige Petrus
von Tiferno, dessen Gebeine noch heute unter dcm
Hochaltare der Klosterkirche von Cortona ruhen.
Abb. 10
Anbetung dcr hl. Drei Könige. — Tcxt S. ISi
Darstellung im Tcmpel Abb. 11 Abb 12 Grablegung Mariii
Die Abb. 8—12 bilden die Prcdella der Vcrkiindigung lAbb. 7i
(Text S. 18)