8
Tod des hl. Dominikus Abb. 14 Cortona, Taufkapelle
(aus der Predella des (Text S. 17)
vorigen Bildes)
bereilung auf die heilige Priesterweihe gewid-
met; zudem war das unstete Wanderleben jener
Jahre der Ausübung der Kunst denkbar un-
günstig.
Als auf dem Konzil zu Konstanz, dank den
Bemühungen des seligen Dominici, die Einheit
der Kirche durch die Wahl Martins V. wieder-
hergestellt war, konnten die Dominikaner in ihr
geliebtes Kloster zu Fiesole zurückkehren. Von
1418 — 1436 lebte hier Fra Angelico und als echter
Predigermönch redete er zum Volke in der Sprache
der Kunst von der Liebe des göttlichen Heilandes,
von Leid und Frend der Gottesmutter und vom
schönenhimmlischenDaterlaude,umso „alsPriester
Gottes und der Kunst, der Wahrheit im Gewande
der Schönheit die Herzen zu gewinuen". sOver-
beck.) Zunächst malte er sür die Kirche und
das Kloster seines Ordens. Leider ist nur
das Fresko des Kapitelsaales (Abb. 33) und das
frühere Altarbild in Fiesole geblieben, während
alle andern in die Museen von St. Petersburg,
London, Paris und Madrid gewandert sind.
Durch diese und andere Werke war Fra An-
gelico berühmt geworden, so daß die verschiedensten
Klöster von Florenz Bilder bei ihm bestellten.
Er malte für die Dominikaner von S. Maria
Novella vier kleine Reliquienschreine (Abb. 17
und 18), die bei festlichen Gelegenheiten auf den
Hochaltar gestellt wurden, für die Franziskaner
in Bosco und sür die Dominikanerinnen des Klo-
sters von Annalena je eine Ntadonna mit Hei-
ligen, für die Franziskanerkirche bei S. Miniato
eine Verkündigung, die man jetzt in dem Fran-
ziskanerkloster von Montecarlo (Valdarno) uüeder-
entdeckt zu haben glaubt; für die Benediktiner
einen heiligen Benedikt <im Kreuzgang der
Abtei); für die Kartäuser drei leider verloren ge-
gangene Bilder; für die Vallombrosaner die Kr eu z-
abuahme (Abb. 23); für die Kamalduleuser ein
Jüngstes Gericht (daher mehrere Kamaldulen-
sermönche auf diescm Bilde) (Abb. 2); sür die
Serviten das Leben Jesu (Abb. 26—30); für
die „Bruderschaft des Tempels" eine Beweinung
Chr isti(Abb. 25); für dasKrankenhaus S. Maria
Nuova in Florenz die herrliche Krönung Mariä
(Abb. 20); für die Gilde der Flachshändler end-
lich eine Madonna mit den allbekannten
musizierenden Engeln (Abb. 31 und 64) und
für Privatpersonen einige andere Gemälde, die
aber zum Teil verloren gegangen sind.
Jn diese Zeit fallen auch wohl die heute in
Cortona und Perugia befindlichen Bilder (Abb.
7—16), die zusammen mit den großen Madonnen-
bildern von Annaleua und Bosco eine Ileber-
gangsperiode des Künstlers zum großen, monu-
mentalen Stile bilden, den er im Kloster San
Marco zu Florenz entfaltete.
-t-
S. Marco, dieses früher von Silvestriner-
mönchen bewohnte Kloster, hatte Papst Martin V.
auf Bitten des Beherrschers von Florenz, Cosimo
von Medici, den Dominikanern von Fiesole über-
geben. 1436 zogen sie in feierlicher Prozession
dort ein, unter ihnen auch Fra Angelico.
Die Kosten des Neubaues trug Cosimo, desseu
Architekt Michelozzo dcn Kreuzgang in den edlen,
einfachen Formen der Frührenaissance errichtete
(Abb. 34). Er baute auch die Kirche, die 1442
von Papst Eugen IV. eingeweiht wurde.
Der hl. Johannes und Abb. 15 Perugia, Pinakokhek
die hl. Katharina (Text S. 18)
(aus dem Altarbilde
von Perugia)
Tod des hl. Dominikus Abb. 14 Cortona, Taufkapelle
(aus der Predella des (Text S. 17)
vorigen Bildes)
bereilung auf die heilige Priesterweihe gewid-
met; zudem war das unstete Wanderleben jener
Jahre der Ausübung der Kunst denkbar un-
günstig.
Als auf dem Konzil zu Konstanz, dank den
Bemühungen des seligen Dominici, die Einheit
der Kirche durch die Wahl Martins V. wieder-
hergestellt war, konnten die Dominikaner in ihr
geliebtes Kloster zu Fiesole zurückkehren. Von
1418 — 1436 lebte hier Fra Angelico und als echter
Predigermönch redete er zum Volke in der Sprache
der Kunst von der Liebe des göttlichen Heilandes,
von Leid und Frend der Gottesmutter und vom
schönenhimmlischenDaterlaude,umso „alsPriester
Gottes und der Kunst, der Wahrheit im Gewande
der Schönheit die Herzen zu gewinuen". sOver-
beck.) Zunächst malte er sür die Kirche und
das Kloster seines Ordens. Leider ist nur
das Fresko des Kapitelsaales (Abb. 33) und das
frühere Altarbild in Fiesole geblieben, während
alle andern in die Museen von St. Petersburg,
London, Paris und Madrid gewandert sind.
Durch diese und andere Werke war Fra An-
gelico berühmt geworden, so daß die verschiedensten
Klöster von Florenz Bilder bei ihm bestellten.
Er malte für die Dominikaner von S. Maria
Novella vier kleine Reliquienschreine (Abb. 17
und 18), die bei festlichen Gelegenheiten auf den
Hochaltar gestellt wurden, für die Franziskaner
in Bosco und sür die Dominikanerinnen des Klo-
sters von Annalena je eine Ntadonna mit Hei-
ligen, für die Franziskanerkirche bei S. Miniato
eine Verkündigung, die man jetzt in dem Fran-
ziskanerkloster von Montecarlo (Valdarno) uüeder-
entdeckt zu haben glaubt; für die Benediktiner
einen heiligen Benedikt <im Kreuzgang der
Abtei); für die Kartäuser drei leider verloren ge-
gangene Bilder; für die Vallombrosaner die Kr eu z-
abuahme (Abb. 23); für die Kamalduleuser ein
Jüngstes Gericht (daher mehrere Kamaldulen-
sermönche auf diescm Bilde) (Abb. 2); sür die
Serviten das Leben Jesu (Abb. 26—30); für
die „Bruderschaft des Tempels" eine Beweinung
Chr isti(Abb. 25); für dasKrankenhaus S. Maria
Nuova in Florenz die herrliche Krönung Mariä
(Abb. 20); für die Gilde der Flachshändler end-
lich eine Madonna mit den allbekannten
musizierenden Engeln (Abb. 31 und 64) und
für Privatpersonen einige andere Gemälde, die
aber zum Teil verloren gegangen sind.
Jn diese Zeit fallen auch wohl die heute in
Cortona und Perugia befindlichen Bilder (Abb.
7—16), die zusammen mit den großen Madonnen-
bildern von Annaleua und Bosco eine Ileber-
gangsperiode des Künstlers zum großen, monu-
mentalen Stile bilden, den er im Kloster San
Marco zu Florenz entfaltete.
-t-
S. Marco, dieses früher von Silvestriner-
mönchen bewohnte Kloster, hatte Papst Martin V.
auf Bitten des Beherrschers von Florenz, Cosimo
von Medici, den Dominikanern von Fiesole über-
geben. 1436 zogen sie in feierlicher Prozession
dort ein, unter ihnen auch Fra Angelico.
Die Kosten des Neubaues trug Cosimo, desseu
Architekt Michelozzo dcn Kreuzgang in den edlen,
einfachen Formen der Frührenaissance errichtete
(Abb. 34). Er baute auch die Kirche, die 1442
von Papst Eugen IV. eingeweiht wurde.
Der hl. Johannes und Abb. 15 Perugia, Pinakokhek
die hl. Katharina (Text S. 18)
(aus dem Altarbilde
von Perugia)