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Geschmack der Zeit entsprechend, zugemauert, weiß
getüncht und mit großen Fenstern versehen wor-
den; und doch ist es eine eigentümliche Weihe
und zu Herzen gehende Poesie, die über diesem
Klostergarten liegt: Die Wände vvn wildem Wein,
Passionsblumen und blühendem Jasmin umrankt
— in einer Nische, von Rosen umgeben, das
Marmorbild des heiligen Dominikus — in der
Mitte des Klosterhofes ein Springbrunnen, auf
dem einsam eine Seerose schwimmt, -^- rings
umher in reicher Fülle blühende Levkojen, während
aus dem Rasen Marienblümchen grüßen. Kein
Lautringsum, nur das leise Plätschern des Spring-
brunnens und aus der Ferne, wie Himmelsmusik,
die sanften Töne eines Harmoniums, dazu der
Duft von Jasmin und Levkojen, das Ganze vom
Azur des italienischen Himmels überwölbt, von
goldenem Sonnenschein durchslutet.-
Dieser Klosterhof in seinem Frühlingszauber
und Paradiesesfrieden, in seinem Blütenduft und
Sonnenglanz war so recht ein Bild der stillen,
freundlichen, lilienreinen Kunst Beato
Angelicos. Jhm gelten, wie kaum einem
andern, die Dichterworte:
„Jn wessen Herz die Kunst sich niedertieß,
Der ist vom Sturm der rauhen Welt geschieden;
Jhm öffnet sich, durchwallt von süßem Frieden,
Jm eiv'gen Lenz ein stilles Paradies." <J-an Paul)
Kreuzigung Abb. 65 Florenz, Akademie
Das Bild auf dem Umschlage ist von dem bekannten Münchener Maler Fritz Kunz gezeichnet.
Die Abbildungen des Heftes sind hergestellt nach den Originalphotographien von Gebrüder Alinari,
Florenz, mit Ausnahme des Titelbildes (Anderson, Nom), der Abb. 3 (Pineider, Florenz), Abb. 4
(Gebrüder Bianchi, Vicchio) und Abb. 33 (?. Lodovico Ferretti 0. ?., Fiesole).
Geschmack der Zeit entsprechend, zugemauert, weiß
getüncht und mit großen Fenstern versehen wor-
den; und doch ist es eine eigentümliche Weihe
und zu Herzen gehende Poesie, die über diesem
Klostergarten liegt: Die Wände vvn wildem Wein,
Passionsblumen und blühendem Jasmin umrankt
— in einer Nische, von Rosen umgeben, das
Marmorbild des heiligen Dominikus — in der
Mitte des Klosterhofes ein Springbrunnen, auf
dem einsam eine Seerose schwimmt, -^- rings
umher in reicher Fülle blühende Levkojen, während
aus dem Rasen Marienblümchen grüßen. Kein
Lautringsum, nur das leise Plätschern des Spring-
brunnens und aus der Ferne, wie Himmelsmusik,
die sanften Töne eines Harmoniums, dazu der
Duft von Jasmin und Levkojen, das Ganze vom
Azur des italienischen Himmels überwölbt, von
goldenem Sonnenschein durchslutet.-
Dieser Klosterhof in seinem Frühlingszauber
und Paradiesesfrieden, in seinem Blütenduft und
Sonnenglanz war so recht ein Bild der stillen,
freundlichen, lilienreinen Kunst Beato
Angelicos. Jhm gelten, wie kaum einem
andern, die Dichterworte:
„Jn wessen Herz die Kunst sich niedertieß,
Der ist vom Sturm der rauhen Welt geschieden;
Jhm öffnet sich, durchwallt von süßem Frieden,
Jm eiv'gen Lenz ein stilles Paradies." <J-an Paul)
Kreuzigung Abb. 65 Florenz, Akademie
Das Bild auf dem Umschlage ist von dem bekannten Münchener Maler Fritz Kunz gezeichnet.
Die Abbildungen des Heftes sind hergestellt nach den Originalphotographien von Gebrüder Alinari,
Florenz, mit Ausnahme des Titelbildes (Anderson, Nom), der Abb. 3 (Pineider, Florenz), Abb. 4
(Gebrüder Bianchi, Vicchio) und Abb. 33 (?. Lodovico Ferretti 0. ?., Fiesole).