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Abb, 29 (Text S, 27) Paris, Notre-Tame
Bayerisch geworden war
Speyer, und König Ludwig I,
ließ das Bauwerk wieder
herstellen, in dessen Grüften
neben Bischöfen so mancher
ruhmreiche Kronenträger, so
manche Frau aus stolzem
Herrschergeschlechte ruht.
Über den Gräbern aber, hoch
vom Gewölbe des Königs-
chores hernieder hängen Kro-
nen, zum Zeichen ihrer ein-
stigen Herrlichkeit auf Erden.
So wandert unser Gedenken
zurück in ferne mittelalterliche
Zeiten, in die Jahrhunderte
hinaus, da schon das deutsche
Kaisertum sorgte, daß Krone
und Altar zusammenhielten.
Wie wir vor dem Dome
zu Worms stehen, träumen
wir von des uralten Bur-
gunderreiches sagenhafter
Macht und Herrlichkeit. Wie
wir den Wormser Dom sehen
(Abb. 21), fast so sah ihn der
Sänger unseres größten mit-
telalterlichen Heldenliedes.
Denn bis zur Domweihe 1181
war der meiste Teil des Bau-
werkes erschaffen. So blieb
der Wormser Dom mit seinen
sechs Türmen durch die Jahr-
hunderte stehen, erlebte stille
und stürmische Zeiten, wurde
Zeuge berühmter und folgen-
schwerer Reichstage. Am
31. Mai 1689 aber sah er
seine alte Stadt Worms um
sichinAschesinken, demGreuel
der Verwüstung durch Melac
und Crcqui preisgegeben.
füllt von Verehruug zu allem, was heilig
ist, unsere drei gewaltigen mittelrheinischen
Dome ersonnen und erbaut haben. Die
Namen Speyer, Worms und Mainz er-
kliugen in der Geschichte der deutschen
romanischen Kunst fast mit dem höchsten
Ruhme.'
Bischof Benno von Osnabrück, ein
Kenner und Liebhaber der Kunst und der
Technik, hat den Plan entworfen, wonach
der Dom von Speyer, die Schöpfung Kon-
rads II., in dem halben Jahrhundert von
1082 bis 1135 umgebaut wurde. Schwere
Schicksale hat der Dom von Speyer durch-
gemacht, Feuersbrünste und Zerstörungen
1689 und 1794. 1804 sollte er von den
Franzosen auf Abbruch verkauft werden.
Aber seit 1819 begannen bessere Zeiten.
Abb. 30(Text S. 28) Chartres, Südportal der Kathedrale
Abb, 29 (Text S, 27) Paris, Notre-Tame
Bayerisch geworden war
Speyer, und König Ludwig I,
ließ das Bauwerk wieder
herstellen, in dessen Grüften
neben Bischöfen so mancher
ruhmreiche Kronenträger, so
manche Frau aus stolzem
Herrschergeschlechte ruht.
Über den Gräbern aber, hoch
vom Gewölbe des Königs-
chores hernieder hängen Kro-
nen, zum Zeichen ihrer ein-
stigen Herrlichkeit auf Erden.
So wandert unser Gedenken
zurück in ferne mittelalterliche
Zeiten, in die Jahrhunderte
hinaus, da schon das deutsche
Kaisertum sorgte, daß Krone
und Altar zusammenhielten.
Wie wir vor dem Dome
zu Worms stehen, träumen
wir von des uralten Bur-
gunderreiches sagenhafter
Macht und Herrlichkeit. Wie
wir den Wormser Dom sehen
(Abb. 21), fast so sah ihn der
Sänger unseres größten mit-
telalterlichen Heldenliedes.
Denn bis zur Domweihe 1181
war der meiste Teil des Bau-
werkes erschaffen. So blieb
der Wormser Dom mit seinen
sechs Türmen durch die Jahr-
hunderte stehen, erlebte stille
und stürmische Zeiten, wurde
Zeuge berühmter und folgen-
schwerer Reichstage. Am
31. Mai 1689 aber sah er
seine alte Stadt Worms um
sichinAschesinken, demGreuel
der Verwüstung durch Melac
und Crcqui preisgegeben.
füllt von Verehruug zu allem, was heilig
ist, unsere drei gewaltigen mittelrheinischen
Dome ersonnen und erbaut haben. Die
Namen Speyer, Worms und Mainz er-
kliugen in der Geschichte der deutschen
romanischen Kunst fast mit dem höchsten
Ruhme.'
Bischof Benno von Osnabrück, ein
Kenner und Liebhaber der Kunst und der
Technik, hat den Plan entworfen, wonach
der Dom von Speyer, die Schöpfung Kon-
rads II., in dem halben Jahrhundert von
1082 bis 1135 umgebaut wurde. Schwere
Schicksale hat der Dom von Speyer durch-
gemacht, Feuersbrünste und Zerstörungen
1689 und 1794. 1804 sollte er von den
Franzosen auf Abbruch verkauft werden.
Aber seit 1819 begannen bessere Zeiten.
Abb. 30(Text S. 28) Chartres, Südportal der Kathedrale