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derte Aussicht auf ihn.
Und das ist gewiß, daß
man in Deutschland und
auch anderswo lange su-
chen kann, ehe man wieder
ein so majestätisches, so
von feinsten Kontrasten
belebtes Architekturbild
findet, wie das des Er-
furter Domes und der
benachbarten St. Severi-
kirche. Diese schlicht und
ernst, jene in die volle
Pracht hochgotischer For-
men gekleidet (Abb. 50).
Jn den drei Türmen,
die jede der beiden Kir-
chen hat, klingt dieser
Kontrast mit voller Stärke
aus. Zwischen dem Do-
me und der Severi-
kirche steigt, unten breit,
oben schmäler, eine mäch-
tige Treppe empor, und
droben schiebt sich die
reizende dreieckige Torhalle
abschließend davor. Alles
zusammen ein Bild von
höchster künstlerischer Vol-
lendung. Der Erfurter
Dom steht uns vor Au-
gen als ein stolz auf
mächtigem Unterbau ge-
gründetes Denkmal vom
Werden und Gedeihen,
von Kraft und Macht der
Kirche und von ihrer Weis-
heit, solches alles durch
die Formen abgeklärtester
Kunst der Welt zu ver-
künden.
Wollten wir jetzt durch
Mitteldeutschland weiter
wandern, so kämen wir
an Orte, die wir zuvor
schon besucht haben. Aber
drüben, jenseits derReichs-
grenze, in Böhmen und
bis nach Ungarn hinüber
gibt es der stolzen Kathe-
dralen aus gotischer Zeit
so manche, die wir ken-
nen lernen müssen.
Der auf dem Hrad-
Magdeburg, Dom
daß nicht ein anderer des Domes Schutzheiliger
geworden ist. Denn der hl. Wenzel tritt eigentlich
hier bedeutender hervor. Jhm zu Ehren erglänzt
die wundervoll geschmückte Wenzelskapelle, die rechts
schiner Berg erbaute, hoch- Abb. »g <T°xt s. 3S)
betürmte Prager Dom
(Abb. 52) hat die Kathe-
drale von Narbonne zunr
Borbilde. Zu Ende aber ist er erst im 19. Jahrhun-
dert gebaut worden. Geweiht ist er dem hl. Veit,
dessen Leib durch Karl IV. 1355 von Padua hierher
gebracht wurde. Fast könnte man sich wundern,
derte Aussicht auf ihn.
Und das ist gewiß, daß
man in Deutschland und
auch anderswo lange su-
chen kann, ehe man wieder
ein so majestätisches, so
von feinsten Kontrasten
belebtes Architekturbild
findet, wie das des Er-
furter Domes und der
benachbarten St. Severi-
kirche. Diese schlicht und
ernst, jene in die volle
Pracht hochgotischer For-
men gekleidet (Abb. 50).
Jn den drei Türmen,
die jede der beiden Kir-
chen hat, klingt dieser
Kontrast mit voller Stärke
aus. Zwischen dem Do-
me und der Severi-
kirche steigt, unten breit,
oben schmäler, eine mäch-
tige Treppe empor, und
droben schiebt sich die
reizende dreieckige Torhalle
abschließend davor. Alles
zusammen ein Bild von
höchster künstlerischer Vol-
lendung. Der Erfurter
Dom steht uns vor Au-
gen als ein stolz auf
mächtigem Unterbau ge-
gründetes Denkmal vom
Werden und Gedeihen,
von Kraft und Macht der
Kirche und von ihrer Weis-
heit, solches alles durch
die Formen abgeklärtester
Kunst der Welt zu ver-
künden.
Wollten wir jetzt durch
Mitteldeutschland weiter
wandern, so kämen wir
an Orte, die wir zuvor
schon besucht haben. Aber
drüben, jenseits derReichs-
grenze, in Böhmen und
bis nach Ungarn hinüber
gibt es der stolzen Kathe-
dralen aus gotischer Zeit
so manche, die wir ken-
nen lernen müssen.
Der auf dem Hrad-
Magdeburg, Dom
daß nicht ein anderer des Domes Schutzheiliger
geworden ist. Denn der hl. Wenzel tritt eigentlich
hier bedeutender hervor. Jhm zu Ehren erglänzt
die wundervoll geschmückte Wenzelskapelle, die rechts
schiner Berg erbaute, hoch- Abb. »g <T°xt s. 3S)
betürmte Prager Dom
(Abb. 52) hat die Kathe-
drale von Narbonne zunr
Borbilde. Zu Ende aber ist er erst im 19. Jahrhun-
dert gebaut worden. Geweiht ist er dem hl. Veit,
dessen Leib durch Karl IV. 1355 von Padua hierher
gebracht wurde. Fast könnte man sich wundern,