Abb. IS <Text S. 18) Aus Triumph Christt: Apostelgruppe
etivas Bleibendein, Positivem". Diese Eindrücke
einigten sich ihm „zu einein Bilde des stnrken und
frommen Mittelalters" und er setzte sich zumZiele:
„Jene große, schöne, hingeschwundene Zeit in Lied
und Bild zu feiern und in der Mitwelt dadurch eine
Sehnsucht nach jener alten
Herrlichkeit zu wecken, er-
schien mir jetzt als die Auf-
gabe der Kunst. Jch ward
Romantiker in die-
sem Sinne und meine
„Kompositionen zur
böhmischen Geschich-
t e"(Abb.6), die ich für die
Bohmannsche Kunsthand-
lung inPrag zumTeil selbst
lithographierte, können in
mancher Beziehung als
der erste Ausdruck
meiner damaligen Geistes-
richtung gelten." —
So ivar der junge
Künstler zum christlichen
Romantiker geworden, ein
Boden, den er im wesent-
lichen nie mehr verlassen
hat. Sein damals einfal-
lender erster Besuch in
Wien, dessen Kunstschätze
er eingehend studierte, ver-
stärkte diese Jdeemvelt, und
„mit einer Welt von durch-
einandertreibenden Gedan-
ken und Jdeen" kehrte er
nach Prag zurück, ivo er
in kurzer Folge seine ersten Zpklusiverke schuf:
von ihm selbst gestochen, erschienen die Blätter zu
Bürgers „Wildem Jäger" (Abb.8), das tiefsinnige
„Vaterunser" (Abb. 10) — von ihm als ein„kümmer-
licher Versuch" bezeichnet — und schließlich seine
Kompositionen zu Tiecks
„Genofeva". Jn all diesen
Arbeiten barg sich schon der
Geist, der Führichs Kunst-
genie den Weg zu iveiterer
Würdigung ebnen sollte.
„Fern lag mir" — so sagt
er selbst — „jeder Lebens-
plan, ich ivar gänzlich un-
bekümmert um das, ivas
in der Zukunft mit mir
ivcrden sollte; die Vorse-
hung aber dachte daran
und bereitete durch Freun-
deshand den Weg, den ich
selbst mir zu bahnen ver-
säumte."
Durch seinen Freund
Franz Haas von Oertingen
ivar die „Genofeva" in
hohen Kreisen Wiens vor-
gelegt ivorden; iver be-
schreibt Führichs Erstau-
nen, als er die Nachricht
erhielt, „der Anblick dieser
Zeichnungen habe einen
Kreis vornehmer Leute be-
ivogen, dem Künstler durch
eine Pension einen Aufent-
halt in Jtalien und Rom
Abb. 14 Maria, Zuflucht der Siinder
etivas Bleibendein, Positivem". Diese Eindrücke
einigten sich ihm „zu einein Bilde des stnrken und
frommen Mittelalters" und er setzte sich zumZiele:
„Jene große, schöne, hingeschwundene Zeit in Lied
und Bild zu feiern und in der Mitwelt dadurch eine
Sehnsucht nach jener alten
Herrlichkeit zu wecken, er-
schien mir jetzt als die Auf-
gabe der Kunst. Jch ward
Romantiker in die-
sem Sinne und meine
„Kompositionen zur
böhmischen Geschich-
t e"(Abb.6), die ich für die
Bohmannsche Kunsthand-
lung inPrag zumTeil selbst
lithographierte, können in
mancher Beziehung als
der erste Ausdruck
meiner damaligen Geistes-
richtung gelten." —
So ivar der junge
Künstler zum christlichen
Romantiker geworden, ein
Boden, den er im wesent-
lichen nie mehr verlassen
hat. Sein damals einfal-
lender erster Besuch in
Wien, dessen Kunstschätze
er eingehend studierte, ver-
stärkte diese Jdeemvelt, und
„mit einer Welt von durch-
einandertreibenden Gedan-
ken und Jdeen" kehrte er
nach Prag zurück, ivo er
in kurzer Folge seine ersten Zpklusiverke schuf:
von ihm selbst gestochen, erschienen die Blätter zu
Bürgers „Wildem Jäger" (Abb.8), das tiefsinnige
„Vaterunser" (Abb. 10) — von ihm als ein„kümmer-
licher Versuch" bezeichnet — und schließlich seine
Kompositionen zu Tiecks
„Genofeva". Jn all diesen
Arbeiten barg sich schon der
Geist, der Führichs Kunst-
genie den Weg zu iveiterer
Würdigung ebnen sollte.
„Fern lag mir" — so sagt
er selbst — „jeder Lebens-
plan, ich ivar gänzlich un-
bekümmert um das, ivas
in der Zukunft mit mir
ivcrden sollte; die Vorse-
hung aber dachte daran
und bereitete durch Freun-
deshand den Weg, den ich
selbst mir zu bahnen ver-
säumte."
Durch seinen Freund
Franz Haas von Oertingen
ivar die „Genofeva" in
hohen Kreisen Wiens vor-
gelegt ivorden; iver be-
schreibt Führichs Erstau-
nen, als er die Nachricht
erhielt, „der Anblick dieser
Zeichnungen habe einen
Kreis vornehmer Leute be-
ivogen, dem Künstler durch
eine Pension einen Aufent-
halt in Jtalien und Rom
Abb. 14 Maria, Zuflucht der Siinder