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Die Kunst dem Volke <München> — 1911 (Nr. 5-8)

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Joseph Ritter von Führich sein Leben und seine Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.21075#0057
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Abb. lö <Text S. 1S) Aus Triumph CHristi: Der Triumphrvagen

auf ein oder mehrere Jahre möglich zu machen".
Diese Botschaft bcwirkte zunüchst „bcinahe Be-
stürzung" im Familienkreise; sedoch die Aussicht,
die ewige Stadt zu schanen, wohin einst der
Großvater seiner Mntter zu Fuß gepilgert, aus
den Kunstschätzen des „ewigen, einzigen Rom"
schöpfen zu können, ließ ihn dieses Anerbieten an-
nehmen. Begleitet von den Segenswünschen der
Seinigen, trat der Künstler diese Reise an; nach
längerem Aufenthalt in Wien und einer beschwer-
lichen Fahrt dnrch die Apen-
ninen langte er am 23. Jannar
1827 in der Siebenhügelstadt
an: bei der Einfahrt im Dnnkel
des Abends vermochte er sich
„eines heftigen Schauers nicht
zu crwehren".

Nom: all die Träume, all
die Schnsucht, die in diesem
Namcn gipfelten, faßt Führich
in seiner „Selbstlnographie" in
die Worte zusammen: „Jch bin
in Rom! Mit diesem Gedanken,
der mir immer neue Seiten
und Gesichtspunkte des Erfren-
lichen, Erhabenen, Lehrreichen
und Schönen darbot, das ich
daranknüpste, schliefich cin."—

Iteber seinen fast dreijährigen
Anfenthalt ini sonnigen Sü-
den, der sein Talent znr vollen
Reife gedeihen ließ und einen
vollständigen Umschwung für
das ganze Leben hervorbrachte, Abb. ie <T-xt S. ie>

geben uns des Künstlers „Briefe aus Jtalien"
(Freiburg, Herder 1883) willkommenen, schönen
Aufschluß; gerichtet „an seine Eltcrn", von tiefer
Jnnigkcit durchdrungen, zeigen sie uns das Bild
einer von den Jdealen wahrer, christlicher Kunst
begeisterten Seele, eines von echt katholischem
Glauben durchglühten Herzens.

Nachdem er am ersten Morgen „im Vorge-
fühle alles Herrlichen und Großen, das er sehen
nnd genießen und erleben sollte", im Anblicke der

Die Hl. Familte bci der Arbeit

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