Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst dem Volke <München> — 1911 (Nr. 5-8)

DOI Heft:
Moritz von Schwind
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.21075#0132
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
44

eine — Bretzel oder Bratwurst auf seiner Kopfbedeckung
gefunden. )ani saris! — DaS Rosenwunder wurde viel-
fach von Malern behandelt, am schönsten vielleicht von
Josef Scherer (geb. 1814, gest. 1891) in seinem großen
Glasgemälde zu Koblenz (abgebildet in der Zeitschrift
„Die christliche Kunst", Blünchen 1907, IV. Jahrg. S. 26).

') Datz die Vertreibung der bisherigen Annahme ent-
gegen, nicht von dsr Wartburg, sondern von Schlotz Mar-
burg aus geschah, hat der um die Geschichte der edlen
Fürstin überhaupt hochverdiente Forscher, Professor Karl
Wenck in Marburg nachgewiesen, wclcher ein auf ganz
neuen Quellen beruhendes streng wissenschaftliches Werk
vorbereitet. Schwind, welcher mit beschränktem Mate-
rial, vorzugsweise nach Montalembert arbeitete, wurde
zuweilen zu kleinen, weniger historisch beglaubigten
Zusätzen veranlaßt, z. B. hier, wo er der Landgräfin vier
Kinder beigibt — wahrscheinlich ging sie allein und dic
drei Kinder wurden ihr nachgeschickt — als hätte sie sich
unterwegs noch eines gefundenen armen Würmleins
erbarmend angenommen. (Vgl. H. Rückert, DasLeben
des hl. Ludwig, Leipzig 1851 und G. Simon, Ludwig
der Heilige und scine Gattin Elisabeth. Frankfurt 1854.

^) Verlag von Gg. Wiegand, Leipzig, M. v. Schwind,
Die sieben Werke dcr Barmherzigkeit der heiligen Elisa-
beth, Wandgemälde auf der Martburg, in Kupfer ge-
stochen von Julius Thäter, gr. 4°, in Leinen-Mappe 10 M.

Zu Seite 23. Wilhelm Lindenschmit, geb. 12. März 1806
zu Mainz, erhiclt seine Bildung zu Wien, ließ sich 1826 in
München nieder, malte in den Arkaden den Sieg Lud-
wigs des Reichen, in der Residcnz mehrcre Darstellungen
zu den Gedichten Schillers, im Korridor der Alten Pina-

kothek die Szenen aus Leonardos Leben, in Schwangau
mit seinem jüngeren Bruder Ludwig die Szenen nach
dem ritterlichen Leben (von Schwind). Nach Meiningen
berufen, schmückte er das schöngelegene Schloß Lands-
berg mit Fresken aus der sächsischen Geschichte. Er besaß
ein kleines Anwesen bei Sendling, welches in dem Be-
sitz der Grafen von Zech lange Zeit noch als „Schlöß-
chen" seinen Namen trug, heute jenen der neuen Besitzer.
Aus eigenen Mittcln malte L., der Gemeinde zuliebe, das
bekannte Freskobild an die SendlingerKirche. Er starb am
12. März 1848. Sein Sohn Ludwig, geb. 20. Juni
1829 in München, gest. am 8. Juni 1895, ein vielgerühmter
Historienmaler, wurde neben Pilotp und W. v. Diez
dcr Gründer der neueren Münchener Malerschule.
Ludwig Lindenschmit, Bruder des obigen (geb. am
4. Februar 1859 zu Mainz), obwohl anfangs Maler,
wendete sich der Altertumskunde zu und erwarb durch
seine gründlichen insbesondere prähistorischen Forschungen
einen ausgezeichneten Namen (gest. am 14. Februar 1893).

Zu Seite 25. Schwind scheint jedoch keine besondere
Sympathie für Clemens Brentano gehegt zu haben (mit
welchem er zu Anfang der dreißiger Jahre zu Neuberg-
hausen scharf aneinanüergeraten sein soll), obwohl dessen
Einwirkung auf die Ausgestaltung des „Vater Rhein"
unverkennbar ist; Schwind überlietz die Jllustrationen zu
diesem köstlichen „Märchen" bereitwillig seinem hochver-
ehrten Freund Eduard von Steinle, welcher damit eine
wahre Spezialität errang.

Zu Seite 26. Kreuzweg in Reichenhall. Verlag der
Gesellschaft für vervielfültigendc Kunst in Wien.

Abb. ss

Vignette zu den Programmen Ler musikalistzen Akademie
 
Annotationen