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Die Kunst dem Volke <München> — 1913 (Nr. 13-16)

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Ein Besuch im Vatikan
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https://doi.org/10.11588/diglit.21070#0033
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Abb. 37 (Texl S. 35) Eingangshalle (Kaffechaus) gegcnüber dem Landhause Pius IV. Phol. Alinari

licherer Freude gearbeitet, wie an dem für ihn
trockenen Bilde der Jurisprudenz. Homer und
Vergil, Dante und Petrarca, Sappho und noch
manch andere, das sind die „Unsterblichen", die
auf dem Parnaß um den Gott der Lieder und der
Musik versammelt sind.

Wenn die Kompositionen
über den Fensternuns weniger
sesseln, so ergreifen uns um so
mehr die beiden großen Ge-
mälde der Philosophie und
der Theologie. Auf dem
ersteren Bilde (Abb.33) stellt
der Meister Plato und Aristo-
teles, die tiefsten Denker
aller Zeiten, in die Mitte und
gruppiert um sie in einer ent-
sprechenden Halle und in
glänzend gelungenen Grup-
pen die Philosophen des Alter-
tums, die den Worten der
großen Meister lauschten.

Wenn sonst die Lehrenden als
auf der ea.tli6clra thronend
dargestellt zu werden pflegen:

Raffael läßt sie stehend die
Schätze ihrer Weisheit ver-
künden, den Aristoteles, in-
dem er auf die Erde und das
Jrdische, den Plato, indem
er mit erhobener Rechten auf

Abb. L8 (Tcxt S. 35)

die Erforschung des übernatürlichen hinweist.
Und was sie sagen, das wird niedergeschrieben,
das wird meditiert und diskutiert von jungen
und von greisen Schülern, die teils als die unmittel-
baren Hörer das Wort empfangen, teils in eige-

Landhaus Pius IV.
 
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