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Abb, 40 (Tcxt S, 36>
Die PetcrLkirchc bom Gartcn aus geschcn
Phot, Andcrson
Und nun 8NN8UIN eorän! Vier Engel
mit den aufgeschlagenen Büchern der Evangelien
nmgeben die strahlenumleuchtete Taube des hl.
Geistes, der in den hl, Schriften uns in alle Wahr-
heit führt, durch defsen Uberschattung das ewige
Wort Mensch wurde, der auch (in der Epiklesis)
im Priester bei der Konsekration das Wunder der
Wandlung wirkt. Da können wir den Blick nicht
mehr wegwenden vom Heilande, der, von einem
weißen Gewande umslossen, auf Wolken thronend,
die Wundmale seiner Hände zeigt. Johannes der
Täufer zu seiner Linken scheint mit der ausge-
streckten Rechten uns das
zuzurufen; Maria auf der anderen Seite neigt sich
in Liebe und Anbetung zu ihrem Sohne und
ihrem Gott hin. Die Heiligen sind abwechselnd
aus dem Alten und dem Neuen Testamente ge-
nommen, zu äußerst die beiden Apostelfürsten,
neben Petrus Adam, neben Paulus Abraham
mit dem Opfermesser, dann, einander gegenüber,
die beiden Brüder Johannes und Jakobus, Moses
mit den Gesetzestafeln und König David, die bei-
den Erzmärtyrer Laurentius und Stephanus, alle
„in der großen Sabbatruhe" thronende Heilige
im Gegensatze zu der vielbewegten forschenden,
lehrenden, lernenden Versammlung der Kirche auf
Erden.
Eine dritte Zone, ganz in Licht getaucht,
läßt uns über dem göttlichen Sohne den ewigen
Vater, den Schöpfer und Herrn der Welt anbeten,
zu welchem auf beiden Seiten je drei Engel hin-
schweben, während in lichtem Dufte unzählige
Scharen von Engeln sich in den Glorienstrahlen
bewegen.
Aber von welcher Sonne gehen denn diese
Strahlen dort oben aus, die sich selbst über Gott
Vater ergießen? — Was des Meisters Hand in
so wunderbarer Komposition und in reichster Har-
monie der Farben uns vor Augen stellt, ist das,
was Gott uns über sich geoffenbart hat, was wir
im Glauben bekennen und zu erfassen suchen,
unsere irdische uotitiu i'6ru.ni ciivi-
nuriiiii: Das, was kein Auge gesehen, was in
keines sterblichen Menschen Herz gedrungen, wo-
für die Sprache keine Worte und der Pinsel keine
Farben hat, das liegt jenseits und über dem
großen Kreise; das leuchtet zwar in Himmels-
strahlen nieder, aber es bleibt uns Sterblichen nur
ein Ahnen, nur ein Hofsen, unklar gleich den in
den Lichtströmen verbleichenden Engelscharen.
Denn erst droben werden wir Gott schauen, wie er
ist. — Es ist also nicht die heiligste Dreifaltigkeit,
wie Steinmann will, die der Künstler in der
oberen Bildzone darstellen wollte, aber es ist auch
nicht „das Wirken des Hl. Geistes der Gegen-
stand, welchen der Künstler vorführen will", wie
Groner meint. Durch den Hl. Geist ist die Mensch-
werdung bewirkt worden, die uns den Mensch-
gewordenen droben in himmlischer Verklärung,
auf dem Altare in der Verhüllung des Sakra-
ments anbeten läßt.
Überblicken wir das Gesamtbild so wie der
Abb, 40 (Tcxt S, 36>
Die PetcrLkirchc bom Gartcn aus geschcn
Phot, Andcrson
Und nun 8NN8UIN eorän! Vier Engel
mit den aufgeschlagenen Büchern der Evangelien
nmgeben die strahlenumleuchtete Taube des hl.
Geistes, der in den hl, Schriften uns in alle Wahr-
heit führt, durch defsen Uberschattung das ewige
Wort Mensch wurde, der auch (in der Epiklesis)
im Priester bei der Konsekration das Wunder der
Wandlung wirkt. Da können wir den Blick nicht
mehr wegwenden vom Heilande, der, von einem
weißen Gewande umslossen, auf Wolken thronend,
die Wundmale seiner Hände zeigt. Johannes der
Täufer zu seiner Linken scheint mit der ausge-
streckten Rechten uns das
zuzurufen; Maria auf der anderen Seite neigt sich
in Liebe und Anbetung zu ihrem Sohne und
ihrem Gott hin. Die Heiligen sind abwechselnd
aus dem Alten und dem Neuen Testamente ge-
nommen, zu äußerst die beiden Apostelfürsten,
neben Petrus Adam, neben Paulus Abraham
mit dem Opfermesser, dann, einander gegenüber,
die beiden Brüder Johannes und Jakobus, Moses
mit den Gesetzestafeln und König David, die bei-
den Erzmärtyrer Laurentius und Stephanus, alle
„in der großen Sabbatruhe" thronende Heilige
im Gegensatze zu der vielbewegten forschenden,
lehrenden, lernenden Versammlung der Kirche auf
Erden.
Eine dritte Zone, ganz in Licht getaucht,
läßt uns über dem göttlichen Sohne den ewigen
Vater, den Schöpfer und Herrn der Welt anbeten,
zu welchem auf beiden Seiten je drei Engel hin-
schweben, während in lichtem Dufte unzählige
Scharen von Engeln sich in den Glorienstrahlen
bewegen.
Aber von welcher Sonne gehen denn diese
Strahlen dort oben aus, die sich selbst über Gott
Vater ergießen? — Was des Meisters Hand in
so wunderbarer Komposition und in reichster Har-
monie der Farben uns vor Augen stellt, ist das,
was Gott uns über sich geoffenbart hat, was wir
im Glauben bekennen und zu erfassen suchen,
unsere irdische uotitiu i'6ru.ni ciivi-
nuriiiii: Das, was kein Auge gesehen, was in
keines sterblichen Menschen Herz gedrungen, wo-
für die Sprache keine Worte und der Pinsel keine
Farben hat, das liegt jenseits und über dem
großen Kreise; das leuchtet zwar in Himmels-
strahlen nieder, aber es bleibt uns Sterblichen nur
ein Ahnen, nur ein Hofsen, unklar gleich den in
den Lichtströmen verbleichenden Engelscharen.
Denn erst droben werden wir Gott schauen, wie er
ist. — Es ist also nicht die heiligste Dreifaltigkeit,
wie Steinmann will, die der Künstler in der
oberen Bildzone darstellen wollte, aber es ist auch
nicht „das Wirken des Hl. Geistes der Gegen-
stand, welchen der Künstler vorführen will", wie
Groner meint. Durch den Hl. Geist ist die Mensch-
werdung bewirkt worden, die uns den Mensch-
gewordenen droben in himmlischer Verklärung,
auf dem Altare in der Verhüllung des Sakra-
ments anbeten läßt.
Überblicken wir das Gesamtbild so wie der