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Die Kunst dem Volke <München> — 1913 (Nr. 13-16)

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Ein Besuch im Vatikan
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https://doi.org/10.11588/diglit.21070#0046
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42

Abb. 53 (Text S. 44)

Saal dcr srcien Künstc

Phot. Alinari

dem mächtigen Pinienapfel aus Bronze hat, der Deckendekoration aus der Zeit Leos X. bewahrt;

vor der Rundung im Hintergrunde steht (Abb.43). der herrliche Raum läßt uns ahnen, mit welcher

Es ist eine antike Arbeit; wahrscheinlich hat sie Schaffenslust der Künstler an dessen Ausmalung

ehemals den Aufsatz über der Off-
nung in der Kuppel des Pantheon
gekrönt. Jn der Mitte des Hofes
steht die von Leo XIII. hier auf-
gerichtete Denksäule an das vati-
kanische Konzil mit der Bronze-
statue des hl. Petrus aus ihrer
Spitze (Abb. 43 und 44).

Jn dem von Nicolaus V. er-
bauten Flügel des Palastes hatte
Alexander VI., aus der spanischen
Familie der Borgia, sich eine aus
sechs Gemächern bestehende Pri-
vatwohnung geschaffen, wo gegen
Ende des Jahres 1492 Pintu-
ricchio seine Malereien und De-
korationsarbeiten begann ^); sie
zählen zu dem Schönsten, was die
Frührenaissance uns im Vatikan
hinterlassen hat.

Der erste Saal heißt der Papst-
saal, weil von hier aus sich die feier-
lichen Prozessionen zum Gottes-
dienst in der Sixtina entfalteten
(Abb. 45). Groß, hoch und präch-
tig, hat er leider nur die schöne

9 Vgl. Steinmann, Rom in der Re-
NaissllNce, S. 100 f. Abb. 54 (Text S. 44) Pinturicchio, Die Musil Phot. Andcrson
 
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