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Abb 54
Giovanni dclla Robbia, Verknndigung, Musco nazionale, Florcnz <Tc;1 S. 38)
Andrea della Robbia besaß aus seiner gegen
1465 geschlossenen Ehe sieben Söhne. Von
zweien wissen wir nichts, von zwei andern, daß
sie Dominikaner wurden. Ordensgeistlicher scheint
auch der jüngste, Luca mit Namen, gewesen zu
sein, welcher in Rom als Terrakotta-Bildner
Abb. 55
Luca der Jüngcre(?) della Nobbia, Madonna mit Heiligen.
Jm Appartamento Borgia des Vatikans (Text oben)
lätig war. Eine Madonna im Vatikan (Abb. 55)
soll auf ihn zurückgehen. Es ist ein nicht un-
interessanles Werk, welches nur durch ein all-
zu schweres Fruchtgehänge in seiner Wirkung
beeinträchtigt wird. Für Raffael's Loggien hat
er die Fußbodenfliesen gebrannt. Der älteste
Sohn Andrea's hieß Girolamo.
Er ging nach Frankreich, wo er sich
als Bildhauer und Architekt aus-
zeichnete und u. a. das in der Revo-
lution zerstörte CHLteau de Madrid
im Boulogner Gehölz erbaute, ein
Schloß, welches durch ein Übermaß
von Verzierungen in gebranntem
und glasiertem Ton auffiel. Der ein-
zige von Andrea's Nachkommen-
schaft, welcher es zu höherem künst-
lerischem Range gebracht hat, war
sein 1469 geborener dritter Sohn
Giovanni della Robbia. Er
war es, der die Kunst seines Vaters
und seines Großoheims weiter sort-
setzte. Früh sehen wir ihn am Werke,
zuerst als Gehilfen des Vaters, als
Achtundzwanzigjährigenbereitsselb-
ständig. Damals, also 1497, schuf
er den reizenden Brunnen der
Sakristei voil Sa. Maria Novella
(Abb. 53) zu Florenz. Äußerst fein
ist das Werk im Aufbau, geziert
mit edlem Arabeskenschmuck; oben
prangt eine Madonnengruppe, um-
geben von Fruchtgewinden und
Festons, die von kleinen Genien ge-
halten werden. Die Jnnensläche
schmückte Giovanni mit einer ge-
Abb 54
Giovanni dclla Robbia, Verknndigung, Musco nazionale, Florcnz <Tc;1 S. 38)
Andrea della Robbia besaß aus seiner gegen
1465 geschlossenen Ehe sieben Söhne. Von
zweien wissen wir nichts, von zwei andern, daß
sie Dominikaner wurden. Ordensgeistlicher scheint
auch der jüngste, Luca mit Namen, gewesen zu
sein, welcher in Rom als Terrakotta-Bildner
Abb. 55
Luca der Jüngcre(?) della Nobbia, Madonna mit Heiligen.
Jm Appartamento Borgia des Vatikans (Text oben)
lätig war. Eine Madonna im Vatikan (Abb. 55)
soll auf ihn zurückgehen. Es ist ein nicht un-
interessanles Werk, welches nur durch ein all-
zu schweres Fruchtgehänge in seiner Wirkung
beeinträchtigt wird. Für Raffael's Loggien hat
er die Fußbodenfliesen gebrannt. Der älteste
Sohn Andrea's hieß Girolamo.
Er ging nach Frankreich, wo er sich
als Bildhauer und Architekt aus-
zeichnete und u. a. das in der Revo-
lution zerstörte CHLteau de Madrid
im Boulogner Gehölz erbaute, ein
Schloß, welches durch ein Übermaß
von Verzierungen in gebranntem
und glasiertem Ton auffiel. Der ein-
zige von Andrea's Nachkommen-
schaft, welcher es zu höherem künst-
lerischem Range gebracht hat, war
sein 1469 geborener dritter Sohn
Giovanni della Robbia. Er
war es, der die Kunst seines Vaters
und seines Großoheims weiter sort-
setzte. Früh sehen wir ihn am Werke,
zuerst als Gehilfen des Vaters, als
Achtundzwanzigjährigenbereitsselb-
ständig. Damals, also 1497, schuf
er den reizenden Brunnen der
Sakristei voil Sa. Maria Novella
(Abb. 53) zu Florenz. Äußerst fein
ist das Werk im Aufbau, geziert
mit edlem Arabeskenschmuck; oben
prangt eine Madonnengruppe, um-
geben von Fruchtgewinden und
Festons, die von kleinen Genien ge-
halten werden. Die Jnnensläche
schmückte Giovanni mit einer ge-