21
Abb. 28
Peicr Paul Rubcus, Kruzifirus
Muscum zu Antwerpcu (Tcxt S. 28s
Phot. Hansstaengl
tensteinschen Galerie, ebenda, in der Sannnlung der
Kunstakademie zu Düsseldorf und in der Heilig-
kreuzkirche zu Augsburg. Daß des Rubens Kom-
position allemal von des Tizian weltberühmter
„Assunta" in Venedig in etwa beeinflußt ist,
bedarf keines besonderen Hinweises.
Die Krönung der Himmelskönigin gab Nubens
in drei Gemalden des Kaiser-Friedrich-Muscums
zu Berlin (Abb. 24), des Museums zu Brüssel
und des Louvre zu Paris. Zwar krönt nicht, wie
bei den italienischen Darstellungen sast durch-
gängig, der göttliche Sohn die heilige Mutter,
sondern — wie auch bei Velazquez auf seinem
Madrider Bild, vielleicht durch Rubens beein-
flußt — nimmt in Gegenwart wenigcr Enge-
lein die Dreieinigkeit den feierlichen Akt vor.
Zu Seiten der Erkorenen schweben Gott Vater
und Gott Sohn, im Begriffe, gemeinsam ihr eine
Krone aufzusetzen; oberhalb derselben flattert die
Taube, in welcher der Heilige Geist sich verkör-
pert hat.
Eine Verherrlichung der Gottesmutter beson-
derer Art bedeutet schließlich das Gemalde, wel-
ches der Fürstbischof von Freising, Ernst von
Bahern (st 1612) für die Kathedrale dieser
Stadt bestellte, und das sich jetzt in der alten
Pinakothek zu München befindet (Abb. 25).
Bezugnehmend auf Stellen der geheimen
Offenbarung des Evangelisten Johannes
ist hier die unbesleckte Empfängnis Mariä
gefeiert. Auf der Erdkugel schwebt Maria
mit dem Christuskinde in den Armen, ge-
slügelt, in den Lüften. Engel mit heiligen
Symbolen kreisen zu ihrer Linken und
über ihr. An höchster Stelle schaut Gott
Vater mit ausgebreiteten Armen wohlge-
fällig auf die reinste Magd. Zur Rechten
derselben stürzen SanktMichael und weitere
starke Engel den Satan und die anderen
Höllengeister mit bewaffneter Hand in den
Abgrund. Ganz unten rechts hat wahr-
scheinlich Lukas van Uden die Stadt Frei-
sing mit dem Dom in das Bild hinein-
gemalt, an dem Schülerhände beteiligt
waren. Dagegen ist die Skizze zu diesem
Bilde, die noch erhalten ist und sich bei
Ed. Weber in Hamburg befindet, gänzlich
von des Nubens eigener Hand.
Wenn irgend ein Maler in seinen der Ma-
donna geweihten Schöpfungen die hohe
Königin des Himmels mit leuchtender Far-
benkraft als sieghaft zum ewigen Triumph
Geführte froh begeistert grüßte, dann war
es Rubens. Aus seinen Marienbildern
singt es:
„Ilnd in einem Strom verloren
Jauchzt des Liedes Jubelton
Jhr, die Gottes Sohn geboren,
Strahlend nun auf ew'gem Thron.
Erd' und Himmel Gruß dir beut,
Gottesmutter, Himmelsfreud'!"
(Essor, 8. 4.)
Abb. 2g Phot. Hansstacngl
Pctcr Panl Rubcns, Bewcinung Christi
Hosmuscum zu Wicn (Text S. 3V)
Abb. 28
Peicr Paul Rubcus, Kruzifirus
Muscum zu Antwerpcu (Tcxt S. 28s
Phot. Hansstaengl
tensteinschen Galerie, ebenda, in der Sannnlung der
Kunstakademie zu Düsseldorf und in der Heilig-
kreuzkirche zu Augsburg. Daß des Rubens Kom-
position allemal von des Tizian weltberühmter
„Assunta" in Venedig in etwa beeinflußt ist,
bedarf keines besonderen Hinweises.
Die Krönung der Himmelskönigin gab Nubens
in drei Gemalden des Kaiser-Friedrich-Muscums
zu Berlin (Abb. 24), des Museums zu Brüssel
und des Louvre zu Paris. Zwar krönt nicht, wie
bei den italienischen Darstellungen sast durch-
gängig, der göttliche Sohn die heilige Mutter,
sondern — wie auch bei Velazquez auf seinem
Madrider Bild, vielleicht durch Rubens beein-
flußt — nimmt in Gegenwart wenigcr Enge-
lein die Dreieinigkeit den feierlichen Akt vor.
Zu Seiten der Erkorenen schweben Gott Vater
und Gott Sohn, im Begriffe, gemeinsam ihr eine
Krone aufzusetzen; oberhalb derselben flattert die
Taube, in welcher der Heilige Geist sich verkör-
pert hat.
Eine Verherrlichung der Gottesmutter beson-
derer Art bedeutet schließlich das Gemalde, wel-
ches der Fürstbischof von Freising, Ernst von
Bahern (st 1612) für die Kathedrale dieser
Stadt bestellte, und das sich jetzt in der alten
Pinakothek zu München befindet (Abb. 25).
Bezugnehmend auf Stellen der geheimen
Offenbarung des Evangelisten Johannes
ist hier die unbesleckte Empfängnis Mariä
gefeiert. Auf der Erdkugel schwebt Maria
mit dem Christuskinde in den Armen, ge-
slügelt, in den Lüften. Engel mit heiligen
Symbolen kreisen zu ihrer Linken und
über ihr. An höchster Stelle schaut Gott
Vater mit ausgebreiteten Armen wohlge-
fällig auf die reinste Magd. Zur Rechten
derselben stürzen SanktMichael und weitere
starke Engel den Satan und die anderen
Höllengeister mit bewaffneter Hand in den
Abgrund. Ganz unten rechts hat wahr-
scheinlich Lukas van Uden die Stadt Frei-
sing mit dem Dom in das Bild hinein-
gemalt, an dem Schülerhände beteiligt
waren. Dagegen ist die Skizze zu diesem
Bilde, die noch erhalten ist und sich bei
Ed. Weber in Hamburg befindet, gänzlich
von des Nubens eigener Hand.
Wenn irgend ein Maler in seinen der Ma-
donna geweihten Schöpfungen die hohe
Königin des Himmels mit leuchtender Far-
benkraft als sieghaft zum ewigen Triumph
Geführte froh begeistert grüßte, dann war
es Rubens. Aus seinen Marienbildern
singt es:
„Ilnd in einem Strom verloren
Jauchzt des Liedes Jubelton
Jhr, die Gottes Sohn geboren,
Strahlend nun auf ew'gem Thron.
Erd' und Himmel Gruß dir beut,
Gottesmutter, Himmelsfreud'!"
(Essor, 8. 4.)
Abb. 2g Phot. Hansstacngl
Pctcr Panl Rubcns, Bewcinung Christi
Hosmuscum zu Wicn (Text S. 3V)