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Die Kunst dem Volke <München> — 1914 (Nr. 17-20)

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Die Altkölnische Malerschule
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https://doi.org/10.11588/diglit.21071#0009
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3

ine mittelalter-
liche Lobprei-
sungderStadt
Kötn, die oft
als Jnschrift
uns entgegen-
tritt, lautet:

Loellen
oyn cropn,
bodrn nl-
lrn steden
schonn

Glaubst du
aber, dieses
Lob sei ein
überschwenglicher Ausdruck gern übertreibender
Heimatliebe, so höre, welche Bewunderung einem
weitgereisten Jtaliener, Änea
Sylvio Piccolomini, dem spä-
teren Papste Pius II., der
um die Mitte des 15. Jahr-
hunderts Köln besuchte, die
Herrlichkeit der Stadt ent-
lockte: „Keine Stadt in ganz

Abb. 3 (Tcxt S. 10) Phot. Krcvcnkamp

Johanncs von Valkcnburg. Jnitialc E aus
cincm Graduale im Erzbischöfl. Muscum. Köln

Köln eine Kron', über allen
Städten schön!

Literatur: Carl Aldenhoven,
Geschichte der Kölner Malcrschule.
Lübeck1902. (PublilationenderGe-
sellschaft für rheinische Geschichts-
kunde,Bd.XIII.) - EgbertDelpy,
Köln. Leipzig 1908. (Stättcn der
Kultur, Bd. 11.) — Edmund Re-
nard, Köln. Leipzig 1907. (Be-
rühmte Kunststätien, Nr. 38.) —
Franz Bender, Jllustrierte Ge-
schichte derStadt Köln. Kölnl912.

— Karl Lamprecht, Slizzen zur
rheinischenGeschichte.Leipzig1887.

— Emile Michel, I^s musss äs
Oolo^us. Paris-Köln 1881. —

— Eduard Firmenich-Richartz und
HermannKeussen,KölnischcKünst-
ler in alter und neuer Zeit. Düs-
seldorf 1895. (Publikationen der
Gesellschaft für rheinische Ge-
schichtskunde, Bd. IX.) — Alfred
Peltzer, Deutsche Mystik und
deutsche Kunst. Straßbnrg 1899.
(Studien zur deutschen Kunstge-
schichte, Heft 21.) — Zeitschrift für
christliche Kunst. Düsseldorf1888ff.

Europa kann sich mit Köln an Großartigkeit
und Pracht messen; es zeichnet sich aus durch
seine Kirchen und Wohnhäuser, durch seine tüch-
tige Einwohnerschaft, seinen großen Reichtum,
seine zierlichen, bleigedeckten öffentlichen Ge-
bäude." (Nach Lamprecht.) Ein Urteil wahr-
haftig, welches keinen Grund zum Zweifel läßt
und uns bestätigt, daß auch ein in Köln schaffen-
der Künftler, Meifter Anton Woensam von
Worms, nicht übertrieb, als er uns in einem gro-
ßen und mit peinlichster Sorgfalt ausgearbeite-
ten Holzschnitt im Jahre 1531 eine Ansicht drr
majestätisch am Rheine hingelagerten Stadt schuf
(Abb. 1).

Möchten wir nun, nachdem wir jenes allge-
meine Zeugnis über Kölns mittelalterliche Pracht
vernommen und ihr Bild wenigstens in seinem
Hauptteile vom jenseitigen Rheinufer auf uns
haben wirken lassen, diese vielgepriesene Herrlich-
keit näher kennen lernen, so möge uns darüber zu-
nächst der humanistische Gelehrte Hermann Bu-

Abb. 4 (Tcxt S. 12)

Unbekannler Meister, Tod und Krönung Mariens
Domchorschranken, Köln

Phot. Nöhring

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