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Abb. 36 (T°xt S. 27> Stcpha» Lochncr, St. Ursula und St. Gcr-o» M°t^ NSHting
Jnncnflügel des Dombildcs. Dom zu Köln
bedeuteuden Fortschritt darstellen durch glänzend
entwickelte Technik, der Lebenswahrheit weit
näher kommende Wiedergabe der menschlichen Ge-
stalt und eine großartige Verschmelzung oon
Jdealismus und Realismus, eine schlecht-
hin vorbildliche Art der religiösen
Darstellung überhaupt.
Betrachten wir als erstes unter den weiter zu
behandelnden Werken Meister Stephans die M a -
donna mit dem Veilchen (Abb. 34) im
Besitze des Erzbischöflichen Priesterseminars, so
bedarf es zur Erkenntnis des großen Fortschrittes
keines langen Vergleiches mit früheren Bildern
der Kölner Schule. Schon dieses Bild mit dem
einfachen Gegenstande weist vollständig die eben
gerühmten Vorzüge auf, „das entzückende Ver-
einen von holder Anmut, feierlichem Glanz und
XVN/XVIII
lebendig frischer Körperlichkeit, die den Haupt-
werken Lochners unvergänglichen Reiz verlcihen".
Das Bild ist gefertigt im Auftrage des vor der
Madonna knieenden Stiftsfräuleins Elsa von
Reichenstein. Vor einem prächtigen Goldbro-
katteppich, den zwei liebliche Englein halten,
steht aus blumigem Rasen die Gebenedeite unter
den Frauen, hoheits- und demutsvoll zugleich.
Unter leuchtendrotem, mit Hermelin gefüttertem
Mantcl trägt sie ein tiefblaues Kleid mit weißem
Damastmuster. Die große Mantelschließe vor der
Brust ist mit Perlen und Edelsteinen geziert, auf
dcm hellblonden Haar liegt eine doppelte Perlen-
schnur. Jn der linken Hand hält Maria das
Veilchen, das dem Bilde die nähere Bezeichnung
gegeben, aus dem rechten Arme trägt sie das
reizende Knäblein, welches die Stifterin segnet.
Abb. 36 (T°xt S. 27> Stcpha» Lochncr, St. Ursula und St. Gcr-o» M°t^ NSHting
Jnncnflügel des Dombildcs. Dom zu Köln
bedeuteuden Fortschritt darstellen durch glänzend
entwickelte Technik, der Lebenswahrheit weit
näher kommende Wiedergabe der menschlichen Ge-
stalt und eine großartige Verschmelzung oon
Jdealismus und Realismus, eine schlecht-
hin vorbildliche Art der religiösen
Darstellung überhaupt.
Betrachten wir als erstes unter den weiter zu
behandelnden Werken Meister Stephans die M a -
donna mit dem Veilchen (Abb. 34) im
Besitze des Erzbischöflichen Priesterseminars, so
bedarf es zur Erkenntnis des großen Fortschrittes
keines langen Vergleiches mit früheren Bildern
der Kölner Schule. Schon dieses Bild mit dem
einfachen Gegenstande weist vollständig die eben
gerühmten Vorzüge auf, „das entzückende Ver-
einen von holder Anmut, feierlichem Glanz und
XVN/XVIII
lebendig frischer Körperlichkeit, die den Haupt-
werken Lochners unvergänglichen Reiz verlcihen".
Das Bild ist gefertigt im Auftrage des vor der
Madonna knieenden Stiftsfräuleins Elsa von
Reichenstein. Vor einem prächtigen Goldbro-
katteppich, den zwei liebliche Englein halten,
steht aus blumigem Rasen die Gebenedeite unter
den Frauen, hoheits- und demutsvoll zugleich.
Unter leuchtendrotem, mit Hermelin gefüttertem
Mantcl trägt sie ein tiefblaues Kleid mit weißem
Damastmuster. Die große Mantelschließe vor der
Brust ist mit Perlen und Edelsteinen geziert, auf
dcm hellblonden Haar liegt eine doppelte Perlen-
schnur. Jn der linken Hand hält Maria das
Veilchen, das dem Bilde die nähere Bezeichnung
gegeben, aus dem rechten Arme trägt sie das
reizende Knäblein, welches die Stifterin segnet.