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Abb. 63 (Tcxt S. 40) Mcistcr dcs Maricnlcbcns. Krönung Mariä Phot. Bruckmann
Kgl. Alterc Pinakothek, Miinchcn
von Johannes gehalten, mit einer edlen Gebärde
des Schmerzes zu dem überaus edel gegebenen
Leichnam Jesu hin, den Joseph
von Arimathäa und Nikodemus
dem Beschauer entgegentragen.
Den rechten Arm des Erlösers
ergreift der knieende Stifter des
Bildes, um die Wunde küssend
zu verehren, hinter ihm steht
sein Patron St. Andreas, ihn
empfehlend, gegenüber St. Ja-
kobus mit Buch und Lanze.
Wie sehr der Meister sich be-
müht hat, einen idealen Aus-
druck für die Gestalt Christi zu
finden, zeigt uns noch besonders
die feierlich-ernste Gestalt des
Welterlösers, die uns unter
gotischem Baldachin auf buutem
Raseu entgegentritt (Abb. 64).
Dieses Bild ist wiederum sehr
geeignet, uns von dem tief-
religiösen Ernste zu überzeugeu,
der neben höchstem künstlerischen
Fleiße das Fundament im
Schaffen des Meisters des
Marienlebens war. Als letzte Probe sei noch
die Halbfigur des hl. Hieronymus mit dem Kar-
dinalshut (Abb. 69) angeführt.
Das Bild ist offenbar nach der
Natur gemalt, die sich im ge-
samten Werke des Künstlers als
starkeLehrmeisterin erwiesen hat.
Ein einslußreicher und ge-
schätzter Lehrer ist aber ohne
Zweifel auch der Meister selbst
gewesen, wie die zahlreichen
Nachahmungen seiner Art be-
weisen. Einer seiner besten
Schüler, der ihn aber doch bei
weitem nicht erreicht hat, ist der
Meister der Lyversberg'-
schen Passion, einer Reihe
von Passionsbildern, die nach
ihrem früheren Besitzer jenen
Namen tragen und jetzt im
Kölner Museum sich befinden.
Jhm fehlt besonders die feine
Empfindung, die wir beim
Lehrer bewunderten. Seine
Gesichter sind oft derb, wie
sich auch in deu dargestellten
Abb. 64 (Texl S. 45) Pbot. Krcycnkamp
Meistcr dcs Marienlebens, Christus
Wallras-Nichartz-Museum, Köln
Abb. 63 (Tcxt S. 40) Mcistcr dcs Maricnlcbcns. Krönung Mariä Phot. Bruckmann
Kgl. Alterc Pinakothek, Miinchcn
von Johannes gehalten, mit einer edlen Gebärde
des Schmerzes zu dem überaus edel gegebenen
Leichnam Jesu hin, den Joseph
von Arimathäa und Nikodemus
dem Beschauer entgegentragen.
Den rechten Arm des Erlösers
ergreift der knieende Stifter des
Bildes, um die Wunde küssend
zu verehren, hinter ihm steht
sein Patron St. Andreas, ihn
empfehlend, gegenüber St. Ja-
kobus mit Buch und Lanze.
Wie sehr der Meister sich be-
müht hat, einen idealen Aus-
druck für die Gestalt Christi zu
finden, zeigt uns noch besonders
die feierlich-ernste Gestalt des
Welterlösers, die uns unter
gotischem Baldachin auf buutem
Raseu entgegentritt (Abb. 64).
Dieses Bild ist wiederum sehr
geeignet, uns von dem tief-
religiösen Ernste zu überzeugeu,
der neben höchstem künstlerischen
Fleiße das Fundament im
Schaffen des Meisters des
Marienlebens war. Als letzte Probe sei noch
die Halbfigur des hl. Hieronymus mit dem Kar-
dinalshut (Abb. 69) angeführt.
Das Bild ist offenbar nach der
Natur gemalt, die sich im ge-
samten Werke des Künstlers als
starkeLehrmeisterin erwiesen hat.
Ein einslußreicher und ge-
schätzter Lehrer ist aber ohne
Zweifel auch der Meister selbst
gewesen, wie die zahlreichen
Nachahmungen seiner Art be-
weisen. Einer seiner besten
Schüler, der ihn aber doch bei
weitem nicht erreicht hat, ist der
Meister der Lyversberg'-
schen Passion, einer Reihe
von Passionsbildern, die nach
ihrem früheren Besitzer jenen
Namen tragen und jetzt im
Kölner Museum sich befinden.
Jhm fehlt besonders die feine
Empfindung, die wir beim
Lehrer bewunderten. Seine
Gesichter sind oft derb, wie
sich auch in deu dargestellten
Abb. 64 (Texl S. 45) Pbot. Krcycnkamp
Meistcr dcs Marienlebens, Christus
Wallras-Nichartz-Museum, Köln