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Abb, 67 <Text S. 46) Phot. Nöhring
Meistcr dcr Lyversbcrg'scheir Passion. Gcißclung und Dorncukröuuug
Wallraf-Richartz-Museum, Köln
Abb. 68 sTert S, 46) Phot, Nöhring
Meistcr der Lyversberg'schen Passion, Kreuzabnahme
Wallras-Richartz-Muscum, Köln
im Bilde. Die Stärke des Malers dagegen sind
die leuchtende Farbenpracht und die überaus
sorgsame Ausführung des Beiwerkes.
Dombilde. Dabei schwelgt er sichtlich in dem
Bemühen, das Prachtvollste an Stoffen zu malen,
mit denen er die Personen der heiligen Sippe
bekleidet und umgibt. Ein sicheres Kennzeichen
für die Werke des Meisters sind dabei die vielen
Rund zwei Jahrzehnte, etwa
von 1460—1480, mag derMeister
des Marienlebens die führende
Rolle in der Kolner Malerei
gespielt haben; dann, um die
Wende des Jahrhunderts, be-
sannen sich die Kolner Maler
wieder mehr auf die Vergangen-
heit, auf Stephan Lochner, auf
den einstigen Jdealismus. Drei
Hauptmeister kommen hier vor-
züglich in Betracht, der jüngere
Meister der Heiligen Sippe, der
Meister des hl. Bartholomäus
und derMeister von St. Severin.
Vor allem ist es der Meister
der Heiligen Sippe, der
ohne Lochner kaum zu denken
wäre. Jn dem großen Altar-
bilde (Abb. 72), nach welchem
er benannt wird, wollte er ge-
wiß wieder einmal ein feier-
liches Repräsentationsbild schaf-
fen, wie Stephan Lochner im
Abb, 69 <Tert S, 45) Phot, Bruckmauu
Mcistcr dcs Maricnlebcns, Hl, Hieronymus
Kgl, Älterc Pinalothck, Miinchcu
knnstlich gelegten, röhrenartigen
Falten der Gewänder. Hierzu
kommt noch die Freude, in den
Gesichtern eigenartige Typen
aus dem Leben festzuhalten, doch
weniger bei den Frauen als bei
den Männern. Recht würdig
dürfen wir die ausgezeichnet
komponierte Darstellung dieser
heiligen Familie nennen, wenn
auch statt der ausschließlichen
Vornehmheit des Ganzen bei
Lochner hier manch bürgerlicher
und natürlicher Zug hinzuge-
treten ist, so besonders in den
Kindergruppen. Diebeiden ganz
besonders vornehm gekleideten
Frauen zur Seite der Anna-
selbdrittgruppe in der Mitte sind
St. Katharina, der Jesus den
Verlobungsring reicht, und St.
Barbara. Jm Hintergrunde
sehen wir links die Darstellung
im Tenipel, rechts den Tod
Mariä.
Abb, 67 <Text S. 46) Phot. Nöhring
Meistcr dcr Lyversbcrg'scheir Passion. Gcißclung und Dorncukröuuug
Wallraf-Richartz-Museum, Köln
Abb. 68 sTert S, 46) Phot, Nöhring
Meistcr der Lyversberg'schen Passion, Kreuzabnahme
Wallras-Richartz-Muscum, Köln
im Bilde. Die Stärke des Malers dagegen sind
die leuchtende Farbenpracht und die überaus
sorgsame Ausführung des Beiwerkes.
Dombilde. Dabei schwelgt er sichtlich in dem
Bemühen, das Prachtvollste an Stoffen zu malen,
mit denen er die Personen der heiligen Sippe
bekleidet und umgibt. Ein sicheres Kennzeichen
für die Werke des Meisters sind dabei die vielen
Rund zwei Jahrzehnte, etwa
von 1460—1480, mag derMeister
des Marienlebens die führende
Rolle in der Kolner Malerei
gespielt haben; dann, um die
Wende des Jahrhunderts, be-
sannen sich die Kolner Maler
wieder mehr auf die Vergangen-
heit, auf Stephan Lochner, auf
den einstigen Jdealismus. Drei
Hauptmeister kommen hier vor-
züglich in Betracht, der jüngere
Meister der Heiligen Sippe, der
Meister des hl. Bartholomäus
und derMeister von St. Severin.
Vor allem ist es der Meister
der Heiligen Sippe, der
ohne Lochner kaum zu denken
wäre. Jn dem großen Altar-
bilde (Abb. 72), nach welchem
er benannt wird, wollte er ge-
wiß wieder einmal ein feier-
liches Repräsentationsbild schaf-
fen, wie Stephan Lochner im
Abb, 69 <Tert S, 45) Phot, Bruckmauu
Mcistcr dcs Maricnlebcns, Hl, Hieronymus
Kgl, Älterc Pinalothck, Miinchcu
knnstlich gelegten, röhrenartigen
Falten der Gewänder. Hierzu
kommt noch die Freude, in den
Gesichtern eigenartige Typen
aus dem Leben festzuhalten, doch
weniger bei den Frauen als bei
den Männern. Recht würdig
dürfen wir die ausgezeichnet
komponierte Darstellung dieser
heiligen Familie nennen, wenn
auch statt der ausschließlichen
Vornehmheit des Ganzen bei
Lochner hier manch bürgerlicher
und natürlicher Zug hinzuge-
treten ist, so besonders in den
Kindergruppen. Diebeiden ganz
besonders vornehm gekleideten
Frauen zur Seite der Anna-
selbdrittgruppe in der Mitte sind
St. Katharina, der Jesus den
Verlobungsring reicht, und St.
Barbara. Jm Hintergrunde
sehen wir links die Darstellung
im Tenipel, rechts den Tod
Mariä.