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Abb, 3 (Tcxt S. 13)
Abcnd in El Kantarah
Abb. 4 Thcodor Horschelt
Theodor Horschell.
(^^riedrich Horschelt, der Vater unseres Malers (geb. 13. April 1793
/ v zu Köln), entstammte einer nach altem Herkommen wandernden
O Schauspieler-Gesellschaft, Welche, meist ilur halbjährig, im Winter
und Sommer stets anderswo auf den „die Welt bedeutenden Brettern"
ihre mehr oder minder große Kunst übte und meist auf aristokratischen
Schlössern, in kleineren Städten und Dörfern, man denke nur an Goethes
„Wilhelm Meister", Herberge uild Gelaß fanden. Es war ein hand-
werkerlicher Nachklang der im Mittelalter „fahrenden Schüler", Sänger
und Dichter, Ritter und Landsknechte oder „Landstörzer", aus welchen
oft große Heerführer hervorgingen, wie Gatta Melata in Padua,
Colleoni in Venedig, Frundsberg und Schertlin von Burtenbach.
Auch Schauspieler und Dichter, wie Jffland, standen an der Spitze
solcher Gesellschaften, und Frauen, wie Johanna Neuber, Corona
Schröter u. a. Auf steten Wanderungen kam der Junge nach Krakau,
wo der stattliche Vater als Direktor uud Unternehmer kleine Ballette
in Szene setzte und
die Haupthelden im
Schauspiel „verarbei-
tete", während die
Mutter Regie und
Finauzen verwaltete,
in der Oper sang,
im Schauspiel dekla-
mierte und im Ballett
tanzte. Das „goldum-
flochtene Engel-Köpf-
chen" des Knaben
wurdealsbald aufder
Bühue verwendet.
Mit der eigeutlicheu
Schulbildung ging es
übel, zumal da die
Familie viel unter-
wegs war und die
Reisekosten wieder
„herausgehupft" wer-
den mußten. Gegen
Latein hatte der
Kleine große Anti-
Abb. S (Tcrt S. 13>
Phot. Hansstacngl
l'
Karawane aus El Kantarah
Abb, 3 (Tcxt S. 13)
Abcnd in El Kantarah
Abb. 4 Thcodor Horschelt
Theodor Horschell.
(^^riedrich Horschelt, der Vater unseres Malers (geb. 13. April 1793
/ v zu Köln), entstammte einer nach altem Herkommen wandernden
O Schauspieler-Gesellschaft, Welche, meist ilur halbjährig, im Winter
und Sommer stets anderswo auf den „die Welt bedeutenden Brettern"
ihre mehr oder minder große Kunst übte und meist auf aristokratischen
Schlössern, in kleineren Städten und Dörfern, man denke nur an Goethes
„Wilhelm Meister", Herberge uild Gelaß fanden. Es war ein hand-
werkerlicher Nachklang der im Mittelalter „fahrenden Schüler", Sänger
und Dichter, Ritter und Landsknechte oder „Landstörzer", aus welchen
oft große Heerführer hervorgingen, wie Gatta Melata in Padua,
Colleoni in Venedig, Frundsberg und Schertlin von Burtenbach.
Auch Schauspieler und Dichter, wie Jffland, standen an der Spitze
solcher Gesellschaften, und Frauen, wie Johanna Neuber, Corona
Schröter u. a. Auf steten Wanderungen kam der Junge nach Krakau,
wo der stattliche Vater als Direktor uud Unternehmer kleine Ballette
in Szene setzte und
die Haupthelden im
Schauspiel „verarbei-
tete", während die
Mutter Regie und
Finauzen verwaltete,
in der Oper sang,
im Schauspiel dekla-
mierte und im Ballett
tanzte. Das „goldum-
flochtene Engel-Köpf-
chen" des Knaben
wurdealsbald aufder
Bühue verwendet.
Mit der eigeutlicheu
Schulbildung ging es
übel, zumal da die
Familie viel unter-
wegs war und die
Reisekosten wieder
„herausgehupft" wer-
den mußten. Gegen
Latein hatte der
Kleine große Anti-
Abb. S (Tcrt S. 13>
Phot. Hansstacngl
l'
Karawane aus El Kantarah