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Die Kunst dem Volke <München> — 1914 (Nr. 17-20)

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Theodor Horschelt
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https://doi.org/10.11588/diglit.21071#0128
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Abb. 10 (Text S. 13) Ein Näuber Phot. Hansstaengl

einen Kupferkreuzer eine Düte voll „Tuttifrutti"
(kleingeschnittene Abfälle von mindestens zehnerlei
Käsesorten) als Beigabe zu unserem Abend-
schmause, der daun mit raffiuiertestem Humor,
als hätten wir Rebhühner uud Trüffel vor uns,
genossen wurde. Unser Hofmundscheuk sang dazu
während des Pumpens mit klarer Stimme:
„Weit besser noch als Biere, schmeckt der Mal-
vasierweiu!" Das
Sprichwort sagt:

Sein Schicksal
schafft sich selbst
der Mann, wenu
er die Gelegenheit
rechtzeitig beim
Schopf ergreift.

Als eines Tages
der Pantomimen-
meister verduftete,
erbot sich der blut-
junge Horschelt
dem Direktor, ein
Ballettzu machen.

Blitzschnell ent-
warf er das Pro-
gramm und insze-
nierte sein erstes
Werk, welches am
18.Märzl811mit
Namennennung
und bestem Er-
solg, unter Her-
vorruf des Ver-
sassers aufgeführt

wurde, welcher dafür als besondere Anerkennung
eiu Ehrengeschenk von zwölf aber völlig abgewer-
teteu Papierguldeuzettelu, reine Makulatur, er-
hielt. Doch öffuete ihm das Stück deu Weg zum
„Theater au der Wien", wo Horschelt als Tänzer,
besonders iu den damals beliebten Pantomimen
„herumflatterte". Gleichzeitig wurde er mit Theo-
dor Körner bekannt und iunigst befreundet, wel-

Abb. Il <Text S. 13)

Der Hinterhalt

Phot. Hansstaengl
 
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