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Abb. 42 (Tcxt S. 18)
Sturm aus dic Fcstc Gunib
dierung verlieh. Nach verschiedeneu photographi-
schen Aufnahmen des Schainyl und eigencn Zeich-
nungcn ließ er durch Kaspar Zumbusch eine
lebensgroße Büste des interessanten Mannes
modellieren, welche er dann in die gewünschte
Stellung und Beleuchtung brachte, ohne durch
diese Mauipulation einen anderen Nutzen zu
zielen, als daß dieser
plastische Schmuck. sei-
nem Atelier ein neues
Jnteresse bot. Nach
Vollendung der durch
zahllose Porträts uud
durch den Reiz eines
gewaltigen landschaft-
lichen Hintergrundes
ausgezeichneten, hoch-
dramatischen „Gefan-
gennahme Schamyls"
(Abb.43) wallfahrtete
ganz München (der
Ertrag des Eintritts
ergab eine stattliche
Summe zum Besten
des Künstler-Unter-
ftützungsvereins) nach
der illustren Werkstätte
und die Zeitungen
aller Art und Farbe
ergingen sich zum
Ruhme des Werkes,
dessen Nundreise sich
über alle großenKunst-
vereine erstreckteb). Ein
zweites, gleich großes
Olbild mit der „Er-
stürmung einerVerschanzung aufdemBergeGunib"
(Abb. 41) erhielt zu Paris 1867 die erste Goldene
Medaille, obwohl Horschelt als Mitglied der Jury
den von der Majorität abgelehnten Vorschlag
gemacht hatte, die Juroren außer Wettbewerb
zu stellen. Da nur ein erster Preis erteilt wer-
den sollte, ruhte Horschelt nicht, bis auch Kaul-
bach und Piloty die gleiche Auszeichnung erfuhren.
Er hatte 1865 mit Mary Boner, der einzigen
Tochter des bekannten Dichters, Jagd- und Reise-
schriftstellersCharles Bonerch, eine beglückende Ehe
geschlossen, aus welcher ein Töchterchen Nelly
und ein prächtiger Knabe Fred entsprossen. Ein
glückliches Familienleben mit Ehre und Ruhm
krönte die Meisterjahre seines Schaffens. Da
entstanden — um nur einige Hauptwerke noch
aufzuzählen — der „Flußübergang" (Abb. 55),
der „Beutezug" mit dcm schweren Büffelwagen und
den vielen Gefangencn (Äbb. 54); eine weitere
„Razzia" mit brennenden Häusern, toten Männern
und dem Klagegeheul schutz- uud obdachloser
Weiber; „Russischc Artillerie",.welche ihre Kugeln
den verzweifelt fliehenden Neitern nachsendet
(Abb. 49 u. 53); der durch deu Winterlichen Eng-
paß hinziehende „Marsch nach Weddin" (Abb. 50);
der „Sturm aufKituri" (Abb.25); ein „Lesghischer
Neiter" (Abb.2) mit seinem den steilen Hang vor-
sichtig absteigenden Schimmelchen, dazwischen zahl-
lose Einzelfiguren (Abb. 29 u. 30) und Charakter-
köpfe, einfache „Studien", aber jede wie ein
Bild wirkend, welche, nach Horschelts Ableben
vom Kaiser erworben, in Petersburg photogra-
phiert, getreu die Handzeichnung wiedergeben und
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Abb. 42 (Tcxt S. 18)
Sturm aus dic Fcstc Gunib
dierung verlieh. Nach verschiedeneu photographi-
schen Aufnahmen des Schainyl und eigencn Zeich-
nungcn ließ er durch Kaspar Zumbusch eine
lebensgroße Büste des interessanten Mannes
modellieren, welche er dann in die gewünschte
Stellung und Beleuchtung brachte, ohne durch
diese Mauipulation einen anderen Nutzen zu
zielen, als daß dieser
plastische Schmuck. sei-
nem Atelier ein neues
Jnteresse bot. Nach
Vollendung der durch
zahllose Porträts uud
durch den Reiz eines
gewaltigen landschaft-
lichen Hintergrundes
ausgezeichneten, hoch-
dramatischen „Gefan-
gennahme Schamyls"
(Abb.43) wallfahrtete
ganz München (der
Ertrag des Eintritts
ergab eine stattliche
Summe zum Besten
des Künstler-Unter-
ftützungsvereins) nach
der illustren Werkstätte
und die Zeitungen
aller Art und Farbe
ergingen sich zum
Ruhme des Werkes,
dessen Nundreise sich
über alle großenKunst-
vereine erstreckteb). Ein
zweites, gleich großes
Olbild mit der „Er-
stürmung einerVerschanzung aufdemBergeGunib"
(Abb. 41) erhielt zu Paris 1867 die erste Goldene
Medaille, obwohl Horschelt als Mitglied der Jury
den von der Majorität abgelehnten Vorschlag
gemacht hatte, die Juroren außer Wettbewerb
zu stellen. Da nur ein erster Preis erteilt wer-
den sollte, ruhte Horschelt nicht, bis auch Kaul-
bach und Piloty die gleiche Auszeichnung erfuhren.
Er hatte 1865 mit Mary Boner, der einzigen
Tochter des bekannten Dichters, Jagd- und Reise-
schriftstellersCharles Bonerch, eine beglückende Ehe
geschlossen, aus welcher ein Töchterchen Nelly
und ein prächtiger Knabe Fred entsprossen. Ein
glückliches Familienleben mit Ehre und Ruhm
krönte die Meisterjahre seines Schaffens. Da
entstanden — um nur einige Hauptwerke noch
aufzuzählen — der „Flußübergang" (Abb. 55),
der „Beutezug" mit dcm schweren Büffelwagen und
den vielen Gefangencn (Äbb. 54); eine weitere
„Razzia" mit brennenden Häusern, toten Männern
und dem Klagegeheul schutz- uud obdachloser
Weiber; „Russischc Artillerie",.welche ihre Kugeln
den verzweifelt fliehenden Neitern nachsendet
(Abb. 49 u. 53); der durch deu Winterlichen Eng-
paß hinziehende „Marsch nach Weddin" (Abb. 50);
der „Sturm aufKituri" (Abb.25); ein „Lesghischer
Neiter" (Abb.2) mit seinem den steilen Hang vor-
sichtig absteigenden Schimmelchen, dazwischen zahl-
lose Einzelfiguren (Abb. 29 u. 30) und Charakter-
köpfe, einfache „Studien", aber jede wie ein
Bild wirkend, welche, nach Horschelts Ableben
vom Kaiser erworben, in Petersburg photogra-
phiert, getreu die Handzeichnung wiedergeben und
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