Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst dem Volke <München> — 1914 (Nr. 17-20)

DOI Heft:
Theodor Horschelt
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.21071#0154
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
32

Abb. 48 Tschcrkcssen auf dcr Laucr Phot. Hansstacngl

merig und die Schanzer bildeten schwarze, beweg-
liche Knäuel. Alles drängte, schob und stieß sich, da-
zwischen tönte das ruhige, deutliche Kommando
des General Mertens." Die höchst koloristischen
Probleme bietende Situation prägte sich der Maler
tief ein, wetcher daraus nach seiner Rückkehr zwei
stimmungsvolle Aquarelle schuf. „Da es inzwi-
schen nachtete und nichts Neues mehr vorauszu-
sehen war, machten wir uns auf den Rückweg,
welcher indessen an Krümmungen, wo man sich
schnell um die Ecken drückte, dem Feuer ausgesetzt
war. Schließlich kam eine Bombe, welche richtig
platzte, doch slogen die Stücke über uns weg. Um

Mitternacht gingen wir noch auf die Anhöhe von
Mundolsheim hinaus und betrachteten die Stadt;
es brannte wieder lichterloh an drei Punkten,
dröhnend entluden sich die Geschütze von beiden
Seiten und das Gewehrfeuer knatterte fort."

Der offizielle Berichterstatter in Werders
Hauptquartier war damals Berthold Auerbach,
der Schwarzwälder Dorfgeschichten-Schreiber,
welcher, obwohl ein Meister vielfärbiger Stim-
mungen, der militärischen Verve entbehrte und
nach dem Falle der Stadt verstimmt vom Kriegs-
schauplatze schied. Auch Horschelts Aufgabe war
erfüllt, als die weiße Fahne vom Münsterturm

Abb. 49 (Tcxt S. 27)

Aus dcr Flucht
 
Annotationen