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Den ersten von ihnen bezeichnet man als den
„Meister des Georgenchors". Er hat mit
seinen Bildwerken die östlichen Chorschranken ge-
schmückt (Abb. 31—34). Auf der nördlichen wie
auf der südlichen Seite sieht man in flachen Ni-
schen je sechs Neliefs, von denen jedes zwei Män-
ner zeigt (Abb. 37—39). Sie stehen nebenein-
ander, und ihre Gebärden und Mienen drücken
aus, daß sie in eifrigen Gesprächen über heilige
Gegenstände begriffen sind. Was jeder zu dem
anderen sagt, sollte auf den Spruchbändern zu
lesensein,welchedie
meisten von ihnen
in den Händen hal-
ten, ist aber, wenn
es überhauptjedar-
aus stand, längst er-
loschen und ver-
gangen.
Durch die aufstei-
gendeu Pfeiler dcs
Bauwerkes werden
nun diese zwölfRe-
liess in vier Grup-
pen zu je drei zer-
legt, und diese zei-
gen untereinander
so beträchtliche Un-
terschiede nicht al-
leinderarchitektoni-
schen und ornamen-
talen Aussührung,
sondern auch der
Darstellung und
Charakterisierung
der Figuren, daß sie
keineswegs alle zur
Abb. 28 (Tert S. 17, Phot. K. Mcßbildanstalt, Berlin
Gestühl auf dem Pelerschore
selben Zeit entstanden sein können. Ja, möglicher-
weise stammen sie gar nicht von der Hand eines und
desselben Meisters, sondern von mehreren, die nach
einer gegebenen Grundideeund geleitet von gleichen
Schulregeln arbeiteten. Die südliche Seite zeigt
größereAbgeklärtheit(Abb.31). Die Reliefs stehen
unter schlichten Rundbögen, die Halbkreisflächen
sind einst bemalt gewesen- Jn den Bewegungen
Abb. 27 (Tert S. 23) Phot. K. Meßbildanstalt, Berltn
Grabmal des Bischoss Fricdr. v. Hohenlohe, -ß 1381
Den ersten von ihnen bezeichnet man als den
„Meister des Georgenchors". Er hat mit
seinen Bildwerken die östlichen Chorschranken ge-
schmückt (Abb. 31—34). Auf der nördlichen wie
auf der südlichen Seite sieht man in flachen Ni-
schen je sechs Neliefs, von denen jedes zwei Män-
ner zeigt (Abb. 37—39). Sie stehen nebenein-
ander, und ihre Gebärden und Mienen drücken
aus, daß sie in eifrigen Gesprächen über heilige
Gegenstände begriffen sind. Was jeder zu dem
anderen sagt, sollte auf den Spruchbändern zu
lesensein,welchedie
meisten von ihnen
in den Händen hal-
ten, ist aber, wenn
es überhauptjedar-
aus stand, längst er-
loschen und ver-
gangen.
Durch die aufstei-
gendeu Pfeiler dcs
Bauwerkes werden
nun diese zwölfRe-
liess in vier Grup-
pen zu je drei zer-
legt, und diese zei-
gen untereinander
so beträchtliche Un-
terschiede nicht al-
leinderarchitektoni-
schen und ornamen-
talen Aussührung,
sondern auch der
Darstellung und
Charakterisierung
der Figuren, daß sie
keineswegs alle zur
Abb. 28 (Tert S. 17, Phot. K. Mcßbildanstalt, Berlin
Gestühl auf dem Pelerschore
selben Zeit entstanden sein können. Ja, möglicher-
weise stammen sie gar nicht von der Hand eines und
desselben Meisters, sondern von mehreren, die nach
einer gegebenen Grundideeund geleitet von gleichen
Schulregeln arbeiteten. Die südliche Seite zeigt
größereAbgeklärtheit(Abb.31). Die Reliefs stehen
unter schlichten Rundbögen, die Halbkreisflächen
sind einst bemalt gewesen- Jn den Bewegungen
Abb. 27 (Tert S. 23) Phot. K. Meßbildanstalt, Berltn
Grabmal des Bischoss Fricdr. v. Hohenlohe, -ß 1381