30
oo>: Lichtern strah-
lende, von Menschen
wimmelnde Kirche;
brausenderGesangund
jubelnder Volkszuruf
— lebhafteste Phan-
tasie ist nicht imstande,
sich die Großartigkeit
jenerKrönungsfeierso
hinreißend schön vor-
zustellen, wie ste gewe-
sen sein muß.
Der angebliche
„Mantel der hl. Kuni-
gunde" (Abb. 53) ist
ein herrliches Meßge-
wand, welchesdieKai-
serin wahrscheinlich
dem Dome geschenkt
hat. Die reichen bild-
lichen Verzierungen
stnd in Gold auf
blauem Grunde aus-
geführt. 65kreisrunde
Bilder, von denen 13
zu einer Mittelgruppe
vereinigt sind, verherr-
lichen die Geburt des
Heilandes, weisen auf
die alttestamentlichen
Voraussagen seines
Abb.47 (TextS. 27) Phot. K. Meßbildanstalt,Berlin
Die Nagelkapelle
Arbeit überhaupt, deutet als Ent-
stehungsland Unteritalien an. — Der
dritte Teil jener Prachtgewandung,
eine„Dalmatika", ist seit dem 17. Jahr-
hundert leider verloren gegangen. —
Denkt man sich Heinrich im Schmucke
dieser herrlichen Gewänder, die Kai-
serkrone auf dem Haupte, in den Hän-
den das Zepter und den Reichsapfel
(diesen hatte ihm der Papst geschenkt;
Heinrich stiftete das kostbare Stück
nach der Abtei Clugny), so ersteht
vor unseren Augen das Bild eines
mittelalterlichen Herrschers in seinem
höchsten Prunke. Welch ein wunder-
barer Anblick muß es gewesen sein,
den die Zeitgenossen bewundern
durften: der Kaiser also prangend,
ihm zur Seite seine Gemahlin, nicht
minder kostbar geschmückt, und dann
die vielhundertköpftge Versammlung
geistlicher und weltlicher Würdenträ-
ger in ihren herrlichen Festgewän-
dern aus wertvollsten Stoffen, ver-
schwenderisch reich ausgestattet. Dazu
die blinkenden Rüstungen, die Fah-
nen und Teppiche, die Blumen; die
Abb. 48 (Tert S. 32)
Grabluch des Bischoss Günther
Verl. E.A. Seemann, Leipzig
oo>: Lichtern strah-
lende, von Menschen
wimmelnde Kirche;
brausenderGesangund
jubelnder Volkszuruf
— lebhafteste Phan-
tasie ist nicht imstande,
sich die Großartigkeit
jenerKrönungsfeierso
hinreißend schön vor-
zustellen, wie ste gewe-
sen sein muß.
Der angebliche
„Mantel der hl. Kuni-
gunde" (Abb. 53) ist
ein herrliches Meßge-
wand, welchesdieKai-
serin wahrscheinlich
dem Dome geschenkt
hat. Die reichen bild-
lichen Verzierungen
stnd in Gold auf
blauem Grunde aus-
geführt. 65kreisrunde
Bilder, von denen 13
zu einer Mittelgruppe
vereinigt sind, verherr-
lichen die Geburt des
Heilandes, weisen auf
die alttestamentlichen
Voraussagen seines
Abb.47 (TextS. 27) Phot. K. Meßbildanstalt,Berlin
Die Nagelkapelle
Arbeit überhaupt, deutet als Ent-
stehungsland Unteritalien an. — Der
dritte Teil jener Prachtgewandung,
eine„Dalmatika", ist seit dem 17. Jahr-
hundert leider verloren gegangen. —
Denkt man sich Heinrich im Schmucke
dieser herrlichen Gewänder, die Kai-
serkrone auf dem Haupte, in den Hän-
den das Zepter und den Reichsapfel
(diesen hatte ihm der Papst geschenkt;
Heinrich stiftete das kostbare Stück
nach der Abtei Clugny), so ersteht
vor unseren Augen das Bild eines
mittelalterlichen Herrschers in seinem
höchsten Prunke. Welch ein wunder-
barer Anblick muß es gewesen sein,
den die Zeitgenossen bewundern
durften: der Kaiser also prangend,
ihm zur Seite seine Gemahlin, nicht
minder kostbar geschmückt, und dann
die vielhundertköpftge Versammlung
geistlicher und weltlicher Würdenträ-
ger in ihren herrlichen Festgewän-
dern aus wertvollsten Stoffen, ver-
schwenderisch reich ausgestattet. Dazu
die blinkenden Rüstungen, die Fah-
nen und Teppiche, die Blumen; die
Abb. 48 (Tert S. 32)
Grabluch des Bischoss Günther
Verl. E.A. Seemann, Leipzig