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Abb. 50 (Tert S. 29) Die Tunika des hl. Heinrich Aus Bock, „Klcinodicn"
Erscheinens hin und erzählen außerdem vom Le-
ben des hl. Petrus. Die Entwürse zu den Bildern
sind offenbar von einem deutschen, vermutlich
regensburgischen Maler geschaffen worden. Ein
nahe verwandtes Werk ist der in Stuhlweißen-
burg befindliche ungarische Krönungsmantel.
Wie die bisher beschriebenen Stücke, so werden
noch zahlreiche Prunkgegenstände des Domschatzes
von der Überlieferung zu den Personen Heinrichs
und Kunigundens in Beziehung gesetzt. Bei
vielen nachweislich mit Recht, bei manchen aber
auch mit Unrecht. Ein Stück letzterer Art ift der
Abb. 51 <Te;t S. 29>
MustervonderTunika (Aus Bock, „Kleinodien")
sogenannte „Mantel Heinrichs II." (Abb. 52).
Die schöne Weberei zeigt allerlei Tiere, ferner in
einer Anzahl von kreisrunden Feldern die Gestalt
eines Königs, dessen Roß von einem Löwen an-
gegriffen wird. Die Entstehungszeit ist die zweite
Hälfte des 12. Jahrhunderts (Heinrich aber starb
schon 1024), und gefertigt wurde der Mantel in
Sizilien, wo damals das mohammedanische Kunst-
gewerbe blühte.
Es ist unmöglich, in diesen Zeilen alle die
kostbaren Gewänder und Webereien auch nur zu
nennen, die zum Schatze des Bamberger Do-
mes gehören, geschweige sie hier zu beschreiben. Das aus dem 11. Jahr-
hundert stammende Grab-
tuch des 1065 verstorbenen
BischofsGünther(Abb.48j,
eine merkwürdige byzanti-
nische Seidenweberei mit
großen Figuren, ist ein
Stück von besonderer Kost-
barkeit.Es ist eineGobelin-
weberei in Seide,über zwei
Meter im Geviert. Drei
Figurensind darauf darge-
stellt: deraufeinemSchim-
mel reitende byzantinische
Kaiser, zu seinen Seiten
zwei ihm huldigende sinn-
bildliche Frauengestalten, Abb. 52 (T-n S.29)
die öielleicht das alte und Muster vou der Tunika (Aus Bock, „Kleinodicn")
Abb. 50 (Tert S. 29) Die Tunika des hl. Heinrich Aus Bock, „Klcinodicn"
Erscheinens hin und erzählen außerdem vom Le-
ben des hl. Petrus. Die Entwürse zu den Bildern
sind offenbar von einem deutschen, vermutlich
regensburgischen Maler geschaffen worden. Ein
nahe verwandtes Werk ist der in Stuhlweißen-
burg befindliche ungarische Krönungsmantel.
Wie die bisher beschriebenen Stücke, so werden
noch zahlreiche Prunkgegenstände des Domschatzes
von der Überlieferung zu den Personen Heinrichs
und Kunigundens in Beziehung gesetzt. Bei
vielen nachweislich mit Recht, bei manchen aber
auch mit Unrecht. Ein Stück letzterer Art ift der
Abb. 51 <Te;t S. 29>
MustervonderTunika (Aus Bock, „Kleinodien")
sogenannte „Mantel Heinrichs II." (Abb. 52).
Die schöne Weberei zeigt allerlei Tiere, ferner in
einer Anzahl von kreisrunden Feldern die Gestalt
eines Königs, dessen Roß von einem Löwen an-
gegriffen wird. Die Entstehungszeit ist die zweite
Hälfte des 12. Jahrhunderts (Heinrich aber starb
schon 1024), und gefertigt wurde der Mantel in
Sizilien, wo damals das mohammedanische Kunst-
gewerbe blühte.
Es ist unmöglich, in diesen Zeilen alle die
kostbaren Gewänder und Webereien auch nur zu
nennen, die zum Schatze des Bamberger Do-
mes gehören, geschweige sie hier zu beschreiben. Das aus dem 11. Jahr-
hundert stammende Grab-
tuch des 1065 verstorbenen
BischofsGünther(Abb.48j,
eine merkwürdige byzanti-
nische Seidenweberei mit
großen Figuren, ist ein
Stück von besonderer Kost-
barkeit.Es ist eineGobelin-
weberei in Seide,über zwei
Meter im Geviert. Drei
Figurensind darauf darge-
stellt: deraufeinemSchim-
mel reitende byzantinische
Kaiser, zu seinen Seiten
zwei ihm huldigende sinn-
bildliche Frauengestalten, Abb. 52 (T-n S.29)
die öielleicht das alte und Muster vou der Tunika (Aus Bock, „Kleinodicn")