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Abb. 43 Text S. 261
Siesta
Phot. F. Bruckmaini A,-G.
ten. Nun kameii nicht allein
Freunde und Kenner, son-
dern auch der Kunsthandel
hatte seinenNamen erfaßt und
in die Welt getragen, nächst
Ludwig Richter,Knaus,Vau-
tier, Passini u. a. wurden
seineSchöpfungengesuchtund
erzielten nach seinem Ableben
recht anständige Wertung.
Wie im Welttrubel des Bo-
gumil Goltz, blieb die Klein-
städterei oben auf und wu-
cherte in allenFormen ergötz-
lich weiter. Sein drachen-
beschwörender Hexenmeister
(Abb. 51), der Alchimist,
Ltstrolog (Abb. 52) und Por-
trätmaler, sogar der ani
„Aschermittwoch" (Abb. 50)
in Ketten und Banden un-
verschuldet eingekerkertetrau-
rig meditierende Hansdamps
sind harmlose,aber doch einer
gewissen heiterenPoesienicht
entbehrende Gesellen, auch
die in nächtlicher „Ronde"
Mit einer an den Romandichter
WilhelmRaabeerinnernden,still-
behaglichen Jnnerlichkeit, im Wett-
eifer mit dem sicheren Gefühl des
Gelingens, floß gleich ruhig sein
Vortrag als Maler, wie als Er-
zähler. Zu seinen nächsten Freun-
den zählte der im täglichen Schaf-
fen neu aufstrahlende Eduard
Schleich, bald auch der mit ge-
ringstem Aufwand von Farbe, aus
einem Regenwettertümpel, einem
darüber zitternden Sonnenstrahl
und sparsamster Staffage ein fesseln-
des harmonisches Werk zaubernde
Adolf Lier") nebst den gleichver-
wandten Morgenstern, Langko
und wenigen anderen. Er blieb
seinem alten kleinen Format getreu,
wechselte bei seinen neuen Erfin-
dungen und Dichtungen nurmit dem
breiteren, höheren oder gar lineal-
schmalen Format. Obwohl er seine
Erzeugniffe auch nicht besonders
sorgfättig verbuchte, so kümmerte er
sich wenig um ihre historische Reihen-
folge, ebenso wie dec „Olympier"
in Weimar, wenn nur die Jahr-
ringe, ohne Gußwände und merk-
liche Abzeichen eine glatte Kette
bildeten. Fast durch dreiJahrzehnte
war es ihm vergönnt, in der glück-
lich entdeckten Bahn weiterzuschrei-
Abl-. 44 cText S. 26)
Einsicdlcr
Abb. 43 Text S. 261
Siesta
Phot. F. Bruckmaini A,-G.
ten. Nun kameii nicht allein
Freunde und Kenner, son-
dern auch der Kunsthandel
hatte seinenNamen erfaßt und
in die Welt getragen, nächst
Ludwig Richter,Knaus,Vau-
tier, Passini u. a. wurden
seineSchöpfungengesuchtund
erzielten nach seinem Ableben
recht anständige Wertung.
Wie im Welttrubel des Bo-
gumil Goltz, blieb die Klein-
städterei oben auf und wu-
cherte in allenFormen ergötz-
lich weiter. Sein drachen-
beschwörender Hexenmeister
(Abb. 51), der Alchimist,
Ltstrolog (Abb. 52) und Por-
trätmaler, sogar der ani
„Aschermittwoch" (Abb. 50)
in Ketten und Banden un-
verschuldet eingekerkertetrau-
rig meditierende Hansdamps
sind harmlose,aber doch einer
gewissen heiterenPoesienicht
entbehrende Gesellen, auch
die in nächtlicher „Ronde"
Mit einer an den Romandichter
WilhelmRaabeerinnernden,still-
behaglichen Jnnerlichkeit, im Wett-
eifer mit dem sicheren Gefühl des
Gelingens, floß gleich ruhig sein
Vortrag als Maler, wie als Er-
zähler. Zu seinen nächsten Freun-
den zählte der im täglichen Schaf-
fen neu aufstrahlende Eduard
Schleich, bald auch der mit ge-
ringstem Aufwand von Farbe, aus
einem Regenwettertümpel, einem
darüber zitternden Sonnenstrahl
und sparsamster Staffage ein fesseln-
des harmonisches Werk zaubernde
Adolf Lier") nebst den gleichver-
wandten Morgenstern, Langko
und wenigen anderen. Er blieb
seinem alten kleinen Format getreu,
wechselte bei seinen neuen Erfin-
dungen und Dichtungen nurmit dem
breiteren, höheren oder gar lineal-
schmalen Format. Obwohl er seine
Erzeugniffe auch nicht besonders
sorgfättig verbuchte, so kümmerte er
sich wenig um ihre historische Reihen-
folge, ebenso wie dec „Olympier"
in Weimar, wenn nur die Jahr-
ringe, ohne Gußwände und merk-
liche Abzeichen eine glatte Kette
bildeten. Fast durch dreiJahrzehnte
war es ihm vergönnt, in der glück-
lich entdeckten Bahn weiterzuschrei-
Abl-. 44 cText S. 26)
Einsicdlcr