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Die Kunst dem Volke <München> — 1917 (Nr. 29-31)

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Doering, Oscar: Die Dome von Mainz und Worms
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https://doi.org/10.11588/diglit.21069#0012
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Abb. g <Tcxt S. 1v>

Blick in den Ostchor

Phot. Frz. Krost

nehmen mußte. Damals wurden die Seitenschiffe wachsen war. Die nachteiligen Folgen haben

umgebaut, das westliche Querschiff, auch die be- sich in steigendem Maße bis ins 19. Jahrhundert

schädigten Gewölbe des Mittelschiffes
erneuert und der Westchor errichtet.

Mit der Weihe des so in glanzvollen
Zustand versetzten Domes endete im
Jahre 1239 seine romanische Bauzeit,
die ihm das kennzeichnende Gepräge
verliehen hat. — Jn der Zeit der Gotik
veränderte man das Gebäude, vor
allem die Wirkung seines Jnnern
dadurch, daß man die Seitenwände
des Langhauses durchbrach und all-
mählich an der Nord- wie an der Süd-
seite je eine Reihe von Kapellen schuf,
so daß die dreischiffige Kirche Ähn-
lichkeit mit einer fünfschiffigen erhielt.

Die nördliche Reihe begann man 1279
am Ostende mit der St. Viktorskapelle
und vollendete bis 1291 erst dieseSeite,
dann von etwa 1300 bis 1309 die süd-
liche. Schon vorher, noch im 13.Jahr-
hundert, waren die beiden schönen,
nun längst zerstörten Lettner vor dem
östlichen und westlichen Chore entstan-
den. Jhre Reste zeugen von höchster
Kunstmeisterschaft. Jm Jahre 1360
erhöhte man den romanischen Ostturm,
ohne zu berücksichtigen, daß sein Un-
terbau d^r größeren Last nicht ge- Abb. 10 <Text S. 1V, Jm nördlichcn Seitcnschiffe Phot. Frz. Krost
 
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