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Die Kunst dem Volke <München> — 1917 (Nr. 29-31)

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Doering, Oscar: Die Dome von Mainz und Worms
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https://doi.org/10.11588/diglit.21069#0029
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Der Dom zu Worms.

Worms! Du edle Stadt, von Sagen um-
woben, von den Adlerfittichen der Geschichte um-
rauscht! Stadt Siegfrieds und Kriemhilds und
des grimmen Hagen, der den Nibelungenhort in
die Wogen des Rheins versenkte. Stadt der Rosen-
gartensage und des Walthariliedes. Stätte gewal-
tiger Erinnerungen des Streites zwischen Kaiser
und Papst, auch vieler Neichstage. Unter ihnen
jener des Jahres 1521, der für die Religions-
spaltung in Deutschland endlose Folgen hatte.
Worms, die Stadt, da der schönsten Dome einer
Prangt, deren unser Vaterland sich rühmen darf!

Seine Anfänge gehen in die Zeit des vom Jahre
1000 — 1025 regierenden Bischofs Burkard zurück.
An derselben Stelle haben vordem schon zwei andere
Dome ihre stolzen Häupter erhoben. Reste jener
Gebäude sind durch Ausgrabungen nachgewiesen;
fie haben gezeigt, daß der zweite Dom eine drei-
schiffige Anlage und fast ebenso groß wie sein
letziger Nachfolger war. Unter Burkard wurde

dann der Neubau rasch, aber offenbar übereilt
gefördert. Denn schon 1020, zwei Jahre nach-
dem im Beisein des Kaisers Heinrich II. eine

Abb. 48 (Text S. 31) Phot. P. Blumberger, Worms
Relief: Daniel in der Löwengrube
 
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