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Abb. 52 (Text S. 27 u. 28) Dcr Wormscr Dom von Südwestcn Verl. A. Wiegand, Worms
vorläufige Weihe stattgefunden hatte, stürzte der
westliche Chor wieder ein; nichts ist von jenem
Bau übriggeblieben als der unterste Teil der
beiden Türme. Die östlichen Türme hielten sich
länger, bedurften aber ums Jahr 1100 auch be-
reits wieder einer Herstellung. Am Ende des
12. Jahrhunderts mußte man abermals zu einem
völligen Neubau schreiten. Er begann unter der
Regierung des seit 1171 herrschenden Bischofs
Konrad von Sternberg; der östliche Chor wurde
1181 in Gebrauch genommen. Am Anfange des
13. Jahrhunderts strahlte der Dom schon in
jener Herrlichkeit, die wir heute an ihm bewundern,
uur die Türme waren noch nicht fertig, wurden es
stber auch schon bis gegen 1250. So hat der Wormser
Dom nur eine verhältnismäßig kurze Bauzeit
durchgemacht, in der Hauptsache noch zu den
Zeiten der Blüte des spätromanischen Stiles, in
Einzelheiten schon nach dem Eindringen der
frühen Gotik. Dieser schnellen Entstehung ver-
dankt er die wundervolle Einheitlichkeit der Ge-
staltung seines Äußern und Jnnern. Die goti-
schen Anbauten, von denen nur mehr die Nikolaus-
kapelle, die südlichen Kapellen und das zwischen
diesen Teilen gelagerte herrliche Hauptportal
übrig sind, dienen dem romanischen Dome als
kostbarer Schmuck. — Jn ungestörter Pracht
stand der Wormser Dom bis zu dem Schreckens-
jahre 1689. Damals, als die Franzosen ihr frevel-
haftes Zerstörungswerk in Speyer und Heidelberg
verübten, suchten sie auch den Dom von Worms
zu vernichten. Das Feuer verzehrte die Dächer,
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Abb. 52 (Text S. 27 u. 28) Dcr Wormscr Dom von Südwestcn Verl. A. Wiegand, Worms
vorläufige Weihe stattgefunden hatte, stürzte der
westliche Chor wieder ein; nichts ist von jenem
Bau übriggeblieben als der unterste Teil der
beiden Türme. Die östlichen Türme hielten sich
länger, bedurften aber ums Jahr 1100 auch be-
reits wieder einer Herstellung. Am Ende des
12. Jahrhunderts mußte man abermals zu einem
völligen Neubau schreiten. Er begann unter der
Regierung des seit 1171 herrschenden Bischofs
Konrad von Sternberg; der östliche Chor wurde
1181 in Gebrauch genommen. Am Anfange des
13. Jahrhunderts strahlte der Dom schon in
jener Herrlichkeit, die wir heute an ihm bewundern,
uur die Türme waren noch nicht fertig, wurden es
stber auch schon bis gegen 1250. So hat der Wormser
Dom nur eine verhältnismäßig kurze Bauzeit
durchgemacht, in der Hauptsache noch zu den
Zeiten der Blüte des spätromanischen Stiles, in
Einzelheiten schon nach dem Eindringen der
frühen Gotik. Dieser schnellen Entstehung ver-
dankt er die wundervolle Einheitlichkeit der Ge-
staltung seines Äußern und Jnnern. Die goti-
schen Anbauten, von denen nur mehr die Nikolaus-
kapelle, die südlichen Kapellen und das zwischen
diesen Teilen gelagerte herrliche Hauptportal
übrig sind, dienen dem romanischen Dome als
kostbarer Schmuck. — Jn ungestörter Pracht
stand der Wormser Dom bis zu dem Schreckens-
jahre 1689. Damals, als die Franzosen ihr frevel-
haftes Zerstörungswerk in Speyer und Heidelberg
verübten, suchten sie auch den Dom von Worms
zu vernichten. Das Feuer verzehrte die Dächer,
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