Die Kunst dem Volke <München> (1917 (Nr. 29-31))

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Abb. 3 (Terl S. II, 21)

Der Dom von Osten

Pbot. Kgl. McbbNdanstalt, Bcrlin

er Krieg und die Kunst! Beim Aus-
bruche des Weltkrieges ging manche
bange Frage über unsere Lippen,
unter ihnen auch die Frage: Was
mag der Krieg für die Kunst be-
deuten? Nur eine zeitweilige Hemmung? Ein
langes Darniederliegen? Vernichtung und un-
wiederbringlicher Verlust langsam und mühsam
errungener Werte? — Die Antwort auf solch
bange Fragen mag ein Kunftwerk geben, das als
Zeuge gewichtig ist durch die Ehrwürdigkeit seines

Alters, seine wechselvolle Geschichte und seinen
erhabenen Wert, ein Werk, begonnen und fort-
gesetzt in Zeiten bitterer, blutiger Kämpfe und
vollendet bald nach einem für seine Zeit gewal-
tigen Kriege,— der Kölner Dom! Seine Geschichte
gibt uns eine trostreiche Antwort auf jene Fragen.
Denn entstanden ist sein Plan und begonnen sein
Bau zur Zeit heftiger und blutiger Fehden in-
mitten der Stadt Köln selbst; fortgesetzt wurde
das Werk nach jahrhundertelangem Stillstande im
19.Jahrhundert trotz innerer und äußerer Kämpfe