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Kunst der Zeit: Zeitschrift der Künstler-Selbsthilfe: Periodica — 1.1929/​1930

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Schmidt, Paul Ferdinand: Die graphischen Kunst-Verfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.55057#0067

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Aug. Wilh. Dressier

Der Bettler (Steingravure)

Platte abgedruckt wurde); dann wird abgewaschen, der Asphaltgrund sorg-
fältig abgeschmolzen, und die Platte ist zum Abdruck reif.
Das Einfärben geschieht mit einen Wischer, sehr sorgfältig, damit auch die
zartesten Kratzer sich füllen; zuletzt wird die Platte noch sauber gerieben,
dann bleiben die blanken Stellen beim Abdruck weiß. Man sieht, Radieren
ist ein mühsames und kompliziertes Verfahren; dafür erfreut es sich der
größten Hochschätzung bei Kennern.
Auch kann man ohne Zuhilfenahme eines Ätzgrundes auf die blanke Platte
radieren, man nennt das ,,K a 11 n a d e 1 - R a d i e r u n g“. Vielfach wird die
fertig geätzte Platte noch mit der Kaltnadel überarbeitet, und damit sind die
Kombinationen immer noch nicht erschöpft.
Neuerdings verwendet man manchmal wieder, wie im 19- Jahrhundert, glatt
geschliffenen und polierten Lithographiestein zur sog. Steingravure. Mit
der Radiernadel und anderen Instrumenten wird geritzt und geschabt, das
Ganze wie die Kupfertafel behandelt und abgedruckt: das Resultat sieht etwa
wie eine zarte und präzise Radierung aus.

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