Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

DOI Heft:
Nummer 4
DOI Artikel:
Kunstchronik
DOI Artikel:
Neue Denkmäler
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0072
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
38

Die Aun st-Halle

Ar. H

Begas Parmentier, die Holländerin Wally Moes, Hans
Völcker, I. Schenker.
* Leipzig. Die feierliche Eröffnung des neuen
Künstlerhauses hatte am 27. Gktober stattgefunden.
Der Vorsitzende des Bauausschusses, Architekt George, gab
ein erschöpfendes Bild der Geschichte des Hauses. Zu
Ehrenmitgliedern des Vereins wurden ernannt: Justiz-
rath Vr. Eolditz, Stadtbaurath Prof, Hugo Licht, Bild-
hauer Prof. Karl Seffner, Historienmaler Prof. Hermann
Prell.
* Leipzig. Irr Del Vecchios Kunstsalon kommt
am (5. Nov. eine über so Nummern umfassende Kollektion
Gemälde des Landschafters L. Smith-Hald zur Ausstellung.
Der Meister ist durch seine Schilderungen der Korde
Norwegens bekannt. Lerner gelangen am (. Dezember
26 Werke von Jos. Rummelspacher zur Ausstellung, welche
zum Theil in der Berliner großen Kunstausstellung
waren. Am (5. Dez. wird eine Ausstellung von Werken
französischer Künstler, Berthon, Lottet, Degas, L'Hermitte,
Manet, Thaulow, Toulouse - Lautrec u. v. A., folgen. —
Kunstsalon Mitte ntzwey-Windsch: Mit einer Sonder-
Ausstellung des Landschafters Prof. Eugen Bracht, Berlin,
eröffnet der Salon seine November-Ausstellung. Mit Z Werken
ist Gskar Lrenzel, Berlin, vertreten, darunter das Ge-
mälde „An der Spree"; wilh Leldmann bringt 2 Mond-
aufgang - Bilder; H. Hendrich, Berlin, „Die Lee in der
Lelfenschlucht" und „Lrühlingsabend"; Hans Dahl „Auf
blauer Lluth"; Hans Glde, Seekamp, „Sonnenaufgang".
Die Ausstellung der Aquarelle und Gemälde von Prof.
G. Günther - Naumburg, verbleibt nur noch kurze Zeit.
Auch auf die Sonder - Ausstellung von Ismael Gentz,
Berlin, Gemälde, Skizzen und Zeichnungen aus Palästina
sei hingewiesen.
* Plauen i. V. Die dritte diesjährige Ausstellung
des hiesigen Kunstvereins wurde beschickt von dem
Landschafter wilh. Ulmer in Rathen a. d. Elbe (gebürtig
aus Markt-Redwitz im Lichtelgebirge, Schüler vorwiegend
Paul Höckers) und einigen Mitgliedern der Berliner
Künstler - Vereinigung Serajevo. Ulmer zeigt in seinen
übrigens mit Tempera untermalten Arbeiten die „schöne
Künstlermäßigung", von der Goethe einmal spricht; unter
den Serajevoern treten Leo Arndt als Typenzeichner von
Bosniaken und M. Liebenwein mit seinen Thierstudien in
Blaustift bemerkenswert!) hervor.
* Hamburg. In Lommeters Kunstsalon in der
Hermannstraße gelangten außer den Gemälden des Ham-
burger Künstlerklubs, sowie den Arbeiten von Max Lieber-
mann, Ehahine, Meunier, Darbour, Leheutre, Burne-Iones,
Rossetti rc. neu zur Ausstellung eine Anzahl farbiger
Vriginalzeichnungen von Hans von Volkmann und Lriedrich
Kallmorgen. Am ;o. November begann die Ausstellung
der Gesellschaft Hamburger Kunstfreunde. — Im Bockschen
Kunstsalon sah man zuletzt eine Sammlung von Bildnissen
des Berliner Porträtmalers Prof. Julius Kraut.
* Kiel. In der Kunsthalle kam neuerdings eine
Kollektion von 23 Gemälden des Weimarer Landschafters
Theodor von Stein zur Ausstellung. Die Arbeiten dieses
Künstlers aus der Schule von Rohlfs befriedigen nur zum
Theil.
* Lrankfurt a. M. In der neu arrangirten No-
vember-Ausstellung im Salon Hermes, Lrankfurt a. M.,
sind durch Sonderausstellungen vertreten Heinrich Hermanns,
Düsseldorf, mit 20 und L. M. Rebel, Berlin, mit 2H Ge-
mälden. Neue Werke sandten außerdem Walther Lirle,
L. von Lenbach. Defregger, Hans Thoma, Gabr. Max,
Konrad Kiesel, G. Schönleber. Im Kunstsalon Gold-
schmidt hat der Münchener Gilbert v. Eanal eine Kol-
lektion sehr sehenswerther Gemälde ausgestellt. — Im
Bangelschen Kunstsalon lernen wir einen jungen Lrank-
furter, Lerdinand Dumler, kennen.
* Köln. Lür den Bau und die Ausschmückung einer
Ruhmeshalle stehen aus einem Londs (ooooo Mk. zur
Verfügung. In dieser sollen Büsten von Männern und
Lrauen der Stadt Köln aufgestellt werden, die für Hebung
der Verhältnisse der niederen Volksklasse in Köln Hervor-
ragendes geleistet haben. Den Anfang machen die Büsten
des Oberbürgermeisters Becker, des Kommerzienraths

Kaesen und des Herrn Pallenberg. Die Büsten sollen von
weißem Marmor oder Bronze sein.
* Karlsruhe. Die Künstlerschaft beabsichtigt die
Veranstaltung eines großartigen Lestes in der Lesthalle zu
Gunsten der Weimarer Pensionskasse bildender Künstler.
Der großen Vorbereitungen wegen ist das Lest, welches
3 Tage dauern soll, auf den (0.— (3. März k. I. festgesetzt.
* Stuttgart. Der württembergisch e Kunst-
verein ladet die Künstler zur Beschickung der fortdauernden
Kunstausstellungen der vereinigten süddeutschen Kunstver-
eine ein. Der Jahresumsatz beträgt über (ooooo Mk.
Näheres in der Anzeige dieses Heftes.
S
Neue Denkmäler.
* Berlin. Denkmäler der Siegesallee. In
diesem Monat werden von der: noch zu enthüllenden zehn
Gruppen weitere vier fertig. Die Standbilder Johann
Liceros, Johanns I I., Ludwig des Römers und Joachims II.
* Lürstenwalde. Der Errichtung eines Bismarck-
Erinnerungszeichens, wofür bereits namhafte Beträge ge-
spendet sind, ist der hiesige Verschönerungsvecein jetzt näher
getreten. Er plant, einen sog. Lindling (Porphyr) von
ltpz ui Höhe errichten und mit einem Bronzereliefbilde
Bismarcks versehen zu lassen.
* Nen-Rupxin. Lür das Lontane-Denkmal sind
ca. ;o bis (2 000 Mk. bis jetzt gesammelt worden.
* Plauen i. V. Am 26. Gktober, als der hundertsten
Wiederkehr des Geburtstages Moltkes wurde hier ein
Bronzestandbild des großen Heerführers enthüllt. Schöpfer
desselben ist der Berliner Bildhauer Wilh. Haverkamp,
welcher das von seinem Lehrer Schaper nach dem Leben
geformte Modell benutzte (Standfigur in Mantel und Leld-
mütze, in der rechten Hand den Leidstecher, in der linken
eine — Karte? oder den — Kapitulationsvertrag von
Sedan? haltend!. Derselbe Künstler lieferte das am (. April
(8g6 hier enthüllte Bismarckstandbild.
* Leizig. Das von Karl Seffner entworfene Goethe -
denkmal zeigt den Dichter in der kleidsamen Tracht seiner
Zeit mit dem Haarbeutel, dem Galanteriedegen an der
Seite, den Kopf etwas nach oben wendend, wie er an einem
Lrühlingstage als flotter Leipziger Studio lustwandelt. Um
den linken Arm hängt ein leichter Mantel, die Hand hält
ein aufgeschlagenes Buch; im rechten Arme ruht das drei-
spitzige Hütchen. Das Postament ist aus poliertem rothen
Granit gedacht, die etwas überlebensgroße Ligur aus Bronze.
An den seitlichen Llächen werden zwei Reliefs mit den
Porträts von Käthchen Schönkopf und Lriederike Geser
angebracht. An die Ausführung dürfte baldigst geschritten
werden, da an der erforderlichen Summe nur noch etwa
ein Drittel fehlt.
* Plauen i. v. Die freiwilligen Beiträge für die
auf dem Kemmler zu errichtende Bismarcksäule fließen
jetzt, nachdem die Platzfrage entschieden ist, sehr reichlich.
s Hildesheim. Das unlängst enthüllte Denkmal
Kaiser Wilhelms I., ein Werk der Berliner Bildhauers
Prof. Gtto Lessing, erhebt sich auf einem Leisen. Der
Herrscher, in Gardes du Korxs-Uniform mit offenem Hohen-
zollernmantel und lorbeerumkränztem Adlerhelm sitzt auf
ruhigem Pferde, die Linke am Zügel, in der ausgestreckten
Rechten den Marschallstab. Rechts vom Reiter steht in be-
wegter Haltung die kraftvolle Gestalt der Germania, welche,
die rechte Hand auf das Schwert gestützt, mit der Linken
die Kaiserkrone emporhebt. Mit dem Luße tritt fie den
Drachen der Zwietracht nieder, der sich auf dem Leisen
nicht zu rühren vermag. Das Bronzedenkmal steht auf
einem romanischen Postament aus norwegischem Labrador.
An den Seiten zeigen sich zwei Bronzereliefs. Hier die Er-
weckung Barbarossas, dort Germanen mit den Schätzen des
Hildesheimer Silberfundes. Der Denkmalsplatz ist in den
neuen Gartenanlagen der Stadt.
* Allenstein. Lür das geplante Kaiser Wilhelm-
Denkmal sind bisher (2 20^ Mk. gesammelt worden; der
Anschlag beträgt (7 000 Mk. Der Rest soll aus städtischen
Mitteln entnommen werden.
* Görlitz. Bildhauer H. Magnussen-Berlin hat
für die hiesige Ruhmeshalle, die im Gktober (Zox fertig
 
Annotationen