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Die Kunst-Halle — 8.1903

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Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.61999#0272

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236

Die A n n st - L) a l l e.

Nr. (5

Geboren j8^-t zu Pfronten im Algäu, erhielt er seine künst-
lerische Ausbildung bei Widemann und machte sich frühzeitig
einen Namen durch gut gearbeitete kirchliche Figuren. Für
München hat er das Denkmal Gabelsbergers, für Vanau das
Gebrüder Grimm-Denkmal geschaffen. In Kempten steht ein
Kriegerdenkmal von seiner pand. — In München starb am
2H. April der bekannte Kunstschriftsteller und Maler Friedrich
pecht, geb. ;8;^ zu Konstanz.

?rei§au§§ckreiden unö 5iifiungen.
* Berlin. Die Ainelangsche Kunsthandlung erläßt
in Verbindung mit der Vereinigung „Die Kunst im Leben
des Kindes" ein Preisausschreiben zur Erlangung künst-
lerischer Wandbilder, die stofflich bedeutend und durch
Form und Farbe geeignet sind, das Zimmer als festlicher und
heiterer Schmuck zu beherrschen. Fast alle Maler, die bisher
solche Bilder geschaffen haben, haben sich an Wirklichkeiten
gehalten. Aber die Phantasie geht dabei leer aus, und die
realistischen Stoffe binden zudem den Künstler an die Farben
der Wirklichkeit und lassen reiche schmückende Wirkungen nicht
zu. Deshalb möchten wir durch diesen Wettbewerb die deutschen
Maler anregen, neben realistischen auch phantastische Blätter
zu schaffen. Viele Gestalten und Ereignisse werden dem Kinde
aus der Bibel und der Dichtung, der Sage und dem Volkslied
vertraut. Damit ist dem Künstler ein reicher Schatz von Stoffen
gegeben, für die er auf unmittelbares Verständniß bei dem
Kinde rechnen kann. Für die besten Entwürfe dieses Wett-
bewerbs, der für alle Künstler deutscher Junge frei ist,
setzen wir folgende Preise aus: I. Preis von ;ooo Mk., II. Preis
von soo Mk., zwei III. Preise von je 500 Mk. Außerdem be-
hält sich obige Firma vor, weitere Entwürfe zu entsprechenden
Preisen anzukaufen. Verlangt werden Entwürfe in der Bild-
größe joo: 70 ein, die zur Reproduktion in farbiger Stein-
zeichnung in höchstens 6 Platten geeignet sind. Sie sind bis
l5. August l9O3 an obige Kunsthandlung, Lharlottenburg,
Kantstr. mit Kennwort einzusenden.
'X' Berlin. Auf dem von der Stadt Rheinsberg i. d. Mark
überwiesenen Terrain zum Bau eines Erholungs- und Alters-
heims für deutsche Redakteure beabsichtigt der Verein deutscher
Redakteure ein Gebäude zu errichten und erläßt zu diesem Be-
hufs ein Preisausschreiben für Presseheim-Entwürfe. Die
näheren Bedingungen des Preisausschreibens sind vom Sekre-
tariat des Vereins deutscher Redakteure, Berlin 3V., Kurfürsten-
straße 20, zu beziehen.
* Wiesbaden. Ein Preisausschreiben erläßt der Verein
deutscher Zeichenlehrer zur Erlangung von Arbeiten über das
Thema: „Der Zeichenunterricht als Träger der Kunstbildung".
Die Einsendung (mit Kennwort) vorher noch nicht veröffent-
lichter Originalarbeiten hat bis Nov. ^903 an den Vor-
sitzenden, Zeichenlehrer Adolf Gut in Wiesbaden, Pellmund-
straße zu erfolgen. Preise: 500 und j50 Mk.
* Wien. Die Gesellschaft für vervielfältigende
Kunst schreibt eine Konkurrenz aus zur Erlangung eines Ent-
wurfes für den Ein band der Jahrgänge der Zeitschrift
„Die Grapbischen Künste", der zugleich auch für den Umschlag
der vierteljährig erscheinenden pefte verwendet werden soll.
Dem Zweck der Zeitschrift entsprechend, soll auch der Entwurf
künstlerisch vornehm und dabei einfach gehalten sein. Die
Blattgröße der Graph. Künste beträgt HO orn in der pöhe und
30 ein in der Breite, die durchschnittliche Rückenbreite ihrer
Bände 3 cnn. Der I. Preis beträgt Hoo Kronen, der II. Preis
200 Kronen. Die Entwürfe sind (mit Kennwort) bis j. Juni
l9O3 an obige Gesellschaft abzuliefern. Die Jury ist der Ver-
waltungsrat der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst. Zu
näherer Auskunft ist das Sekretariat der Gesellschaft bereit.
Venedig. Lin Preisausschreiben für Kunst-
kritiker erläßt die Gemeinde der Stadt anläßlich der vom
April bis zum Oktober stattsindenden internationalen Kunst-
ausstellung zu Venedig. Ls sind drei Preise (von j500, jOOO
und 500 Lire) ausgesetzt für die besten Essays und Artikel oder
Serien von Artikeln, die von Eröffnung der Ausstellung an bis
zum 30. September j9O3 in Zeitungen oder Zeitschriften er-
scheinen. Die Arbeiten müssen in italienischer, französischer,
deutscher, englischer oder spanischer Sprache abgefaßt und bis

zum jo. Oktober j9O3 dein Ausstellungssekretariat eingesandt
sein. Die Preise werden von einer aus Kunstschriftstellern be-
stehenden und von der Präsidentschaft der Ausstellung ernannten
Jury zuerkanut.
(Anm. der Red.: Daß diese Jury ungenannt bleibt, ist
nicht das Einzige, was uns an diesem Preisausschreiben miß-
fällt. Es ist wirklich unerhört, daß die gesummte presse, ge-
wappnet mit dem Stolze ihrer „unabhängigen^ Kunstkritik, sich
zu solcher Farce eines Ausstellungs-Unternehmens ruhig verhält.)
Xunriunterrickt.
ff Die Dresdener Werkstätten für pandwerks-
kunst haben, angeregt durch die Stuttgarter Versuchswerkstätten,
eine neue Einrichtung getroffen. Sie begründen von Ostern
an auch Lehrwerkstätten zu einer möglichst umfassenden Aus-
bildung von Kunsthandwerkern. Der Schwerpunkt wird auf
die praktische Ausbildung gelegt, auch wird Unterricht ertheilt
im Zeichnen nach der Natur, Modelliren, farbigen Hebungen
nach der Natur u. s. w.
Die Scherrebecker Kunstgewerbeschule im Kreise
padersleben hat den Konkurs angemeldet. Das Unternehmen,
besonders bekannt geworden durch Anfertigung von Teppichen rc.
nach Entwürfen von Lckmann, Lhristiansen u. a , errang durch
seine Erzeugnisse Anerkennung. Ls besteht die poffnung, daß
die Webeschule auf anderer Grundlage erhalten bleibt. Der
Gründer^und Leiter, Pastor Iakobsen-Scherrebek, hat den
größten Theil seines Vermögens eingebüßt.
Der zweite deutsche Kunsterziehungstag wird in
diesem Jahre in Weimar stattfinden und zwar voraussichtlich
am 25. September. Dieser Kunsterziehungstag wird indeß
einen vorwiegend literarischen Eharakter tragen. Das
Programm ist noch nicht festgestellt.
* Die Darmstädter Künstlerkolonie, die keineswegs in
der Auflösung begriffen ist, sondern unter den Professoren
Olbrich, Pabich und Bosselt über einen im Lrnst-Ludwig-Pause
fleißig schaffenden jungen Nachwuchs verfügt, wird demnächst
eine wesentliche bedeutungsvolle Erweiterung erfahren. Eine
hervorragende Kraft auf dem Gebiete der graphischen Kunst
soll von der Dresdener Kunsthochschule nach Darmstadt berufen
werden und ferner steht, an Stelle des aus dem Leben ge-
schiedenen patriz puber, die Berufung einer anerkannten
Autorität auf dem Gebiete der Innendekoration bevor.
V
Aunst- unö Mn5t!ervereine.
* Weimar. Am 3. April fand im Künstlerhause die
dritte ordentliche Pauptversammlung der Renten- und
Pensionsanstalt für deutsche bildende Künstler unter
dein Vorsitz des Prof. Graf v. Görtz statt. Unter den Ver-
tretern der zwölf Ortsverbände waren u. a. Prof. E. Kanoldt-
Karlsruhe, Prof. R. Stier-Stuttgart, Maler L. Flemming-
Berlin, Bildhauer M. Schmidt-Pamburg. Maler W. witting-
und p. Perrmann-Dresden, Prof. F. Brütt-Kronberg, Prof.
M. Thedy- und Kunstmaler F. A. Schmidt-Weimar. Es er-
gab sich die Thatsache, daß die pekuniäre Lage der Anstalt,
dank der Rührigkeit des Direktoriums und der Erträge der
letzten Lotterie, hervorragendgünstig ist.
* pamburg. Der „Verein von Kunstfreunden von
j870" zum Ankauf von Werken der Malerei oder Plastik zum
Geschenke an die pamburger Kunsthalle hat seinen 33. Bericht
erstattet. Ls heißt darin: „Der Aufruf, den wir im ver-
flossenen Jahre erlassen haben, ist nicht erfolglos geblieben;
viele unserer Mitglieder haben ihre Beiträge seitdem erhöht
und neue Mitglieder haben wir gewonnen. Unsere Beitrags-
einnahmen beliefen sich im Jahre ^902 auf 8555 Mk. gegen
55^9 Mk. im Jahre vorher. An Zinsen von der Vereinsbank
in pamburg und Diskont auf Wechsel sind vereinnahmt
P2,^9 Mk., das Guthaben aus dein Jahre ^90; belief sich auf
jS37,75 Mk., sodaß IM ganzen jO 235,2H Mk. zur Verfügung
standen, piervon wurden u. a. verausgabt: als Restzahlung
auf die erworbenen 7 Gelgemälde von Prof. Max Klinger
jo ooo Mk.
 
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