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* Syrakus. Hier wird ein Archimedes- Monument be- blatt für 1904 wurde die Kadirung „Schwerer Dienſt“ von
abſichtigt. Philipp Franck gewählt und ſatzungsgemäß an die außerhalb
* Wachwitz b. Dresden. Bier ſoll ein Eichendorf-Denk-
mal errichtet werden.
Weißenfels. In der hieſigen Stadtkirche wurde im
Mai das vom Bildhauer Juckoff-Merſeburg geſchaffene Stand-
bild Guſtav Adolf's geweiht.
* Weimar. Das Reiter-Denkmal des Großherzogs Karl
Alexander wird möglicherweiſe auf der Wartburg zur Auf-
ſtellung gelangen.
* Wien. Auf dem Sentralfriedhofe wurde dem 7 Kunſt-
hiſtoriker Prof. KH. von Lützow ein von König und Wepyr ge-
ſchaffenes, von der Kommune Wien gewidmetes Grabdenkmal
kürzlich errichtet. Z
persönliches.
* Prof. Cudwig Knaus, der verehrte Berliner Alt-
meiſter, der ſeit ca. 50 Jahren dem Senat der Ugl. Akademie
der Künſte angehörte, hat nunmehr die Würde eines Ehren-
Senators erhalten, die erſt in jüngſter Seit für Adolph von
Menzel geſchaffen wurde.
* Prof. Hermann Prell iſt nach einer Studienreiſe
durch Aegypten und Uleinaſien in Honſtantinopel an Gelenk-
rheumatismus ſchwer erkrankt; er liegt im deutſchen Hofpital
daſelbſt ſeit dem 16. Mai darnieder. Gegenwärtig befindet
er ſich auf dem Wege der Beſſerung.
Bildhauer Auguſt Hudler in Dresden iſt zum Nach-
folger des verſtorbenen Prof. Epler als Dorftand des Akt-
ſaales der Dresdner Akademie ernannt worden.
* Prof. Wilh. Albermann in Köln, der als Bildhauer
einen geachteten Ruf weit über die Grenzen Rheinlands hinaus
beſitzt, beging am 28. Mai ſeinen 70. Geburtstag. Der zu
Werden a. d. Ruhr geborene Künſtler beſuchte mehrere Jahre
die Berliner Akademie und arbeitete dann in den Werkſtätten
der Profeſſoren Fiſcher und Hagen zu Berlin. Im Jahre 1865
ſiedelte er nach Köln über. Auf allen Gebieten der Plaſtik,
beſonders in der kirchlichen Kunſt, hat ſich hier Prof. Alber-
mann mit gutem Erfolge bethätigt. Die Sahl ſeiner Arbeiten
iſt ſehr beträchtlich. 25 Jahre lang, von 18211896, war er
auch Lehrer der Modellirklaſſe an der Gewerblichen Seichen-
ſchule zu Köln. Als Mitglied der Kommiſſionen für öffentliche
Anlagen, für das Muſeum Wallraf-Bichartz, das Kunſtgewerbe-
und das Hiſtoriſche Muſeum ſtellte er ſein reiches Wiſſen und
ſeine Schaffensfreude gern in den Dienſt der Stadt.
Nekrolog. In Utrecht ſtarb der holländiſche Land-
ſchaftsmaler W. J. Oppenvorth am 20 Mai. — In Paris
ſtarb die Bildhauerin Elſa Bloch, eine Schülerin von Chapu.
— Der in Paris verſtorbene Baron Alphons von Roth-
ſchild wurde im Jahre 1866 zum Mitglied der Parifer
Akademie des Beaux-Arts ernannt. Als Sammler, beſonders
von Werken der älteren Kunſt, ſchätzte man ſeinen Geſchmack
allgemein. — Der Wiener Kunſthändler Joſ. Wawra ſtarb
gegen Ende Mai im Alter von 66 Jahren. — Die nerven-
kranke Malerin Claudia Gilardelli, Ehrenmitglied der
Mailänder Akademie Brera, erhängte ſich kürzlich in ihrer
Wohnung in Mailand.
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Kunst- und Xünstlervereine.
* Berlin. Fachverband für die wirthſchaftlichen Inter-
eſſen des Kunſtgewerbes. Eine Anzahl hieſiger Firmen der
Innendekorations-Branche hat ein Uebereinkommen getroffen:
daß in Fukunft für die Anfertigung von Zeichnungen und
Entwürfen für Wohnungseinrichtungen u. ſ. w. 5 v. H. der
Auftragsſumme zu erheben ſind, falls es aus irgend welchen
Gründen zu keiner Beſtellung kommt.
Darmſtadt. Kunſtverein für das Großherzogthum
Heſſen. Die Geſammtzahl der ausgeſtellten Hunſtwerke (in
der Kunſthalle) beträgt sos Gelgemälde, 29 Aquarelle und
Paſtelle, 155 Zeichnungen n. ſ. w., 67 Kadirungen u. ſ. w. und
26 Werke der Plaſtik. In Gießen waren ausgeſtellt 516 Gel-
gemälde, eg Aquarelle und Paſtelle, ı7 Temperagemälde,
95 Seichnungen, Lithographien u. ſ. w. und 5 Werke der
Plaſtik. Auch im Kunſtverein zu Hanau haben in der ge-
wohnten Weiſe Ausſtellungen ſtattgefunden. Zum Vereins-
Darmſtadt wohnenden Mitglieder des KHunſtvereins vertheilt.
Einnahme: 21 179,1 M. und Ausgabe: 10 599 M. Der Der-
mögensſtand beträgt 54 512,11 M., wozu noch die Kunfthalle
kommt, die mit 60 000 M. von der Großh. Brandverſicherungs-
Anſtalt geſchätzt iſt.
Dresden. Ein Allgem. Deutſcher Kunſtgewerbe-
Tag ſoll vom Dorort des Derbandes Deutſcher Hunſtgewerbe-
Vereine Karlsruhe und vom hieſigen Hunſtgewerbe-Verein ge-
meinſam veranſtaltet werden. Der Vorſtand des letzteren hat
in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, den Kunſtgewerbe-Tag in
Verbindung mit dem Direktorium der Ausſtellung 1906 zu ver-
anſtalten. Die Zeit vom 15. Juni bis 15. Juli wird als die
geeignetſte angeſehen. Ferner hat das Miniſterium des Innern
beſchloſſen, zur Unterſtützung des ſächſiſchen Kunſtgewerbes und
der ſächſiſchen Hunſtinduſtrie bei der III. Deutſchen Kunft-
gewerbe-Ausſtellung aus Staatsmitteln einen Beitrag bis zu
15 000 M. zur Perfügung zu ſtellen.
* Düſſeldorf. Uunſtverein für die Rheinlande und
Weſtfalen. Der Bericht über das 25. Derwaltungsjahr liegt
vor. Einnahmen: 166 425 M., Ausgaben 42476 M. Mit-
gliederzahl ca 11000. Für die Verloſung wurden im letzten
Jahre 105 Kunſtwerke im Geſammtwerthe von 45 658 M. an-
gekauft. Von Intereſſe iſt noch, daß in dieſem Jahre zwei
Blätter, der „Brautzug“ von P. Janſſen und die „Ruine am
Meere“ von Böcklin, in Reproduktionen zur Wahl geſtellt
werden.
* Görlitz. Der Kunſtverein für die Lauſitz feiert in
dieſem Jahre ſein 50 jähriges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß
wird ſeine diesjährige Gemäldeausſtellung in drei Abtheilungen,
Anfang Juni beginnend, in den Räumen des Kaiſer Friedrich-
Muſeums ſtattfinden.
Gmünd. Kunſtgewerbemuſeum. General-Ver-
ſammlung am 27. Mai. Jahresbericht über die Entwicklung
des Inſtituts.
* Koblenz. Verband der Kunſtfreunde am Rhein. Außer-
ordentliche Generalverſammlung am 29. Mai. Der Rechnungs-
abſchluß weiſt in Einnahme für 1904 auf: 15 000 M. Stifter-
beiträge, 5500 M. Patronatsbeiträge und 35 294,98 M. Mit-
gliederbeiträge; zuſammen 5 909085 M. Vach Abzug der
Ausgaben bleiben 9545 M. als Reſtbeſtand. 2100 M. ſind
außerdem als Vorſchuß für die Vorarbeiten zur Kölner Aus-
ſtellung gegeben worden. Der höchſte der Stifterbeiträge iſt
ſatzungsmäßig zur Unterſtützung von Künſtlern ausgegeben
worden, künftig ſollen nach den neuen Satzungen die Stifter-
beiträge ganz zur Kapitalbildung verwendet werden. Der
Vorſtand iſt mit der Stadt Frankfurt in Unterhandlung ge-
treten wegen einer dort 1908 zu veranſtaltenden großen Kunſt-
ausſtellung.
* München. Ein neuer KRünſtlerverband unter dem
Namen „Die Wanderer“ hat ſich hier jüngſt gebildet. Der
kleinen Vereinigung, die höchſtens zwölf Mitglieder zählen
wird, gehören bis jetzt folgende Hünſtler an: R. Frank, Franz
Hoch, F. Kunz, B. Lietzmann, Profeſſor G. Schönleber (Karls-
ruhe), H. Urban, R. Wellmann (Cervara, Rom), Manuel
Wieland. Die Vereinigung bezweckt: Ausſtellungen kleineren
Maßſtabes im In- und Auslande zu veranſtalten. Der Name
„Die Wanderer“ ſoll die Abſicht charakteriſiren, Werke vor-
zuführen, deren Urſprung auf küuſtleriſchen Eindrücken außer-
halb der Heimat beruht. (Wenn man nicht mehr weiter kann,
fängt man wieder von vorne an. Anm. d. Red.)
* Stuttgart. Württembergiſcher Kunſtverein. Die Mit-
gliedſchaft wird durch einen Jahresbeitrag von mindeſtens
500 M. erworben Sämmtliche Gelder werden dem König
zur Verfügung geſtellt, der unter Beiziehung der Rünſtler-
kommiſſion Kunſtwerke ankauft, die hernach unter die Mit-
glieder des Vereins verloſt werden, und zwar ſo, daß jedes
Mitglied innerhalb drei Jahren 75 Proz. ſeines in den drei
Jahren einbezahlten Geldes in Aunſtwerken zurückerhält. Die
von der Künſtlerkommiſfion zum Ankauf empfohlenen Stücke
werden vor der Verloſung jedes Jahr ſo ausgeſtellt, daß ſie
ſämmtlichen Mitgliedern zur Beſichtigung zugänglich ſind. Die
Hünſtlerkommiſſion beſteht aus Prof. Carlos Grethe, Prof.
Rob. Haug, Prof. Graf v. Kalckreuth, Prof. Fr. Keller, Prof.
Bernh. Pankok, Prof. R. Poetzelberger, Prof. Otto Reiniger.
*Sürich. Im Rünſtlergütli tagte die Delegirten-
Verſammlung des ſchweizeriſchen Kunſtvereins. sie